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Anstrengender Corona-AlltagNachgehakt: Wann kehren wir endlich zur Normalität zurück?

Mund-Nasen-Schutz-Ciy

In deutschen Corona-Hotspots müssen Menschen im Herbst 2020 einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Das Foto entstand im Oktober in Frankfurt am Main.

von Sebastian Oldenborg (so)

Köln – Über ein halbes Jahr leben wir in Deutschland nun schon mit dem Coronavirus und den damit einhergehenden Einschränkungen im Alltag: Abstandsregeln, Maskenpflicht, ausfallende Veranstaltungen, geschlossene Clubs und Restaurants…

Die Menschen sehnen sich endlich nach Normalität, nach der „guten, alten Zeit“. Ein Alltag ohne Corona und Mund-Nasen-Schutz? Der scheint schon unendlich weit in der Vergangenheit zu liegen.

Coronavirus: Die Suche nach dem Impfstoff

Umso größer ist die Hoffnung, dass mit einem Impfstoff alles gut wird. Um früh mit dem begehrten Mittel versorgt zu sein, schließen die EU und auch andere Länder schon jetzt Lieferverträge mit Pharmakonzernen.

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Rund 40 Mittel weltweit werden schon am Menschen erprobt, regelkonform auf dem Markt ist aber noch keines. Laut Bundesgesundheitsministerium könnten Zulassungen von Corona-Impfstoffen noch in diesem Jahr erfolgen, sofern deren Studiendaten positiv sind.

Doch wird dann sofort alles gut? Ist Corona endlich Geschichte? Oder sind es dann zumindest die Einschränkungen? Bringt uns der Corona-Impfstoff das alte Leben zurück?

Corona in Deutschland: Das ändert sich mit einem Impfstoff

Nein. Zumindest nicht sofort. Das erklärt das Bundesgesundheitsministerium EXPRESS auf Anfrage und verweist dabei sowohl auf ein Strategiepapier des Robert Koch-Instituts (RKI) als auch auf Aussagen von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Demnach bleibt der Alltag in Deutschland auch mit Einführung eines Corona-Impfstoffs zunächst eingeschränkt – einschließlich Maskentragen und Abstandsgeboten.

Mund-Nasen-Schutz-Ciy

In deutschen Corona-Hotspots müssen Menschen im Herbst 2020 einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Das Foto entstand im Oktober in Frankfurt am Main.

Der Grund ist logisch: Um das Virus wirksam zu bekämpfen, brauche es eine Impfquote von mindestens 55 bis 65 Prozent, erklärt Jens Spahn. Das Problem: Gerade am Anfang stehen noch nicht genügend Impfdosen zur Verfügung, um dieses Ziel zu erreichen. Spahn spricht von einigen Millionen, „wenn überhaupt“.

Deshalb ist der anfängliche Alltag mit Corona-Impfstoff schon vorgezeichnet: Zunächst bleibt alles beim Alten. Der Impfstoff alleine werde nicht ausreichen, erklärt das RKI. Es brauche „gewisse Modifikationen des Miteinander-Seins“. Die Bürger müssten sich vor allem zunächst weiter an die AHA+A+L-Regeln halten. Das sind:

  • Abstandhalten
  • Hygieneregeln beachten
  • Alltagsmasken tragen
  • Corona-Warn-App nutzen
  • Lüften

Auch sollten Freizeitaktivitäten möglichst nach draußen verlagert werden, um geschlossene Räume mit schlechter Belüftung und Gedränge mit vielen Menschen an einem Ort zu vermeiden.

Für Veranstaltungen bedeutet das, dass diese – wenn überhaupt – zunächst weiterhin nur mit begrenzter Zuschauerzahl stattfinden können. Die Situation für Clubs und Diskos bleibt vor diesem Hintergrund wohl am längsten angespannt. Hier ist Anfang 2021 offenbar noch nicht mit einer Entspannung der Lage zu rechnen.

Reisen stellten ebenfalls ein „erweitertes Risiko“ dar, heißt es weiter. Das hänge jedoch nicht primär vom Ort der Reise, als vielmehr vom Verhalten des Einzelnen ab. Heißt: Unter Beachtung der Verhaltensregeln steht Reisen grundsätzlich nichts im Wege, solange die Zahlen am entsprechenden Ort nicht gerade explodieren.

Corona in Deutschland: Bevölkerungsgruppen werden bei Impfstoff priorisiert

Während die Maßnahmen weiter bestehen bleiben, werden die Menschen priorisiert durchgeimpft, erst bestimmte Bevölkerungsgruppen, später alle  – auf freiwilliger Basis, wie der Gesundheitsminister erneut und klar betont. Eine Impfpflicht werde es nicht geben.

Es brauche in den kommenden Monaten „zeitlich und regional beschränkte Maßnahmen“, die auf die aktuelle Situation reagieren, heißt es von RKI-Präsident Lothar Wieler.

Und dabei seien alle Bürger gefordert. Denn die letzten Monate hätten eindeutig aufgezeigt, dass das Abschirmen von Einzelpersonen alleine nicht reiche, um besonders anfällige Gruppen effektiv zu schützen. Das sei eine Gemeinschaftsaufgabe.

Maske, Abstände und Co.: Wann werden Corona-Regeln abgeschafft?

Auf die Frage, wie lange es dauern könnte, bis die Bevölkerung soweit durchgeimpft ist, dass die Corona-Einschränkungen zurückgefahren und dann sogar ganz abgeschafft werden können, hat EXPRESS vom Gesundheitsministerium keine Antwort erhalten.

Zu lange dauert es wohl noch, bis ein zugelassener Impfstoff auf dem Markt ist, zu unklar ist, wann wie viele Impfdosen vorliegen.

Zunächst zählt es, gemeinsam so unbeschadet wie möglich durch die kommenden Wochen und Monate zu kommen. Hat sich die Infektionslage dann entspannt, dürfte mit Corona-Impfstoff der schrittweisen Rückkehr zur Normalität im Frühjahr 2021 eigentlich nichts mehr im Wege stehen.