Chaotisches US-TV-DuellGroßväterchen gegen Rüpel: Der Verlierer ist die Demokratie

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Donald Trump, Präsident der USA, spricht während der ersten Präsidentschaftsdebatte.

Washington – Am 3. November 2020 steigt die mit Spannung erwartete US-Präsidentschaftswahl. Amtsinhaber Donald Trump von den Republikanern tritt an gegen den Demokraten Joe Biden. Am Dienstagabend (Ortszeit) haben sich die beiden Kandidaten einen heftigen Schlagabtausch im TV-Duell geliefert. Dabei hat sich keiner mit Ruhm bekleckert, findet unsere Autorin. Ein Kommentar:

Amerika hat die Wahl zwischen einem alten, testosterongesteuerten Mann und einem anderen alten Mann, der einfach nichts auszustrahlen scheint.

Beim ersten TV-Duell in der Case Western University in Cleveland, Ohio, bewiesen Donald Trump und Joe Biden mal wieder, dass keiner von ihnen geeignet ist, um die Vereinigten Staaten zu regieren.

Alles zum Thema Joe Biden

Auf der einen Seite haben wir Rüpel-Präsident Trump, auf der anderen Seite Großväterchen Biden.

US-Wahl: Großväterchen besser als Rüpel-Präsident 

Verstehen Sie mich nicht falsch – der großväterliche Biden wird wohl immer besser sein, als Rüpel-Präsident Trump doch ist es in diesem Fall eher die Entscheidung für die Demokratie und gegen Donald Trump.

Scham-, Fremdscham, das ist das Wort, welches die Präsidentschaftsdebatte am ehesten beschreibt. Trump benahm sich in der Debatte genauso, wie er seinen Beruf als Präsidenten ausführt: regellos und unüberlegt. Ein Alphamännchen, das es gar nicht einsieht, andere aussprechen zu lassen oder auf Beleidigungen zu verzichten.

Mit ein wenig Geschick und mehr Coolness hätte Biden dieses Duell nutzen können, um Trump ein für alle Male aus dem Rennen zu nehmen. Doch stattdessen konnte er weder inhaltlich punkten, noch brachten seine kläglich gescheiterten Versuche, ebenfalls als Platzhirsch aufzutreten, ihm den Sieg in diesem Duell.

US-Wahl: Donald Trump deutet an, die Wahl nicht anzuerkennen

Letztendlich ist es auch egal, da Präsident Trump sowieso andeutet, die Wahl nicht anzuerkennen – und sowieso, eigentlich seien die Chinesen an allem schuld. Logisch.

Die Amerikaner bezeichnen Joe Biden häufig als „den Guten“, doch bringt das nicht viel.

Biden war vorbereitet und wirkte im Vergleich zu einigen vorherigen Gespräche weder fahrig noch wie ein Tattergreis, doch überzeugen konnte er nicht.

Biden setzt in diesem Wahlkampf unter anderem auf Vize-Kandidatin Kamala Harris – klar ist jedenfalls, dass sie Donald Trump mit ihren High Heels eher in den Hintern getreten hätte, als Biden es jemals wird. Denn die Plüschpantoffeln müssen im Wahlkampf gegen Trump einfach zu Hause bleiben.