Dramatische RettungTaucher rettet Baby aus den Fluten des Mittelmeeres

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Juan Francisco Valle, Taucher der spanischen Polizeieinheit Guardia Civil, rettet ein schutzloses Baby im westlichen Mittelmeer inmitten der Migranten-Krise vor der Küste des spanischen Exklave Ceuta.

Madrid – Dieses Foto geht ans Herz und sorgt weltweit für Aufsehen: Ein wenige Monate alter Säugling wird aus den Fluten des westlichen Mittelmeers gerettet. Es zeigt die dramatischen Auswirkungen der Flüchtlingskrise in Ceuta, der spanischen Nordafrika-Exklave vor Marokko.

  • Polizeibeamter rettet Baby aus dem westlichen Mittelmeer
  • Flüchtlinge wollen schwimmend Spanien erreichen
  • Taucher Juan Francisco Valle in Spanien als Held gefeiert

Die Verzweiflung und die Suche nach einem menschenwürdigen Leben hatte etwa 8000 Menschen in ihre extrem gefährliche Flucht getrieben. Von Marokko aus hatten sie versucht, die spanische Nordafrika-Exklave schwimmend zu erreichen. Darunter auch eine Mutter, die mit ihrem Baby in ein besseres Leben schwimmen wollte.

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Juan Francisco Valle, Taucher der spanischen Polizeieinheit Guardia Civil, rettet ein schutzloses Baby im westlichen Mittelmeer inmitten der Migranten-Krise vor der Küste des spanischen Exklave Ceuta.

Das Baby sei am Dienstag (18. Mai) von der im Wasser treibenden Mutter auf dem Rücken getragen worden, erzählte der Polizist Juan Francisco Valle dem Radiosender Cope am Mittwoch (19. Mai). „Wir haben uns das Baby geschnappt, es war eiskalt, völlig blass, es hat sich überhaupt nicht bewegt...“, sagte er. „Ganz ehrlich, ich wusste nicht, ob es noch am Leben oder schon tot war.“

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Über den aktuellen Gesundheitszustand des Kindes gibt es keine offiziellen Informationen. Unklar ist auch, ob die Mutter das rettende Ufer erreichte.

Baby aus Mittelmeer gerettet: Foto geht um die Welt

Der erfahrene Beamte räumte ein, der Einsatz sei „schon ein bisschen traumatisch“ gewesen. Oft habe man nicht erkennen können, was die schwimmenden Migranten auf dem Rücken getragen hätten - „ob Rucksäcke oder Kleidung, oder vielleicht kleine Babys“.

Das Foto des Beamten der spanischen Polizeieinheit Guardia Civil, der das Kind mit einem Rettungsring birgt, hat nun weltweit für Aufsehen gesorgt. In Spanien avancierte Taucher Juan Francisco Valle inzwischen zum viel gefeierten Helden – und vielgefragten Interviewpartner.

Nach zwei chaotischen Tagen mit der Ankunft von mehr als 8000 Migranten innerhalb von nur 36 Stunden am Montag und Dienstag hatte sich die Lage in Ceuta am Mittwoch, 19. Mai, deutlich beruhigt. Die Zahl der schnell wieder nach Marokko abgeschobenen Menschen belief sich zuletzt auf circa 5600, wie die Regierung in Madrid mitteilte.

Die spanische Exklave Ceuta ist 18,5 Quadratkilometer große und liegt auf der Spitze einer Halbinsel der westlichen Mittelmeerküste Marokkos. (dpa, susa)