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„Comedypreis”Preisverleihung im TV – aber schon vorher gibt es mächtig Ärger

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Der Deutsche Comedypreis wird am Freitagabend (2. Oktober) verliehen.

Köln – Am Freitagabend (2. Oktober) ist es so weit, dann wird der Deutsche Comedypreis 2020 verliehen. Seit dem 2. September – also genau einen Monat lang – stehen die diesjährigen Nominierten (siehe oben im Video) fest. Und die sorgten für mächtig Aufsehen. 

Denn wer sich die 31 Nominierten in insgesamt zehn Kategorien beim Deutschen Comedypreis, darunter „Bester Komiker” und „Beste Comedy-Show”, anschaut, stellt schnell fest: Es sind überwiegend Männer nominiert. 

Deutscher Comedypreis 2020: Empörung über Nominierungen

So haben Fans beispielsweise in der Kategorie „Beste Moderation” die Wahl zwischen Luke Mockridge, Oliver Pocher und Ralf Schmitz.

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In der erst in diesem Jahr neu eingeführten Kategorie „Bester Comedy-Podcast” kann gewählt werden zwischen den Podcasts „Baywatch Berlin”,, „Fest & Flauschig” und „Gemischtes Hack” – alles von Männer-Duos gemachte Formate.

Kein Wunder, dass bei einer so männerlastigen Auswahl gleich am Abend der Bekanntgabe der Nominierten zahlreiche deutsche Komikerinnen in den sozialen Medien auf die Barrikaden gingen. 

Deutscher Comedypreis 2020: „Mehr Thomas Schmidts als Frauen nominiert”

So schrieb etwa die junge Autorin Giulia Becker („Das Leben ist eines der härtesten”) bei Instagram: „Muss man erst mal schaffen: In der Comedypreis-Kategorie 'Bester Podcast' sind mehr Thomas Schmidts nominiert als Frauen.”

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Giulia Becker, Komikerin und Autorin des Romans „Das Leben ist eines der härtesten”.

Tatsache: Sowohl an Bord des Podcasts „Baywatch Berlin” als auch im Duo des Podcasts „Gemischtes Hack” befindet sich ein Thomas Schmidt (bzw. Schmitt). 

Becker war nicht die einzige, die Stellung bezog. Auch ein weiteres Comedy-Duo war sichtlich enttäuscht von den Nominierten: Ariana Baborie und Laura Larsson, Macherinnen des seit vier Jahren bestehenden und regelmäßig in den Podcast-Charts auftauchenden Comedy-Podcasts „Herrengedeck”.

„Die Leute, die entscheiden, wer beim Deutschen Comedypreis nominiert ist, die finden Frauen wohl generell unlustig”, meinte etwa Laura Larsson in ihrer Instagram-Story.

Unter den Nominierten sei ein eindeutiger roter Faden zu erkennen, so Larsson weiter. „Ein weißer männlicher Faden”, meinte sie und erklärte den Deutschen Comedypreis dann humorvoll zum „Deutschen Comedy-Penis”.

Deutscher Comedypreis: Podcast-Duo regt sich über Sat.1-Jury auf

Auch ihre Kollegin Ariana Baborie regte sich mächtig über die Entscheidung des Sat.1-Teams auf. „Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn zum Wochenende hin rauskommt, dass das ein riesengroßer Prank war von Sat.1”, meinte sie.

Ihrer Meinung nach hätten Frauen in der Comedy-Szene es besonders schwer, da ihnen seit Jahrzehnten vermittelt würde, dass man als Frau nicht lustig sein solle.

Beispielhaft nimmt sie ein Interview der „Bild am Sonntag” mit dem ARD-Programmdirektor Volker Herres zur Hand. Dieser sagte der Zeitung, dass er in der Unterhaltung – „jenseits der Comedy” – gerne mehr Frauen sehen würde.

ARD-Programmdirektor Volker Herres in der Kritik

Auf die Frage, welche Frau zur ARD-Unterhaltung passe, gab er sich dann ebenfalls ratlos: „Mir fällt aktuell kein weibliches Pendant etwa zu Kai Pflaume ein, der die große Samstagabend-Show moderiert und mit seiner Empathie und Zugewandtheit so große Mehrheiten für sich begeistert”, so der ARD-Programmdirektor.

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ARD-Programmdirektor Volker Herres im Februar 2020 auf einer Pressekonferenz. 

Baborie zufolge sei das ein klares Zeichen, dass Frauen in der Comedy-Branche unterrepräsentiert würden. 

Doch was sagt der Veranstalter des diesjährigen Comedy-Preises zu den Vorwürfen?

Veranstalter des Deutschen Comedypreises betont „Ausgewogenheit der Show im Ganzen”

Auf EXPRESS-Anfrage schrieb Ralf Günther, Geschäftsführer des „Cologne Comedy Festivals”, folgendes: „Auch in diesem Jahr sind beim Deutschen Comedypreis wieder viele wunderbare Comediennes und Künstlerinnen nominiert, ebenso wie viele wunderbare Comedians und Künstler.”

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Ralf Günther, Geschäftsführer des Cologne Comedy Festival. 

Er fuhr fort: „Die Aufgabe einer Preisverleihung ist es aber nicht, in den einzelnen Kategorien nach einer Quotenregelung zu nominieren, sondern die Ausgewogenheit der Show im Ganzen. Und da garantieren wir eine überraschende, bunte und vielfältige Preisgala mit viel Frauen- und Männerpower!”

EXPRESS horchte auch bei anderen unbeachteten Frauen nach, so zum Beispiel bei der beliebten Comedienne Tahnee.

Ein Statement wollte man bei ihrem Management aber nicht abgeben. Dabei ist die 28-Jährige auch eine der jungen, witzigen Frauen, die seit Jahren übergangen wird.

Übrigens: Unter www.deutscher-comedypreis.de kann das Publikum noch bis zur letzten Minute online und während der Live-Show telefonisch für seine Favoriten stimmen und die Preisträger festlegen. Auch wenn eine Sache schon klar ist: Die meisten Preise werden an Männer gehen. (ta)