Warnung an Europa?Premierminister Boris Johnson droht mit hartem Brexit

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Premierminister Boris Johnson droht der EU mit „No Deal“– London fordert mehr Entgegenkommen. Unser Foto entstand im September 2020 in London.

London – Droht London der EU mit einem „No Deal“? Premierminister Boris Johnson fordert von der EU mehr Entgegenkommen– sonst kündigt er einen harten Brexit an.

Kurz vor der nächsten Gesprächsrunde über ein Brexit-Anschlussabkommen hat der britische Premier Boris Johnson von der EU mehr Tempo und Entgegenkommen gefordert.

London: Johnson erwartet mehr Entgegenkommen für Deal mit EU

Man müsse sich bis Mitte Oktober einigen, damit ein solcher Deal noch ratifiziert werden könne.

Ansonsten werde es kein freies Handelsabkommen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union geben, teilte Johnson am Sonntagabend (6. September) in London mit.

Handelsabkommen zwischen EU und London soll nach australischem Vorbild festgelegt werden

Stattdessen setze London dann auf eine Vereinbarung mit der EU nach australischem Vorbild.

Die EU hat mit dem fünften Kontinent bisher nur ein Rahmenabkommen, das unter anderem technische Hürden betrifft. Im Großen und Ganzen findet der Handel zwischen Europa und Australien auf Grundlage der Welthandelsorganisation WTO statt.

Auf Großbritannien übertragen wäre das dann der gefürchtete „No Deal“.

Chef-Unterhändler David Frost sieht keine Sorge bei „No Deal“

Noch schärfer im Ton war am Sonntag der britische Chef-Unterhändler David Frost: Er sei sich völlig einig mit Johnson, dass Großbritannien von einem No-Deal-Brexit nichts zu befürchten habe, sagte er der „Mail on Sunday“.

„Ich glaube nicht, dass uns das in irgendeiner Weise Angst einjagt“, sagte Frost in einem Interview.

„No Deal“ zwischen London und der EU könnte harte wirtschaftliche Folgen im Zoll und Handel haben

Am Dienstag wird EU-Unterhändler Michel Barnier in London erwartet. Großbritannien war Ende Januar aus der EU ausgetreten.

In einer Übergangsphase bis zum Jahresende gehört das Land aber noch zum EU-Binnenmarkt und zur Zollunion, sodass sich im Alltag fast noch nichts geändert hat.

Gelingt kein Vertrag über die künftigen Beziehungen, könnte es Anfang 2021 zum harten wirtschaftlichen Bruch mit Zöllen und anderen Handelshemmnissen kommen. (dpa)