„Bares für Rares“Irrer Zufall: Händler bekommt seine erste Golduhr angeboten

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Die Omega Uhr „Constellation” sorgte für Wirbel in der Show.

Köln – Maximilian Roth (22) möchte sich ohne Wehmut von einem Erbstück trennen. Der Bankkaufmann aus Mainz hat eine Uhr in die „Bares für Rares“-Sendung vom Montag mitgebracht: „Omega Constellation“ mit Automatik-Chronometer und Gold-Armband.

Roth: „Ich weiß schon, dass die Uhr von meinem Großvater ist, und dass er sie auch getragen hat. Aber ich habe keinerlei Bild vor Augen wie er sie trägt und verbinde sie nicht mit ihm. Deswegen wäre es wohl auch in seinem Sinne, wenn ich mir damit einen Wunsch erfülle mit etwas, das besser zu mir passt.“

Wie groß der Wunsch ausfallen darf, zeigt sich nach der Expertise. Und die fällt überraschend aus.

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Zwei-Meter-Riese hinterlässt Eindruck bei „Bares für Rares“

Der Kandidat hinterlässt bei Moderator Horst Lichter und der Expertin Wendela Horz direkt einen starken Eindruck. Was vor allem an seiner Größe liegt. „Alter Schwede!“, sagt Lichter, als Maximilian näher kommt und immer größer wird. Knapp zwei Meter ist Maximilian Roth, Kaufmann aus Mainz, groß. Man könne ihn auch „Maxi“ nennen.

Seine Größe sei auch mit der Grund dafür, warum er die Uhr nicht tragen wolle. Die Uhr sei einfach zu zierlich für seine großen Hände.

Konkurrenz für Horst Lichter: RTL startet „Bares für Rares” (hier mehr erfahren)

Der Opa hatte eine ganze Sammlung. Roth habe sich dann damals eins der Stücke aussuchen dürfen, erzählt er bei der Begutachtung. Lichter bestätigt, dass er dabei offenbar ein „gutes Näschen“ gehabt habe. Gibt dem Kandidaten aber Recht, dass sie zu zierlich für ihn sei.

Omega-Uhr „Constellation“ bei „Bares für Rares“

Von dem Stück an sich sind Moderator und Expertin aber begeistert. Die Uhr stamme aus den 1960er Jahren. Die „Constellation“ sei eine der bekanntesten und erfolgreichsten Modellreihen aus dem Hause Omega.

Einziger Makel: Bei dem Armband handelt es sich nicht mehr um das Original-Milanese-Armband. Das Armband wurde wohl nachträglich angefertigt, aus welchem Grund, bleibt in der Sendung offen. Ob das den Wert der Uhr drückt?

Das neue Armband komme dem Original aber sehr nahe und sei an das Gehäuse „sehr gut“ angepasst, kann Expertin Wendela Horz beruhigen. Allerdings ist in der Nachahmung natürlich der Name nicht eingepunzt.

Interessantes Detail auf der Rückseite überrascht auch Besitzer

Ein höchst interessantes Detail befindet sich übrigens auf der Rückseite der Uhr. „Hier sieht man, was die Omega-Uhr mit den Fußballmannschaften gemeinsam hat“, erzählt „Bares für Rares“-Expertin Horz.

Während Fußballnationalmannschaften Sterne für ihre Siege auf dem Trickot tragen, hat Omega seine Siege ebenfalls durch Sterne festgehalten. Es handelt sich um die Siege beim Chronometer-Wettbewerb. Die findet man bei der „Constellation“ auf dem Boden über der dort abgebildeten Sternwarte.

Davon wusste selbst der Besitzer der Uhr bislang offenbar noch nichts.

Was er für das gute Stück haben will, das weiß „Maxi“ unterdessen ziemlich genau. „Eine Zwei sollte schon vorne stehen, auch vom Material her“, so Roth. Die Expertin hatte zuvor noch hervorgehoben, dass selbst die kleinsten Teile aus Gold gefertigt wurden. Alles offenbar sehr hochwertig.

Moderator Lichter kann mit seiner Nachfrage „200 Euro?“ nur noch Lächeln beim Besitzer und der Expertin sammeln. Es seien natürlich 2000 Euro gemeint. Auch die Expertin kommt auf einen Wert zwischen 2300 und 2500 Euro. Ob er das auch von den Händlern bekommen kann?

„Bares für Rares“-Experte Schmitz-Avila hatte die gleiche Uhr 

Das Stück löst aber schon Begeisterung aus, noch bevor es überhaupt ausgepackt wird. Besonders ein Händler ist direkt begeistert. „Das sieht vielversprechend aus“, ruft Julian Schmitz-Avila. Er erklärte: Seine erste Uhr sei ebenfalls eine Omega Constellation gewesen.

Die Uhr ist noch nicht mal in allen Händen gewesen, da kommt schon das erste Angebot. 2000 Euro bietet Händler Schmitz-Avila. Fabian Kahl, der sich vorstellen könnte, die Uhr mit einem Leder-Armband auch selber zu tragen, zieht mit. Er bietet 2100 Euro. Daniel Meyer geht auf 2200 Euro hoch.

Nach einem kurzen Schlagabtausch zwischen den drei Händlern wird der Preis durch Schmitz-Avila schließlich auf 2400 Euro hochgetrieben. Er bekommt am Ende das Schmuckstück. 

Vielleicht werde er sie auch selbst tragen, erklärt er: „Ich trage sehr gerne goldene Uhren, das ist heute mittlerweile ein bisschen verpönt.“

Kunstschätze und ihre Liebhaber sind hier herzlich willkommen!

„Bares für Rares“ wird seit 2013 im ZDF ausgestrahlt. Moderator Horst Lichter ist der Gastgeber der Trödelsendung, bei der Teilnehmer ihre Antiquitäten, Raritäten und auch Kuriositäten vorstellen und im Idealfall durch einen Verkauf eine schöne Summe mit nach Hause nehmen.

Lesen Sie hier: Diese seltene Vase begeistert die Händler bei „Bares für Rares”.

Seit 2013 wird die Sendung, die in Köln produziert wird, im Nachmittagsprogramm des ZDF ausgestrahlt und hat sich zu einem echten Quoten-Garant entwickelt. Von Montag bis Freitag schalten im Durchschnitt drei Millionen TV-Zuschauer ein, wenn es ums Feilschen und Handeln geht.

So läuft die Sendung „Bares für Rares“ ab

Die Kandidaten werden samt ihren Verkaufsobjekten zu einem Experten geschickt, der die Ware überprüft, etwas zur Geschichte erzählen kann und dann einen Schätzwert abgibt, in welchem preislichen Rahmen sich der Verkaufswert befindet. Liegt diese Summe nah an der preislichen Erwartung der Teilnehmer, bekommen sie von Moderator Lichter die Händlerkarte überreicht. Diese ist die Eintrittskarte in den Raum, in dem sich die Antiquitätenhändler befinden.

Lesen Sie hier: Warum dieser Kandidat bei „Bares für Rares” am Ende enttäuscht war.

Dort stellen sich die Kandidaten samt Gegenstand vor. Ähnlich wie bei einer Versteigerung versuchen die fünf Händler dann, das jeweilige Exponat für sich zu sichern. Das kann dazu führen, dass die Summe unverhofft in die Höhe steigt. Dann liegt es am Anbieter, ob er die Summe der Händler akzeptiert oder noch feilschen will. Erhält der Höchstbietende den Zuschlag, bezahlt er die Summe in bar an den Verkäufer aus. 

Das bisher höchste Gebot

Neben der klassischen Ausgabe wurden auch schon zahlreiche Spezial-Ausgaben produziert. So gab es schon Promi-Ausgaben, Händlerduelle, eine Prime-Time-Show im ZDF, die unter dem Namen „Deutschlands größte Trödelshow lief“.

Das bisher höchste Gebot lag übrigens bei 35.000 Euro, Im Jahr 2014 wechselte ein Borgward Isabella Cabriolet den Besitzer.