Gerd MüllerEr eckte oft mit seiner Partei an, nun hört CSU-Politiker auf

Berlin – Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) will nicht erneut für den Bundestag kandidieren.

„Nach 32 Jahren Verantwortung im Europäischen Parlament und im Deutschen Bundestag möchte ich jetzt einen Generationenwechsel einleiten“, erklärte Müller nach Ministeriumsangaben am Sonntag. Dies habe der 65-Jährige am Wochenende in seinem Wahlkreis angekündigt. „Bis zum Ende der Legislaturperiode werde ich mein Bundestagsmandat und das Amt des Entwicklungsministers mit voller Kraft weitergestalten“, erklärte Müller demnach weiter.

Zuvor hatte der „Münchner Merkur“ über den angekündigten Rückzug Müllers aus der Bundespolitik berichtet. Darüber habe der Minister am Wochenende CSU-Politiker in seiner schwäbischen Heimat informiert.

Rückzug von Gerd Müller (CSU): Entwicklungsminister wich oft von Parteilinie ab

Müller steht seit 2013 an der Spitze des Entwicklungsressorts, seit 1994 ist er direkt gewählter Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Oberallgäu.

Politisch setzte er sich oft von der CSU-Linie ab, auch aktuell in der Debatte über die Aufnahme zusätzlicher Flüchtlinge aus dem abgebrannten Lager Moria auf Lesbos. Müller spricht sich dafür aus, 2000 der Geflüchteten in Deutschland aufzunehmen.

Die Nachfolge Müllers im Wahlkreis Oberallgäu ist laut „Münchner Merkur“ offen. Die Partei sei trotz Müllers Alter überrascht von dem selbstbestimmten Schritt, heißt es dem Blatt zufolge aus dem schwäbischen CSU-Bezirksverband.

Müller hatte bei den zurückliegenden Wahlen stets klar das Direktmandat geholt, selbst 2017 ungeachtet eines insgesamt schwachen CSU-Ergebnisses mit knapp über 50 Prozent der Erststimmen. (AFP)