Joris erklärt den Mega-ErfolgDie traurigen Herren aus der Pop-Lebensberatung

2.487342310-Highres

Große Gesten: Joris auf der Bühne.

  • Für sie gilt „Herz über Kopf“
  • Sie liefern eine Art Lebensberatung
  • Melancholie und Eskapismus

Wenn er die Wahl hat, dann steht „Herz über Kopf“. Mit dem Mega-Hit schaffte Joris Buchholz (27) den großen Durchbruch.

Das Album „Hoffnungslos hoffnungsvoll“ hält sich seit einem knappen Jahr (!) in den Top 50 der Charts (beste Platzierung: Rang 3). Er tourt quasi nonstop durch ausverkaufte Locations (21. März in Düsseldorf).

Im Gespräch mit uns erklärt der Junge aus Vlotho bei Münster den Mega-Erfolg der „Neuen Deutschen Poeten“, wie die Bewegung genannt wird.

Alles zum Thema Musik

Zu ihr gehören auch Philipp Poisel (32) oder Mark Forster (32). Sie bieten eine Art „Seelsorger-Pop“. Gefühlige Musik nah am Schlager – aber mit gehaltvolleren, oft melancholischen Texten.

Lebenstipps gerne inklusive, immer auf Deutsch. „In der Musik geht es darum, dass man Emotionen überträgt, Kurzgeschichten vermittelt“, sagt Joris. „In der Muttersprache kann man sie am besten verstehen. Man denkt und fühlt ja auch in ihr.“

Auf der nächsten Seite: 

Er half einem kranken Fan

Joris wechselte erst vor vier Jahren von englischen auf deutsche Texte. Damit kam der Erfolg. „Ich musste feststellen, dass es mir total viel Energie gegeben hat, weil man auf Deutsch auf einmal unglaublich direkt ist“, sagt er.

Das übertrage sich auf die Menschen, die seine Songs hörten. So schrieb ihm ein Fan, dessen Kind krebskrank war und starb. Joris’ Songs hätten ihm Kraft gegeben. „Das ist ein tolles Gefühl und auch eine große Ehre.“

Und ist offenbar in Zeiten überwiegend trauriger Weltnachrichten das richtige Rezept. Herz klingt eben auch besser als Kopf – denkt Joris.„Man sollte versuchen, auch in traurigen Momenten das Positive in den Dingen zu finden.“

Diesen „Subtext“ vermittelt er mit seinen Songs – wenn das den Menschen helfe, umso besser.

Nur wenn er nach einem Date ein Mädchen mit nach Hause nimmt, legt Joris „was Jazziges oder Englisches“ auf. „Deutsche Musik erfordert ja, dass ich ihr zuhöre. Damit würde ich mir ja selbst die Aufmerksamkeit klauen.“

Auf der nächsten Seite: 

Auch sie besingen große Gefühle

Auch sie besingen große Gefühle:

Schon als Kind machte Philipp Poisel  (32) Musik.  Sein Live-Album „Projekt Seerosenteich“ stieg auf Platz 1 der Album-Charts ein.  „Wenn ich singe, wie es mir geht, und andere daraufhin bekunden, dass sie damit etwas anfangen können, dann fühle ich mich gar nicht mehr so allein“, sagte er im Interview.

„Bauch oder Kopf“, fragte Mark Foster (32)  und sicherte sich mit seinem Album 2014 Platz 2 in den Charts. „Ein Lied schreibe ich eher aus dem Bauch heraus“, erzählt der Musiker. Die Single „Flash mich“ handelt „von einer großen Liebe, die irgendwie wild ist, aber vor allem das Potenzial hat für immer zu bestehen.“

Bosse (36)  spielt Gitarre, ist Songwriter und Sänger. Der Durchbruch gelang ihm 2013.   Sein neuestes Werk „Engtanz“ steht auf Platz 18 der Albumcharts. „Ich hoffe, dass viele Menschen, die sich schon in das erste Album reinfühlen konnten, auch mit dem neuen Album etwas verbinden können“, erklärt der Braunschweiger.

Im vergangenen Jahr erschien das Debüt-Album von Sängerin Namika (24). Die Single „Lieblingsmensch“ schaffte es innerhalb von acht Wochen auf Platz 1 der Charts.  „Ich wünsche mir, dass die Leute meine Songs fühlen und meine Erfahrungen teilen“, verriet die Frankfurterin.