Merkel statt DFB-PokalKanzlerin spricht im Ersten: „Nicht der Weg, den wir anstreben“

Angela Merkel im Ersten

Angela Merkel spricht am 2. Februar im Ersten über die aktuelle Corona-Lage in Deutschland.

Berlin – Eine Woche vor den nächsten Bund-Länder-Beratungen über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie hat Kanzlerin Angela Merkel eine Lockerung der Lockdowns abgelehnt. Sie bitte alle Menschen, „noch eine Weile durchzuhalten“, sagte die CDU-Politikerin am Dienstag in der ARD-Sendung „Farbe bekennen“.

  • ARD sendet am Dienstag Interview mit Bundeskanzlerin Angela Merkel
  • Vorberichte zum DFB-Pokal-Spiel von Borussia Dortmund für Angela Merkel gekürzt
  • Angela Merkel appelliert an Deutsche in der Corona-Krise

Zwar gebe es jetzt bundesweit eine Inzidenz von unter 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. „Das ist eine gute Leistung, da waren wir lange nicht. Aber damit haben wir noch nicht wieder die Kontrolle über das Virus durch die Gesundheitsämter.“

Daran müsse weiter gearbeitet werden, betonte Merkel. Lockerungen werde es aber nicht erst geben, wenn alle Bürger geimpft seien. „Das ist nicht der Weg, den wir anstreben.“

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DFB-Pokal im Ersten: Sender kürzt Vorberichte zu BVB-Spiel

Für die Sondersendung am Dienstagabend um 20.15 Uhr hatte das Erste die Vorberichte zum DFB-Pokal-Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem SC Paderborn verschoben. 

Stattdessen stellte sich Angela Merkel nach der „Tagesschau“ unter dem Motto „Farbe bekennen“ den Fragen von Tina Hassel und Rainald Becker. Die Vorberichte zum Achtelfinalspiel wurden damit um die Hälfte gekürzt.

Angela Merkel wirbt für Verständnis bei Corona-Impfungen

Einen Tag nach dem vielfach kritisierten Impfgipfel warb Merkel im Ersten um Verständnis für den Ablauf der Corona-Impfungen in Deutschland. „Wir können keinen starren Impfplan machen“, sagte sie.

Die Hersteller hätten den Regierungschefs von Bund und Ländern am Vortag erläutert, dass die Impfstoffe unter Hochdruck produziert würden und sich exakte Vorhersagen über die genauen Mengen nicht lange im Voraus treffen ließen. Man müsse das Vorgehen „dynamisch anpassen“.

Bis zum Ende des Sommers solle jede und jeder zumindest die erste der zwei nötigen Impfungen bekommen können. Bei der Impfstoff-Bestellung durch die Europäische Union sei „im Großen und Ganzen nichts schief gelaufen“.

Lockdown-Verlängerung? Politik entscheidet Mitte Februar über mögliche Lockerungen

Die Ministerpräsidenten der Länder, Pharmavertreter, Vertreter der EU-Kommission und Experten hatten mit Merkel am Montagabend mehrere Stunden lang über die Probleme beim Start der Corona-Impfungen in Deutschland diskutiert.

Oppositionsparteien und Verbände zeigten sich am Dienstag enttäuscht über die mageren Ergebnisse. Aus der Wirtschaft kam Kritik wegen fehlender Perspektiven für einen Weg aus dem Lockdown.

Am Mittwoch kommender Woche wollen Merkel und die Ministerpräsidenten darüber entscheiden, ob der zunächst bis 14. Februar befristete Lockdown in Deutschland erneut verlängert wird.

Viel Hoffnung auf mögliche Lockerungen ab Mitte Februar machten aber mehrere Ministerpräsidenten nicht. „Ich bin da im Moment sehr zurückhaltend“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD). Baden-Württembergs Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) sagte in Stuttgart, Öffnungen könne es nur geben, wenn der Inzidenzwert auf unter 50 falle. (dpa, so)