„Glücksspiel?”Kunden genervt: Corona-Angebot von Lidl sorgt am Donnerstag für Chaos

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Der Lebensmittel-Discounter Lidl lockt Kunden mit einer Schutzmasken-Aktion in die Filialen. Unser Symbolbild ist im April 2020 in einer bayrischen Lidl-Filiale entstanden. 

Köln  – Dieser Artikel wurde zuletzt am 30. April 2020 um 9:52 Uhr aktualisiert – Super Aktion oder doch ein mieser PR-Scherz? 

Kaum wird die Maskenpflicht deutschlandweit eingeführt, machen sich viele Bürger Sorgen, noch genügend Exemplare zu bekommen. Vielerorts kam man zuletzt nur schwer an Schutzmasken, weshalb viele Menschen zunächst auf selbstgemachte Masken zurückgriffen.

Mit einem Mega-Angebot lockt Lidl nun die Kunden in die Filialen. Vielen Kunden stößt die Aktion des Discounters aber sauer auf, da sie trotz Ankündigung keine Masken ergattern können.

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Kein Gewinn: Lidl verkauft Einwegmasken im Vorratspack

Aufgrund der aktuellen Corona-Situation bringt der Discounter gleich 14 Millionen Schutzmasken an den Mann und die Frau – und das zum Selbstkostenpreis.

Masken

Ein Kunde geht in einem Supermarkt in Berlin-Wilmersdorf mit Mund-Nasen-Schutz einkaufen.

„Übergeordnetes Ziel ist es, möglichst zügig vielen Menschen einen Zugang zu Masken zu ermöglichen”, so Lidl in einer Pressemitteilung.

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Der Preis decke dabei ausschließlich Herstellung und Vertrieb. So mache Lidl bei dem Verkauf der Masken keinen Gewinn, heißt es.

Die Einwegmasken sind ab Donnerstag (30. April) im 50er-Pack zum Preis von je 33 Euro in allen 3200 Lidl-Filialen erhältlich.

Ansturm bei Lidl: Nur eine Packung Masken pro Kunde

Jedoch stellt die Kette klar: Pro Einkauf und Kunde werde nur eine Packung ausgegeben.

„Lidl appelliert grundsätzlich an jeden Einzelnen, verantwortungsvoll mit der aktuellen Situation umzugehen”, teilt der Discounter mit.

Schutzmasken-Aktion bei Lidl: Gemischte Reaktionen aus dem Netz

Trotz der groß angekündigten Aktion schien die Situation am Donnerstag für einige Kunden enttäuschend. Offenbar waren die Masken nicht in jeder Filiale sofort erhältlich.

„Hallo Lidl, wo sind denn die groß angekündigten Mundschutz-Pakete, die es ab heute zu kaufen geben soll?”, schrieb etwa ein User am Donnerstagmorgen bei Twitter. 

Ein anderer hatte ähnliche Erfahrungen gemacht. Er erzählte: „Stell dir vor, Lidl macht die Nase lang mit Einmalmasken zum Selbstkostenpreis ab heute, man geht tatsächlich noch vor dem Frühstück zum örtlichen Lidl-Markt und erfährt, dass die Masken zwar angekündigt waren, aber nicht mitgekommen sind.”

Schutzmasken-Aktion bei Lidl: Viele Kunden enttäuscht

Ein dritter stellte eine interessante Rechnung an: „Bei Lidl gibt es seit heute früh 14 Millionen Einweg-Masken in 50er-Packs. Klingt nach viel. Ergibt aber Pro Filiale gerade mal: 88 Päckchen. Fällt das schon unter Glücksspiel?”

Der User hat Recht: Etwa 3200 Lidl-Filialen gibt es in Deutschland aktuell. 14 Millionen Schutzmasken, abgepackt in 50er-Päckchen, ergeben 280.000 Packungen.

Aufgeteilt auf 3200 Filialen bleiben dementsprechend nur 87,5 Masken-Pakete pro Filiale übrig. Dass man da schnell einen leeren Lidl-Markt vorfindet, ist also durchaus nicht ausgeschlossen. 

Einige Kunden hatten jedoch am Donnerstagmorgen Glück: „Erfolgreich einen Karton mit 50 Community-Masken erbeutet. Gibt's für 33 Eurotaler bei Lidl”, schrieb ein Twitter-Nutzer am Donnerstagmorgen um 7.21 Uhr.

Dazu präsentierte er ein Foto des Pakets, das auf dem Amaturenbrett eines Autos liegt. 

Supermärkte, Discounter und Drogerien bieten Schutzmasken an

Lidl ist dabei nicht das einzige Unternehmen, das seine Kunden mit dem begehrten Schutzmittel eindecken will.

Auch andere Discounter, Supermärkte und Drogeriemärkte wie Rewe, Aldi, Penny oder Rossmann wollen den Mund-Nase-Schutz bald in ihr Sortiment aufnehmen.

dm hatte ein ähnliches Angebot bereits vor Wochen. Die Masken seien dort bis auf Weiteres nicht mehr verfügbar. (cg/ta)