Zu Gast bei einer Hobbyjägerin: Im idyllischen Dietmannsried beginnt bei Carmen die Allgäu-Ausgabe von „Das perfekte Dinner“ (VOX). Die Basis für ihren Hauptgang hat sie selbst geschossen. Dem Filet vom Reh bringt sie Respekt entgegen: „Das ist schon mal gestorben, da will ich es nicht totkochen.“
Carmen zeigt beim „Perfekten Dinner“ ihre Jagd-Trophäen„Mit besonders schönen Erlebnissen verbunden“

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Hobbyjägerin Carmen (44) prsäentiert eine ihrer Trophäen. (Bild: RTL)
„Das Einzige, was fehlt, ist das Meer“: So beschreibt Julian (36) aus Kempten seine Allgäuer Heimat. Lebensqualität, Genuss und Familiensinn werden hier groß geschrieben, und die entsprechende „Das perfekte Dinner“-Runde strahlt vor allem zufriedene Ruhe aus.
So wie bei Gastgeberin Carmen (44): Mit 21 Jahren wurde die Verwaltungsfachangestellte bereits Mutter. Neben Beruf und drei Kindern baute sie sich eine Zweitkarriere als Hörbuch-Sprecherin (“Bibi Blocksberg“) sowie ein eigenes Aufnahmestudio auf. Dazu (“Ich wollte mehr Zeit mit meinem Mann verbringen können“) machte sie 2011 ihren Jagdschein und präsentiert stolz ihre Trophäen an der Esszimmer-Wand: „Alle, die wir mit besonders schönen Erlebnissen verbinden, hängen wir auf.“

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Hingebungsvoll würzt Carmen (44) ihr selbstgeschossenes Reh (Bild: RTL)
Doch Jagd sei für sie „nicht nur der Schuss“: „Im Frühling spüren wir mit Wärmebild-Drohnen in den Feldern Kitze auf und retten sie vor dem Mähdrescher.“ Für den Hauptgang ihres Menüs kommt allerdings jede Rettung zu spät. Die in Plastik eingeschweißten edlen Rehfilets stammen „natürlich“ von einem selbstgeschossenen Tier: „Regionaler, nachhaltiger und mehr bio geht nicht.“
„'Naturbegegnungen' - das klingt spirituell“,
Motto: Naturbegegnungen
- Vorspeise: „Garten trifft Weiher“ - Karotten-Cappuccino / Forellenpraline / Grünzeug
- Hauptspeise: „Wild- und Wurzelharmonie“ - Reh / Kartoffel / Rote Bete / Birne
- Nachspeise: „Feurige Mousse, fruchtige Romanze und kalter Rosmarinkuss“ - Schokolade / Passionsfrucht / Banane / Rosmarin

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An Tag 1 im Allgäu trifft sich die „Dinner“-Runde bei Carmen in Dietmannsried. (Bild: RTL)
„'Naturbegegnungen' - das klingt spirituell“, kommentiert Lilly (47) aus Ottobeuren die Speisekarte. In der Tat möchte Carmen vor allem mit ihrem Hauptgang respektvoll umgehen: „Das Reh ist schon mal gestorben, das möchte ich jetzt nicht totkochen.“ „Fast durch“, soll es sein. Bewusst ist Carmen aber auch, dass sie sich „nicht nah am Sternekoch“ befindet: „Trotzdem gibt es bei mir immer wieder einen Aha-Effekt.“ Einer könnte sein, dass sie die fertig gebratenen Filets mit Fertig-Chilisauce einreibt: „Soll nicht herausschmecken, nur abrunden.“
Die Forelle für die Vorspeise habe sie nicht selbst gefangen: „Sie stammt vom Fischhändler meines Vertrauens.“ Peter (62) mundet sie als „Praline“ mit Blattsalaten, Blüten und Karottensüppchen ausgezeichnet: „Großes Kompliment.“
„Dinner“-Gäste nennen Dessert den „Oberbrüller“
Die Kartoffel-Beilage zum edlen Reh bereitet Carmen im Risotto-Stil zu: „Das ist mein Kartoffel-Sotto.“ „Super am Gaumen“, schwärmt Peter weiter, während Lena (36) das Reh „ein bisschen drüber“ ist: „Außen ein bisschen hart, aber nicht schlimm - man merkt, dass du viel Liebe reingesteckt hast.“
Der „Oberbrüller“ des Menüs ist nicht nur für Julian (“Irre“) das selbstgemachte Eis mit Rosmarin und Lavendel aus Carmens Garten. Komplettiert wird es zum Dessert mit Schokoladenmousse, in der sich ein Schuss Chili-Likör von Carmens Schwester versteckt. Die durch und durch harmonisch-höfliche Atmosphäre beschließen 32 Punkte und Peter mit einem letzten Kompliment: „Geschmacklich sehr gut - Respekt und Anerkennung! Ein schöner Abend, der lange im Gedächtnis bleibt.“ (tsch)
