Merkel im BundestagAngst vor Langzeitfolgen bei neuen Altersgruppen

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Angela Merkel am Donnerstag (25. März) im Bundestag. 

Berlin  – Nach der Corona-Entschuldigung hat sich die Kanzlerin am Donnerstag, 25. März, in Berlin öffentlich dem Bundestag gestellt. Angela Merkel (CDU) sieht jetzt das Vermeiden Tausender weiterer Toter durch Covid-19 als maßgebliches Ziel in den kommenden Wochen der Pandemie in Deutschland an.

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Merkel hat Angst vor Langzeitfolgen bei 50-Jährigen

„Wenn bei der Frage, wie wir jetzt vorgehen, der Osterlockdown einzig und allein eine wirklich positive Resonanz bei den Intensivmedizinern gefunden hat, dann sehen Sie, wie groß dort die Sorge ist", sagte sie am Donnerstag in der Regierungserklärung im Bundestag. „Und es werden jetzt nicht mehr 90-Jährige sein, die in den Krankenhäusern liegen. Es werden 50-, 60- und 70-Jährige sein. Und das sind Menschen mit sehr vielen Jahren Lebenserwartung." 

Zehn Prozent von ihnen würden laut Experteneinschätzung Corona-Langzeitfolgen davontragen. „Das heißt, es lohnt sich, um jeden zu kämpfen, dass er die Infektion nicht bekommt", sagte Merkel. Es gibt offenbar eine berechtigte Angst vor Langzeitfolgen bei neuen Altersgruppen.

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Angela Merkel will, dass deutsche Betriebe Mitarbeiter testen

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den gemeinsamen europäischen Weg bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie gegen Kritik verteidigt. Zudem  hat sie die Wirtschaft dazu aufgefordert, Beschäftigten Corona-Tests anzubieten.

Zugleich rief Merkel die Bürger dazu auf, die angebotenen kostenlosen Corona-Tests stärker zu nutzen. Man ermögliche es, dass sich jeder Bürger mindestens einmal in der Woche testen lassen könne. „Ich fordere und bitte alle Bürgerinnen und Bürger, das in dieser augenblicklichen Situation auch zu tun." Wenn in Schulen und Betrieben nur 30, 40 Prozent der Testmöglichkeiten genutzt würden, dann helfe das nichts. Testen sei die Brücke, bis man die Impfwirkung sehe, fügte Merkel hinzu. „Je mehr wir testen, umso weniger müssen wir einschränken."

Regierungserklärung: Angela Merkel verteidigt Corona-Strategie der EU 

„Bei allen Beschwerlichkeiten glaube ich, dass sich in der Pandemie wieder gezeigt hat, dass es gut ist, dass wir diese Europäische Union haben”, sagte Merkel am Donnerstag in einer Regierungserklärung im Bundestag.

Ausdrücklich nannte sie auch die Impfstoffbeschaffung. „Es war richtig, auf die gemeinsame Beschaffung und Zulassung von Impfstoffen durch die Europäische Union zu setzen.”

Wenn man sehe, dass selbst bei kleinen Unterschieden in der Verteilung große Diskussionen ausbrechen, wolle sie sich nicht vorstellen, was wäre, wenn einzelne EU-Staaten Impfstoff haben und andere nicht. „Das würde den Binnenmarkt in seinen Grundfesten erschüttern”, sagte Merkel. (dpa)