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Spahn und WielerDeutschland auf gutem Weg, Erfolge jetzt nicht verspielen

spahn

Lothar Wieler und Jens Spahn sehen einen positiven Trend und Deutschland  auf einem gutem Weg in der Pandemie. Bisherige Erfolge dürften nun nicht verspielt werden.

von Susanne Scholz (susa)

Berlin – Das weitere Vorgehen rund um die Corona-Krise in Deutschland ist seit dem Bund-Länder-Gipfel am Mittwoch weitgehend geklärt. Am Freitag (12. Februar) informierte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) noch einmal über die aktuelle Corona-Lage in Deutschland. Spahn sprach in Berlin mit RKI-Präsident Lothar H. Wieler und Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt.

  • Sie können das Video der Pressekonferenz von Spahn, Wieler und Cichutek am Freitag (12. Februar) ab 10.15 Uhr an dieser Stelle verfolgen.
  • Sie können die Pressekonferenz natürlich auch Kostenlos als Livestream im Video verfolgen – geben Sie dafür einfach den „empfohlenen redaktionellen Inhalt“ frei.

Pressekonferenz am Freitag (12.02.) – was sagen Spahn, Wieler und Cichutek?

Lesen Sie an dieser Stelle ab Beginn der Pressekonferenz die wichtigsten Informationen und Aussagen übersichtlich zusammengefasst

Jens Spahn gibt zu: „Wir wollen unseren Alltag zurück“

„Besser jetzt noch eine Weile durchhalten, als Rückschläge zu riskieren.“ Mit dieser Aussage hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn noch einmal die Maßnahmen der Bundesregierung verteidigt. Darauf zielten die Beschlüsse von Bund und Ländern für einen längeren Lockdown bis vorerst 7. März.

Alles zum Thema Corona

Spahn sagte am Freitag, dass sich die Zahlen erfreulich entwickeln, man nun aber noch einmal zusammenhalten sein müsse. „Die Infektionszahlen sinken, auch ermutigend stark“, sagte der CDU-Politiker. Dies sei aber nicht stark genug für umfassende Lockerungen. Dafür sei das Infektionsgeschehen noch zu hoch, und ansteckendere Virusmutationen seien zu gefährlich. Es gelte weiterhin, das Gesundheitssystem vor Überlastung zu schützen.

„Unsere Gesundheitssystem hat sich als robust erwiesen. Dass es so bleibt, ist unser Ziel und unser gemeinsames Interesse“, so Spahn, der zugab: „Wir wollen unseren Alltag zurück.“

Der Minister verhehlte nicht, dass trotz der zurückgehenden Zahlen harte Wochen bevorstünden. Dennoch sprach er von „ermutigenden Zeichen“.

Spahn kündigte an, mit Blick auf anstehende Schulöffnungen zu prüfen, ob Kita-Personal und Grundschul-Lehrkräfte früher geimpft werden können. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten hatten angeregt, sie aus der dritten in die zweite Prioritätsgruppe für Impfungen vorzuziehen. Spahn betonte, dass in jedem Fall zuerst die laufenden Impfungen in der ersten Prioritätsgruppe abgeschlossen werden sollten - dazu gehören Über-80-Jährige, Personal und Bewohner in Pflegeheimen. Auch bei einer Änderung zugunsten von Erzieherinnen und Lehrkräften könnten diese aber erst im Frühjahr an die Reihe kommen. Denn generell müsse ausreichend Impfstoff vorhanden sein.

Harte Beschränkungen wegen Corona-Mutationen

Für Tschechien, die Slowakei und das österreichische Bundesland Tirol werden wegen der Ausbreitung von Corona-Mutanten harte Beschränkungen für die Einreise nach Deutschland eingeführt. Die Bundesregierung verständigte darauf, diese Gebiete als „Virusvarianten-Gebiete“ einzustufen, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitagsagte. Erstmals sind damit direkte Nachbarregionen von Deutschland von dieser Maßnahme betroffen.

Für „Virusvarianten-Gebiete“ gilt ein grundsätzliches Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bahn-, Bus- und Schifffahrtsunternehmen. Außerdem müssen Einreisewillige sich vorab auf das Coronavirus testen lassen, wie Spahn ausführte. Zudem gilt eine Quarantänepflicht nach der Ankunft in Deutschland.

Derartige Maßnahmen schmerzten sehr, sagte Spahn. Sie seien aber „für eine gewisse Zeit unumgänglich“, um den weiteren Eintrag der mutierten Coronaviren zu unterbinden.

Lothar Wieler: Wir sehen einen positiven Trend

Auch Lothar Wieler hatte sich zuvor vorsichtig optimistisch geäußert.

Der Präsident des RKI sagte auf der Pressekonferenz: „Wir sehen in den Daten, dass unsere Anstrengungen wie die Kontaktreduktion und das Einhalten der AHA-Regeln wirken. Sie wirken gegen Covid und viele andere ansteckende Krankheiten.“

So sei die Zahl der gemeldeten Grippe-Fälle ebenso zurückgegangen wie Masern- oder Durchfall-Erkrankungen. Eine positive und direkte Folge der Kontaktbeschränkungen. „Die Corona-Maßnahmen wirken nicht nur gegen Covid-19.“ Anstelle von sonst Tausenden Grippefällen pro Woche würden momentan nur 20 bis 30 Fälle gemeldet, so Wieler.

Wieler mahnte noch einmal eindringlich, sich aktiv an den Maßnahmen zu beteiligen. „Verhindern wir doch alle, wo immer möglich, die Ansteckung.“ Er warnte, dass weitere Varianten und Mutationen verhindert werden müssen. „Jede Infektion ist eine zuviel.“

Corona-Beschlüsse in Deutschland: Lockdown erneut verlängert

Bundeskanzlerin Angela Merkel einigte sich am Mittwoch mit den Länderchefs auf eine Fortführung der aktuellen Corona-Strategie und damit eine Verlängerung des bestehenden Lockdowns bis zum 7. März. Einige Änderungen wurden bei der virtuellen Bund-Länder-Konferenz dennoch beschlossen.

So ist die Entscheidung über die Öffnung von Schulen und Kitas fortan Ländersache. Viele Bundesländer tendieren zur Öffnung von Grund- und Sonderschulen nach dem Wechselmodell ab dem 22. Februar. Bei einer Inzidenz unter 50 sollen beispielsweise in NRW dann alle Schulen zum Präsenzunterricht zurückkehren.

Eine Ausnahme von den Schließungen gibt es außerdem für Friseure. Die Öffnung unter strengen Hygiene-Maßnahmen wird ab dem 1. März möglich sein. Kunden müssen sich vorab einen Termin reservieren und während des Friseurbesuchs eine medizinische oder eine FFP2-Maske tragen. (susa/bc)