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„Bares für Rares“Seltsame Teile brachten alle ins Grübeln – doch lag Experte richtig?

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Diese Porzellan-Stücke stellten Verkäufer Stephan Krapp, Moderator Horst Lichter und die Händler bei „Bares für Rares“ vor ein Rätsel.

von Sebastian Oldenborg (so)

Köln – Was soll das denn sein? Drei kuriose, eiförmige Porzellan-Figuren haben im Februar in der ZDF-Trödel-Show „Bares für Rares“ für viele Fragezeichen, später dann für ordentlich Lacher gesorgt. Und einen zufriedenen Verkäufer gab es obendrein – was will man mehr?

Stephan Krapp (52) aus Kassel hatte das rätselhafte Mitbringsel dabei. „Ich erhoffe mir, genau zu erfahren, um was es sich da handelt, wie alt es ist und vor allem, wofür es verwendet wurde“, sagte der Bäcker- und Konditormeister.

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Alles zum Thema Horst Lichter

Horst Lichter liegt mit Vermutung falsch, der Experte auch?

Horst Lichter meinte, genau zu wissen, worum es sich handelte. „Wow, endlich mal was für die Küche!“, rief er zur  Begrüßung aus und legte nach: „Sowas kenn ich! Das sind Salz- und Pfefferstreuer.“

Von wegen. Experte Sven Deutschmanek belustigt: „Wo soll denn das was rauskommen?“ Da wusste Lichter dann auch keine sinnvolle Antwort mehr. Als er dann auch noch vermeintlich das Logo der Firma Meissen entdeckte, wurde er ganz kleinlaut und vorsichtig: „Jetzt habe ich davor Schiss, weil dann sind sie teuer.“

Stephan Krapp erzählte, wo er die ungewöhnlichen Porzellan-Teile gekauft hatte: auf dem Flohmarkt, für zehn Euro das Stück. 80 Euro hätte er von den Händlern schon ganz gerne dafür.

Blieb noch die Frage offen: Was zur Hölle hat es denn mit den merkwürdigen Gebilden auf sich? Die Antwort fiel in der Sendung eindeutig aus: Es handele sich dabei um Isolatoren für den Weidezaun! Da war sich der Experte sicher.

„Bares für Rares“: Haben Porzellan-Teile einen ganz anderen Hintergrund als gedacht?

Lichter überrascht: „Leute, jetzt wollt ihr mich doch nicht veräppeln? Meißner Porzellan macht doch keine Isolatoren für die Schafsweide.“

Da hakte Experte Deutschmanek wieder ein: „Doch, genau das haben die gemacht.“ Und zwar in den Kriegsjahren, weil den Leuten dort andere Dinge wichtiger waren als hochwertiges Porzellan.

Doch stimmt das wirklich? Recherchen der „Sächsischen Zeitung“ haben jetzt ergeben, dass die ZDF-Experten mit ihrer Vermutung vermutlich falsch lagen. Die Zeitung hat einen Porzellan-Experten aufgetrieben, der sagt: Meissen hat niemals Isolatoren gebaut! Auch nicht im Krieg. Vermutlich hätten die Exoerten das mit der Meißner Keramik-Firma Ernst Teichert verwechselt.

Demnach führt die Spur der mysteriösen Teile offenbar in die DDR. Sie sollen zur Anschlagmechanik von Porzellan-Glockenspielen aus der Manufaktur Meissen gehören. In dem hohlen Körper wurde demnach die Technik mit dem Magnethammer eingebaut, der hintere abgerundete Teil diente als Wetterschutz.

„Insbesondere wurde diese Technik bei den drei bekannten mobilen Meissener Porzellanglockenspielen aus der DDR-Zeit verwendet. Alle drei sind 1990 spurlos verschwunden“, heißt es in dem Bericht.

In der Sendung schätzte der Experte dann noch, dass Krapp pro Stück 30 Euro bekommen könnte: „Ich denke, dass du gut investiert hast.“

Porzellan-Figuren sorgen bei „Bares für Rares“-Händlern für Lacher

Doch sahen das die Händler genauso? Auf jeden Fall fiel ihnen sofort das vermeintliche Meissen-Logo auf. Das machte schon mal Eindruck. Aber auch die Händler rätselten über die merkwürdigen Gegenstände. Walter Lehnertz: „Also, die Fantasie lässt ja hier keine Grenzen offen, aber ich habe keine Ahnung, wofür die Teile waren.“

Daniel Meyer hatte dann die vermeintlich richtige Fährte und klärte auf. Doch wie Lehnertz schon sagte: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

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Und so überlegten die Händler, wofür und wo man die Teile noch einsetzen könnte: Von der Vase bis zum Erotikclub (ein Vorschlag von „Bares-für-Rares-Oldie Ludwig Hofmaier) war alles dabei – und die Runde konnte sich angesichts dieser Ideen das Lachen nicht verkneifen.

„Bares für Rares“-Händler schockt Verkäufer kurz vor dem Deal 

„Ich weiß schon, was ich damit mache“, meinte Walter Lehnertz schließlich. „Da krieg ich doch irgendwas gebaut.“ Und so bot er 80 Euro – das Höchstgebot an diesem Tag.

„Dann machen wir das für 80 Euro“, sagte Verkäufer Krapp und fiel aus allen Wolken, als Lehnertz plötzlich einfach „Nein“ sagte. „Nein?“, fragte er unsicher nach. Da hatte er schon richtig gehört. Lehnertz: „Weil die von Meissen sind und du extra hergekommen bist, tue ich noch einen Zwanziger drauf und mache 100!“

Da hatte der 52-Jährige natürlich nichts gegen.

Kunstschätze und ihre Liebhaber sind hier herzlich willkommen!

„Bares für Rares“ wird seit 2013 im ZDF ausgestrahlt. Moderator Horst Lichter ist der Gastgeber der Trödelsendung, bei der Teilnehmer ihre Antiquitäten, Raritäten und auch Kuriositäten vorstellen und im Idealfall durch einen Verkauf eine schöne Summe mit nach Hause nehmen.

Seit 2013 wird die Sendung, die in Köln produziert wird, im Nachmittagsprogramm des ZDF ausgestrahlt und hat sich zu einem echten Quoten-Garant entwickelt. Von Montag bis Freitag schalten im Durchschnitt drei Millionen TV-Zuschauer ein, wenn es ums Feilschen und Handeln geht.

So läuft die Sendung „Bares für Rares“ ab

Die Kandidaten werden samt ihren Verkaufsobjekten zu einem Experten geschickt, der die Ware überprüft, etwas zur Geschichte erzählen kann und dann einen Schätzwert abgibt, in welchem preislichen Rahmen sich der Verkaufswert befindet.

Liegt diese Summe nah an der preislichen Erwartung der Teilnehmer, bekommen sie von Moderator Lichter die Händlerkarte überreicht. Diese ist die Eintrittskarte in den Raum, in dem sich die Antiquitätenhändler befinden.

Dort stellen sich die Kandidaten samt Gegenstand vor. Ähnlich wie bei einer Versteigerung versuchen die fünf Händler dann, das jeweilige Exponat für sich zu sichern. Das kann dazu führen, dass die Summe unverhofft in die Höhe steigt.

Dann liegt es am Anbieter, ob er die Summe der Händler akzeptiert oder noch feilschen will. Erhält der Höchstbietende den Zuschlag, bezahlt er die Summe in bar an den Verkäufer aus. 

(so)