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Michael Wendler mit KZ-VergleichRTL greift bei DSDS zu drastischer Entscheidung

wendler dsds jury

Michael Wendler war zunächst noch in der Jury von DSDS zu sehen. Jetzt streicht RTL ihn in zwölf Folgen aus allen weiteren Szenen.

von Martin Gätke (mg)

Köln – Eine Folge lang hielt es RTL mit Michael Wendler bei „Deutschland sucht den Superstar“ aus, jetzt wurde der Juror aus allen weiteren DSDS-Folgen geschnitten. Schon für den zweiten Sendetermin am Samstag (20.15 Uhr) musste das Material hastig umgeschnitten werden, um alle Wendler-Spuren zu beseitigen.

Nachdem der Sender zunächst lediglich halbherzig Stellung zu dem unfassbaren KZ-Vergleich des Schlagersängers bezogen hatte und die Ausstrahlung von „Deutschland sucht den Superstar“ einfach weiterlaufen ließ, haben sich die Verantwortlichen nun doch zu einer handfesten Reaktion entschlossen.

Nach KZ-Vergleich: RTL schneidet Wendler bei DSDS raus 

RTL wird nun doch alle Auftritte von Ex-Juror Michael Wendler aus den bereits produzierten Folgen von DSDS herausschneiden. Mit dem KZ-Vergleich habe Wendler eine „rote Linie“ überschritten, so der Sender zur Begründung.

Alles zum Thema Social Media

„Wir verurteilen jegliche Form von Antisemitismus, Rassismus sowie Diskriminierung auf das Schärfste. In Zeiten, in denen es darum geht, durch gesellschaftlichen Zusammenhalt, gegenseitige Rücksichtnahme und Respekt gemeinsam eine schwere Krise zu bewältigen, wird RTL mit einer Unterhaltungsshow nicht die Bühne für Menschen sein, die ihrerseits Spaltung und Verharmlosung propagieren.“ so Jörg Graf, Geschäftsführer des Senders RTL. 

Michael Wendler mit KZ-Vergleich zum neuen Lockdown

Nachdem die Bundesregierung am Dienstag (5. Januar) die neuen harten Corona-Maßnahmen verkündete, entgleiste Sänger Michael Wendler auf seinem Telegram-Kanal auf völlig geschmacklose Art und Weise: Er stellte einen KZ-Vergleich an und verharmloste damit den Holocaust.

Gleichzeitig war er noch am Abend auf RTL in der diesjährigen Staffel „Deutschland sucht den Superstar“ (ab 20.30 Uhr) zu sehen, direkt nach einem Corona-Special, das die neuen Maßnahmen zum Thema machte.

Corona-Maßnahmen: Michael Wendler reagiert auf Beschlüsse mit geschmacklosem Vergleich

Und während er auf Telegram giftete, hatte er im TV Spaß mit Dieter Bohlen, Mike Singer und Maite Kelly. Das sorgte für scharfe Kritik.

Nur kurze Zeit vor Ausstrahlung der bereits aufgezeichneten Sendung wütete Wendler auf seinem Telegram-Kanal mit diesen Worten gegen die beschlossenen verschärften Maßnahmen: „KZ Deutschland??? Es ist einfach nur noch dreist, was sich diese Regierung erlaubt. Das Einsperren von freien und unschuldigen Menschen ist gegen jegliche Menschenwürde.“

Trotzdem aber war Wendler in der Primetime zu sehen, ohne Einordnung und Distanzierung seitens des Senders. Dabei ist schon seit längerem klar, dass Wendler ein Anhänger ominöser Verschwörungstheorien ist. „Michael Wendler vergleicht Corona-Schutzmaßnahmen mit Konzentrationslagern. Und RTL so: Dem geben wir die Primetime, ohne Einordnung oder Distanzierung“, twitterte das Medienmagazin „DWDL“ noch am Abend mit einem Screenshot von Wendlers Telegram-Post.

Michael Wendler wegen Corona mit geschmacklosem KZ-Vergleich, RTL reagiert

Eine RTL-Sprecherin erklärte dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ dazu auf Nachfrage: „Allein aus Fairness den Kandidaten gegenüber können wir ihn nicht rausschneiden.“ Denn: „Aufgrund seiner Juryentscheide sind Leute nicht weiter- beziehungsweise in den Recall gekommen.“

Auf Twitter nahm der Sender dann ebenfalls noch Stellung und schrieb: „Wir lassen uns eine erfolgreiche Show nicht von einem Verschwörungstheoretiker zerstören. Die 13 Castingfolgen waren abgedreht, bevor Michael Wendler seine befremdlichen Aussagen tätigte. Nach den Casting-Episoden spielt er keine Rolle mehr – weder bei DSDS noch bei RTL.“

Auch Comedian Oliver Pocher äußerte sich mit eindeutigen Worten auf Twitter zu Wendlers neuerlichen Verfehlungen und schrieb in seine Richtung: „Das ist nur noch dreist, widerlich und asozial. Dieser Vergleich hinkt auf ALLEN Ebenen. Wenn es noch sowas wie letzte ,Sympathien' gab, verspielst Du sie hiermit KOMPLETT!“

Wendler indes veröffentlichte auf Instagram eine absurde Rechtfertigung: Er postete einen „Bild”-Artikel und schrieb dazu: „Ich möchte hiermit klarstellen, dass ich niemals die menschenverachtende neue Corona-Regelung der Sektorengrenzenplanung mit Konzentrationslager beschrieben habe, sondern mit ,KZ', eine Abkürzung für ,Krisenzentrum' beschrieb.“

Insgesamt 13 Castingfolgen wurden im Sommer mit Wendler aufgezeichnet. Danach zog er sich aus der RTL-Jury zurück und stürzte in die Verschwörungsszene ab. Absehbar, dass die Kritik an RTL vorerst nicht abflauen wird. (mg)