Corona-ExitUnd was ist mit Handy-Ortung von positiv Getesteten?

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Die Restaurants in Köln sind aufgrund der Verordnungen alle geschlossen.

Köln – Seit einer Woche hat uns die Corona-Krise voll erwischt. Das öffentliche Leben liegt lahm. Die getroffenen Maßnahmen sind wichtig und derzeit auch richtig. Aber wie lange kann dieser Zustand andauern? Und wie schaffen wir den Corona-Exit? Ein Kommentar.

In Zeiten der Krise darf es keine Denkverbote geben! Wir müssen darüber diskutieren, inwiefern und unter welchen Umständen ein „Cocooning“, ein Isolieren von besonders Gefährdeten, sinnvoll sein kann. Diese Gedanken von vornherein als falsch abzuwerten, ist der Situation nicht angemessen.

Dabei darf es bei der Frage nicht um ein gegeneinander Ausspielen von Jung und Alt gehen. Es geht vielmehr um eine solidarische Unterstützung der Gesamtgesellschaft.

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Wieso soll es nicht möglich sein, die „vulnerable Gruppe“ (Ältere >65 Jahre, chronisch Kranke oder Menschen mit Vorerkrankung) bevorzugt zu testen, um zum frühestmöglichen Zeitpunkt mit einer Behandlung zu beginnen? Diese Variante unterstützt selbst der Virologe Christian Drosten von der Charité in Berlin.

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Wieso können wir nicht auch durch „Schnelltests“, die wohl kurzfristig zur Verfügung stehen werden, dafür sorgen, dass die Gefährdeten trotz einer „Isolation“ besucht oder betreut werden können?

Es geht bei diesem Denkansatz nicht um eine Spaltung der Gesellschaft. Die Solidarität bleibt gefordert. Einbeziehen könnte man sogar diejenigen, die nach einer Infektion wieder genesen und damit immun sind. Diese Zahlen steigen ja Gott sei Dank weiter.

Wieso können wir uns nicht Südkorea zum Vorbild nehmen? Ja, der Datenschutz verbietet derzeit, via Handy-Ortung Kontakte von positiv Getesteten zu ermitteln, Bewegunsprofile zu erstellen. Aber muss das so bleiben? Kann es keine Ausnahme geben? In einer Krise ungeahnten Ausmaßes?

Corona-Exit: Bis Ostern muss ein Konsens gefunden werden

Spätestens bis Ostern muss es auch diesbezüglich Entscheidungen geben und ein gesellschaftlicher und verfassungskonformer Konsens gefunden werden, wie wir aus dieser Krise herauskommen. Explizit auch im Hinblick auf ethische und moralische Fragen. Und natürlich immer im Blick, die Infektionskette von Sars-Cov-2 möglichst zu unterbinden und für eine Verlangsamung der Ausbreitung zu sorgen.

Wegen Sars-CoV-2: Von der Krise in die Krise

Aber eines ist auch klar: Den deutschen „Shutdown“ über Monate und möglicherweise unnötig in die Länge zu ziehen, das Land von einer Gesundheits-Krise in eine jahrelange Wirtschafts-Krise zu stürzen, den Verlust von Menschenleben möglicherweise an anderer Stelle in Kauf zu nehmen, wäre ebenso fatal.