Sorge wegen ThrombosenBundesregierung stoppt Verwendung von Astrazeneca

Astrazeneca gestoppt

Keine Impfung mit Astrazeneca: In Deutschland wird dieser Impfstoff vorerst nicht mehr benutzt. Unser Archivbild wurde 2021 in einer deutschen Hausarztpraxis aufgenommen.

von Dorothea Köhler (dok)

Berlin – Die Bundesregierung stoppt die Verwendung von Astrazeneca in Deutschland. Das teilt das Gesundheitsministerium am Montag, 15. März 2021 mit.

  • Bundesregierung stoppt Verwendung von Astrazeneca in Deutschland
  • Rückschlag für die bundesweite Impfkampagne
  • Sorge wegen Komplikationen wie Thrombosen der Hirn-Venen

Es ist im Prinzip ein herber Rückschlag für die gesamte Impfkampagne in Deutschland: Nach den Behörden einiger anderer europäischer Staaten hält auch die Bundesregierung einen vorläufigen Stopp für den Impfstoff von Astrazeneca für geboten.

Nicht nur Deutschland setzt die Nutzung von Astrazeneca aus

Laut Bericht der „Tagesschau" hatten bereits Irland, Dänemark, die Niederlande, Norwegen und Island den Einsatz des Impfstoffs schon vorübergehend ausgesetzt. Italien und Österreich stoppten hingegen vorerst die Verwendung von bestimmten Chargen. Nun wurde bekannt: Italien und Frankreich setzten bei Astrazeneca ebenfalls komplett aus. Es gab offenbar immer wieder Berichte über gefährliche Komplikationen durch Blutgerinnsel nach der Impfung.

Ab 16 Uhr äußerte sich Gesundheitsminister Jens Spahn zum Aussetzen des Impfstoffs Astrazeneca am Montag. Bekannt wurde unter anderem, dass auch Folgeimpfungen mit Astrazeneca erstmal ausgesetzt werden. Das Land NRW teilte in einer Pressemitteilung mit: „Für bereits vereinbarte Termine mit diesem Impfstoff bedeutet das, dass diese vorerst nicht stattfinden können und von den zuständigen Stellen abgesagt werden."

Verzicht auf Astrazeneca: Weitere Untersuchungen des Impfstoffs notwendig

„Nach neuen Meldungen von Thrombosen der Hirn-Venen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung in Deutschland und Europa, hält das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) weitere Untersuchungen für notwendig", so ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA werde entscheiden, ob und wie sich die neuen Erkenntnisse auf die Zulassung des Impfstoffes auswirken.

Was ist eine Hirnthrombose und wie äußert sie sich?

Eine Hirnthrombose kann sich laut Bericht der „Deutschen Apotheker Zeitung" beispielsweise durch starke Kopfschmerzen und Krampfanfälle bemerkbar machen. Der Grund: Das Gewebe im Gehirn schwillt durch das Blutgerinnsel an. Andere Betroffene leiden im akuten Fall auch unter Sehstörungen sowie Übelkeit. (dok)