Risiken sind ihm egalTrump will unbedingt Feuerwerk mit 7500 Zuschauern

Trump Feuerwerk Nationalfeiertag

Donald Trump wird am 3. Juli anlässlich des Nationalfeiertags einem umstrittenen Feuerwerk am Mount Rushmore beiwohnen.

Washington – US-Präsident Donald Trump wohnt am Freitag (Ortszeit) einem großen Feuerwerk am Monument Mount Rushmore anlässlich des Nationalfeiertags bei. Die Feier am Vorabend des Unabhängigkeitstags 4. Juli ist ziemlich umstritten. Und zwar aus gleich zwei triftigen Gründen.

  • 1. Experten befürchten nicht nur neue Coronavirus-Infektionen, wenn 7500 Zuschauer am Mount Rushmore zusammenkommen.
  • 2. Aus Sorge vor Waldbränden hat es an dem Monument im Bundesstaat South Dakota zudem seit mehr als zehn Jahren keine Feuerwerke mehr gegeben.

Es wirkt, als seien diese Risiken dem US-Präsidenten völlig egal. Offenbar will er unbedingt zum Feuerwerksspektakel...

Donald Trump drängt trotz Waldbrandgefahr auf Feuerwerk

Der Mount Rushmore ist eines der bekanntesten Monumente der USA und zieht Jahr für Jahr mehr als zwei Millionen Besucher an. Die Köpfe der US-Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln wurden zwischen 1927 und 1941 in den Gebirgszug Black Hills in Granit gemeißelt. Jeder der Köpfe ist rund 18 Meter hoch.

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Trump soll seit Jahren auf ein Feuerwerk am Mount Rushmore zum Nationalfeiertag gedrungen haben. Das Problem: Seit 2009 wurden dort aus Sorge vor Wald- und Buschbränden keine Feuerwerkskörper mehr abgefeuert. Inzwischen beteuern die Behörden, die Gefahr sei gebannt.

Kürzlich wurden kontrolliert Brände gelegt, um totes Gestrüpp zu beseitigen. Die Feuerwehr wird am Freitag zudem im Einsatz sein, um mögliche Brände schnell zu löschen.

USA: Veranstaltung mit 7500 Zuschauern trotz dramatischen Corona-Zahlen

Über eine Lotterie wurden 7500 Zuschauertickets für das Feuerwerk vergeben. Experten sehen bei so vielen Teilnehmern ein erhöhtes Corona-Ansteckungsrisiko, die US-Gesundheitsbehörden raten grundsätzlich von großen Menschenmengen ab. Zwar werden bei der Veranstaltung Schutzmasken verteilt, eine Maskenpflicht wird es aber nicht geben.

Die USA erleben derzeit einen dramatischen Wiederanstieg der Corona-Infektionszahlen. Allerdings ist das im Mittleren Westen gelegene South Dakota weniger betroffen als die meisten anderen Bundesstaaten: Bislang wurden in dem Bundesstaat insgesamt knapp 6900 Infektionen und weniger als hundert Tote gemeldet.

Die Zahl der Neuinfektionen war in den vergangenen Wochen relativ stabil auf einem niedrigen Niveau. Trump drängt schon seit geraumer Zeit zu einer Rückkehr zur Normalität. Er hatte vor knapp zwei Wochen mit seiner ersten Wahlkampfveranstaltung vor tausenden Anhängern nach dreieinhalbmonatiger Corona-Zwangspause viel Kritik auf sich gezogen.

USA: Viele Feierlichkeiten am Nationalfeiertag abgesagt

Am Unabhängigkeitstag selbst wird Trump in der Hauptstadt Washington an einer großen Zeremonie unter dem Motto „Salute to America“ (Salut an Amerika) teilnehmen. Geplant sind wie im Vorjahr Musik, Überflüge von Militärmaschinen und ein großes Feuerwerk.

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Grundsätzlich wird der 4. Juli in den USA landesweit mit Paraden, Familientreffen, Picknicks und Feuerwerken gefeiert. Wegen der Coronavirus-Pandemie wurden in diesem Jahr die Feierlichkeiten aber vielerorts abgesagt. Bundesstaaten wie Florida und Kalifornien sperren Strände, um Menschenansammlungen zu vermeiden.

An dem Nationalfeiertag wird der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten am 4. Juli 1776 gedacht. (afp)