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Nach FC-SchlägereiKölner DSDS-Star muss vor Gericht – was ihm jetzt droht

mike müller dsds 1 (1)

So wurde er deutschlandweit bekannt: Mike Müller beim DSDS-Shooting 2011.

  • Er ist der Kölner, der sich bei der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ zu einer kleinen Berühmtheit sang.
  • Und er ist der FC-Fan, der nach der Randale beim letzten Heimspiel des 1. FC Köln gegen den VfL Bochum (2:3) in der JVA Köln-Ossendorf einsaß.
  • Jetzt steht die Anklage wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung
  • „Für mich ist das alles ein Albtraum, aus dem ich nicht richtig wieder aufwache“, sagt er.

Köln – Er muss jetzt tatsächlich vor Gericht antanzen.

Das Kölner Landgericht hat Anklage gegen DSDS-Star Mike Müller (32) erhoben. Jan Orth, Sprecher des Kölner Landgerichts, bestätigte das gegenüber EXPRESS. Die Anklage sei wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung erhoben worden.

Bis zur Verhandlung könne es aber noch dauern, so Orth weiter. ,,Ein Verhandlungstermin ist heute nicht absehbar, weil die Kammer vorrangig Haftsachen zu behandeln hat. Wir sind aber natürlich bemüht für eine zeitnahe Verhandlung zu sorgen.“

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Nach EXPRESS-Informationen könnte ihm im schlimmsten Fall eine mehrjährige Freiheitsstrafe drohen. Das hängt aber stark davon ab, ob der Tötungsvorsatz nachgewiesen wird, was der zuständige Kölner Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn offenbar anstrebt, sonst hätte er den Vorwurf des versuchten Totschlags nicht aufrecht erhalten.

Wer ist Mike Müller?

Der Kölner sang sich bei der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ zu einer kleinen Berühmtheit. Und ist der FC-Fan, der nach der Randale beim letzten Heimspiel des 1.FC Köln gegen den VfL Bochum (2:3) in der JVA Köln-Ossendorf einsaß (hier mehr dazu nachlesen). 

Danach wurde er inhaftiert. Weil Weihnachten war, ließ der Richter ihn einige Tage später wieder aus der U-Haft – aber ein frohes Fest hatte er nicht. 

Wieder in Freiheit, meldete er sich beim EXPRESS – und erzählte seine Version der heftigen Stadion-Schlägerei.

Mike Müller wurde nur auf Kaution (10 000 Euro) aus dem Gefängnis gelassen, wie er uns bestätigte. „Ich kann noch nicht richtig viel sagen, weil die Ermittlungen ja noch nicht abgeschlossen sind“, sagt der Kölner.

Mike Müller unter Auflagen auf freiem Fuß

Der Sänger und Familienvater befindet sich unter Auflagen vorerst auf freien Fuß. Er muss sich aber täglich persönlich bei der Polizei in Köln melden. Dem RheinEnergie-Stadion darf er sich auf unbestimmte Zeit nicht nähern.

„Für mich ist das alles ein Albtraum, aus dem ich nicht richtig wieder aufwache“, sagte er uns. „Es tut mir alles total leid. Ich wollte das alles nicht. Ich war stark alkoholisiert. Und wer mich kennt, weiß hoffentlich, dass ich kein wild gewordener Schläger-Typ bin.“

Fan des 1.FC Köln soll seine Zunge verschluckt haben

Auf der anderen Seite steht sein Stadion-Kontrahent, ein 24-jähriger Kölner, FC-Fan wie Müller. Er wäre aus dem Albtraum beinahe tatsächlich nicht wieder aufgewacht.

Nach EXPRESS-Informationen verschluckte der Mann bei der Schlägerei im Umlauf der Westseite des Stadions seine Zunge, rang im Krankenhaus mit dem Tod. Mike soll ihn mehrfach getreten haben. „Um ihn tut es mir auch sehr leid“, sagt der DSDS-Star jetzt. „Ich möchte mich bei ihm entschuldigen, möchte ihn besuchen, um ihm zu sagen, wie leid es mir tut. Bisher war das leider nicht möglich.“

Mike Müller erhebt Gegenvorwürfe

Der Mann ist inzwischen wieder ansprechbar, soll bereits von der Kripo vernommen worden sein.

Mike Müller erhebt aber auch Gegenvorwürfe: „Ich bin auch geschlagen worden und es fielen heftige Worte.“ Auch die Kölner Polizei berichtet von einem Streit zwischen den beiden FC-Fans, der der körperlichen Auseinandersetzung voran ging. „Wer genau was getan hat, wird ermittelt“, so ein Polizeisprecher damals. Es wird auch vor Gericht darum gehen, wer wen zuerst schlug oder trat und wer wen wie heftig.

Die Aussagen sowohl der Beteiligten als auch von Zeugen unterscheiden sich nach EXPRESS-Informationen stark.

Familie hält zu DSDS-Sänger

Fest steht: Mike Müller braucht jetzt den Rückhalt durch seine Frau und seinen kleiner Sohn (1), sie feierten Weihnachten gemeinsam mit Verwandten und Freunden. „Meine Familie fängt mich auf, die hält zu mir und glaubt mir. Ich wüsste gerade nicht, was ich ohne sie machen sollte“, betonte der Sänger. „Wir schotten uns gerade ziemlich ab. Ich versuche, das Ganze wenig an sie heranzulassen.“

Das ist schwer. In seinem Veedel Bilderstöckchen war Müller und der Vorfall Wochen lang Gesprächsthema Nummer eins, wird es jetzt wohl wieder sein. „Wir können das alles kaum glauben, wir kennen ihn nicht als gewalttätig“, sagte ein Nachbar. „Beim Thema FC kann er ausrasten,  im Positiven wie im Negativen, das ist bekannt. Aber bisher nicht so heftig wie jetzt gesagt wird...“

Mike Müller: Vom Bordstein zur Skyline und zurück

Vom Bordstein zur Skyline  – und wieder zurück. So ließe sich die TV-Karriere von Mike Müller, dem „singenden Kehrmännchen“ beschreiben.

Der damalige Kölner Müllmann mit der Samtstimme bewarb sich 2011 bei Dieter Bohlens „Deutschland sucht den Superstar“, begeisterte in der Staffel neben Sarah (damals noch Engels)  und Pietro Lombardi (hier mehr zu Mike Müller bei DSDS nachlesen).

Die Jury war voll des Lobes. Im Gegensatz zu den beiden Finalisten flog  der Junge  aus Bilderstöckchen aber in den „Top15-Liveshows“ früh raus  – zu wenig Anrufe der Zuschauer.

Danach arbeitete er weiter als Müllmann, der Traum von der Gesangskarriere  erfüllte sich nicht.

Hier nachlesen, was aus anderen ehemaligen DSDS-Kandidaten wurde.