„Niemand wird sicher sein“Trump zeichnet Schreckensszenario für Zeit nach der US-Wahl

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Donald Trump zeigt sich im Garten des Weißen Hauses neben Ehefrau Melania in Siegerpose, nachdem er die Kandidatur zur US-Wahl im November angenommen hatte.

Washington D.C. – US-Präsident Donald Trump ist offiziell der Kandidat der Republikaner bei der Präsidentschaftswahl am 3. November.

„Mit einem Herzen voller Dankbarkeit nehme ich heute Abend diese Nominierung für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten an“, sagte Trump am Donnerstagabend (27. August) zum Abschluss des Parteitags seiner Partei. Die rund 1500 Gäste bei der Ansprache im Garten des Weißen Hauses applaudierten danach.

Die Delegierten hatten Trump zum Auftakt des weitgehend virtuellen Parteitags am Montag einstimmig aufgestellt. Trump (74) zieht gegen Ex-Vizepräsident Joe Biden (77) in die Wahl, den die Demokraten in der vergangene Woche zu ihrem Kandidaten gekürt hatten.

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Donald Trump spricht in seiner Nominierungsrede über das Corona-Virus

In seiner Nominierungsrede äußerte sich Trump unter anderem auch zum Corona-Virus: „In den vergangenen Monaten wurden unsere Nation und unser gesamter Planet von einem neuen und mächtigen neuen Feind heimgesucht“, sagte Trump im Garten des Weißen Hauses.

„Wir werden das Virus besiegen, die Pandemie beenden und stärker als je zuvor aus der Krise hervorgehen.“ Trump stellte erneut einen baldigen Impfstoff gegen das Coronavirus in Aussicht. „Wir werden vor dem Ende des Jahres oder vielleicht sogar schon früher einen Impfstoff herstellen.“

In den USA sind nach Statistiken der Universität Johns Hopkins mehr als 180.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Alleine in den ersten drei Tagen des viertägigen Parteitags kostete die Pandemie demnach rund 3000 Menschen das Leben. Die Demokraten um Präsidentschaftskandidat Joe Biden werfen Trump vor, beim Schutz der Amerikaner vor der Pandemie versagt zu haben.

Donald Trump schießt gegen Konkurrent Joe Biden

Sein demokratischer Konkurrent Joe Biden bekam ebenfalls sein Fett weg. Biden sei ein „Vernichter amerikanischer Jobs“, sagte Trump. Falls Biden die Chance bekommen sollte, werde er „der Zerstörer amerikanischer Größe sein“, behauptete Trump weiter.

Der US-Präsident zeichnete ein Schreckensszenario für den Fall, dass Biden ihn im Amt ablösen würde. „Niemand wird in Bidens Amerika sicher sein“, sagte Trump.

Er warf Biden vor, eine Marionette der radikalen Linken zu sein, die die Macht übernehmen wollten. „Joe Biden ist ein trojanisches Pferd für den Sozialismus.“ Der Präsident stimmte die Amerikaner auf eine Schicksalswahl ein. „Diese Wahl wird darüber entscheiden, ob wir den amerikanischen Traum retten oder ob wir zulassen, dass eine sozialistische Agenda das Schicksal zerstört, das uns am Herzen liegt“, sagte er.

Trump versprach, in seiner zweiten Amtszeit die Wirtschaft nach der Corona-Pandemie wieder aufzubauen und für „Rekord-Wohlstand“ zu sorgen.

Donald Trump geht auf die schwarze Bevölkerung ein und vergleicht sich mit Abraham Lincoln

Außerdem behauptete US-Präsident Donald Trump in seiner Nominierungsrede erneut, dass er außergewöhnlich viel für das schwarze Amerika geleistet habe. „Ich sage mit großer Bescheidenheit, dass ich mehr für die afroamerikanische Community getan habe als jeder Präsident seit Abraham Lincoln“, sagte er.

Unter dem Republikaner Lincoln als Präsidenten wurde vom Kongress der 13. Zusatz zur US-Verfassung angenommen, mit dem die Sklaverei in den USA abgeschafft wurde.

Nach früheren ähnlichen Äußerungen Trumps verwiesen Experten bereits unter anderem auf das in der Amtszeit von Lyndon B. Johnson 1965 nach Protesten angenommene Wahlrechtsgesetzes. Das erlaubte allen US-Bürgern unabhängig von ihrer Hautfarbe und ihrer Herkunft, sich an Wahlen zu beteiligen und sich in ein öffentliches Amt wählen zu lassen.

Donald Trump nannte nicht den Namen des schwerverletzten Afroamerikaners in Kenosha

Trump wirbt damit, dass die Arbeitslosenquote auch unter Afroamerikanern vor der Corona-Pandemie auf ein historisches Tief gesunken war. Zudem stellte er die Finanzierung von historisch schwarzen Universitäten sicher. Seine Justizreform führte zur Freilassung zahlreicher schwarzer Häftlinge.

Während des Republikaner-Parteitags gab es erneut Proteste gegen Polizeigewalt, nachdem ein schwarzer Amerikaner in der Stadt Kenosha bei einem Polizeieinsatz von Schüssen in den Rücken schwer verletzt wurde.

In Kenosha kam es dabei neben friedlichen Demonstrationen auch zu Ausschreitungen mit brennenden Gebäuden und Autos. Trump erwähnte Kenosha in seiner Rede lediglich als Stadt, in der Ordnung wiederhergestellt werden müsse. Den Namen des schwer verletzten Jacob Blake nannte Trump nicht. (dpa)