Die Erwartungen an Julius, Gastgeber des „Dinner“-Finales in Berlin, sind riesig. Der hat sich ein veganes Fine Dining Menü vorgenommen und schafft, woran viele scheitern: Er übertrifft die hohen Erwartungen sogar mit jedem einzelnen Gang ...
„Das perfekte Dinner“Julius kocht vegan – Kritik der Gäste sorgt für Tränen
„Fine Dining war für mich so ein Thema, weil ich so ein bisschen zeigen wollte, dass das mit veganer Küche genauso funktioniert“, erklärt Julius (26) seine „Dinner“-Motivation. Er studiert in Berlin Tiermedizin, deshalb geht ihm das Tierwohl über alles. Naheliegend, dass er sich vor acht Jahren dazu entschlossen hat, vegan zu leben. Dabei setzt er auf vollwertige Lebensmittel: „Ich bin kein sogenannter Pommes-Veganer. Vegan heißt ja nicht gleich gesund.“ Deshalb besorgt Julius seine Zutaten frisch auf dem Markt, sein liebstes Baby ruht jedoch zu Hause im Kühlschrank: der Sauerteig, den er schon seit Tagen hegt und pflegt und der jetzt endlich zu Brot verarbeitet wird.
Der angehende Tierarzt lebt Nachhaltigkeit, wo es nur geht, und gibt gerne Tipps auf Social Media: „Jeder wie er kann, und kleine sind besser als gar keine Schritte.“ Sein veganes Drei-Gänge-Menü trägt das Motto „vert viridis verde“, also „grün grün grün“. Es gibt:
- Vorspeise: Kräuterseitlinge / Mairübe / Erbse
- Hauptspeise: Ricotta / Spargel / Bärlauch
- Nachspeise: Pistazie / Erdbeere / Rhabarber
„Ich glaube, bei ihm ist das Wichtigste die Optik. Das muss alles sehr bereit für Social Media sein“, vermutet Tim (29). Beim Blick auf die Speisekarte hat er außerdem „Angst, dass ich nicht satt werde“. Larissa (25) überrascht die Vorspeise, die sie ähnlich am ersten Tag in ihrem Menü serviert hat: „Das hatte ich ja jetzt null erwartet.“
Als Dankeschön für die schöne „Dinner“-Woche beschenken Nicole (36), Lukas (26), Tim und Larissa das Kamerateam mit einer Kiste voll veganer Snacks und Leckereien. Dann betreten sie die Altbauwohnung und sind baff. „Das sieht alles so reich aus“, staunt Tim. Auch das goldene Besteck gefällt ihm: „Glaubt ihr, das ist viel wert?“ Nicole kennt sich mit den Tellern aus: „Ich kenne die Marke und kenne den Preis.“ Feststeht: Heute wird gehoben diniert.
Die Kräuterseitlinge legt Julius in Kombu-Sud ein: „Der Geschmack von dem Sud soll so ein bisschen in die Meeres-Fisch-Richtung gehen, weil die ein bisschen dann wie Jakobsmuscheln werden sollen.“ Eine japanische Fermentkultur gesellt sich ebenfalls dazu. Für Lukas, der kein Erbsen-Freund ist, bietet er Brokkolipüree als Alternative an. Bei der Verkostung stellt Lukas jedoch fest: Erbse schmeckt ihm besser.
Liebevoll dekoriert Julius die Komponenten zu einem kleinen Kunstwerk. „So einen Teller kriegst du in vielen Restaurants nicht“, bewundert Nicole das Ergebnis. „Ich hätte im Restaurant, wenn ich das Geld hätte, jeden Betrag dafür gezahlt“, meint Lukas. Für Larissa eine „10 von 10“. Sogar Tim wird satt: „Das hier war ein Gedicht.“
Auch die selbstgemachten Ravioli mit Bärlauch-Ricotta-Füllung und grünem Spargel ernten viel Lob. „Boah, das ist ja mega lecker“, ist Tim restlos begeistert. „Diese Füllung, die zieht mir die Schuhe aus.“ Er kriegt sich kaum noch ein: „Ich habe echt selten eine Füllung von einer Nudel gegessen, die so lecker war. Ich würde wirklich diese Füllung den ganzen Tag löffeln.“ Er glaubt sogar: „Top 3 der Pasta-Gerichte, die ich in meinem Leben gegessen habe.“ Larissa stimmt zu: „Es schmeckt wirklich perfekt.“ Bei all dem Lob kommen Julius glatt ein paar Tränchen: „Ich bin bisschen sprachlos.“
Das letzte Dessert der Woche: Erdbeersoße, eingelegter Rhabarber und Pistazien-Eis. Tim kommt aus dem Grinsen nicht mehr raus: „Das ist so lächerlich gut, ne?“ Er schaut Larissa an: „Wir haben angefangen zu lachen, weil es halt einfach so absurd war, wie geil dieses Eis geschmeckt hat.“ Er genießt einfach nur noch: „Ich habe weder Worte noch eine Mimik, die ich nutzen kann, um zu beschreiben, wie lecker das war.“
Alle sind sich einig: Julius hat heute das perfekte Dinner abgeliefert, und dafür verdient er nichts anderes als 40 Punkte und den Wochensieg. (tsch)