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Blutbad in englischem ZugRentner rettet kleines Mädchen

In einem Zug kommt es nahe der Ortschaft Huntingdon zu einem blutigen Angriff.

In einem Zug kommt es nahe der Ortschaft Huntingdon zu einem blutigen Angriff.

In einem Zug kommt es nahe der Ortschaft Huntingdon zu einem blutigen Angriff. Neun Menschen sollen lebensgefährlich verletzt worden sein. Augenzeugen schildern dramatische Szenen.

Anti-Terror-Einheiten der britischen Polizei ermitteln zu einem blutigen Angriff in einem Zug nahe der Stadt Huntingdon, bei dem mehrere Menschen niedergestochen wurden.

Zehn Personen wurden ins Krankenhaus gebracht, neun von ihnen mit mutmaßlich lebensbedrohlichen Verletzungen. Das teilte die für den Schienenverkehr zuständige British Transport Police in der Nacht mit.

Tote gab es demnach nicht, zwei Personen wurden festgenommen. Es gibt derzeit keine Hinweise auf einen möglichen Terrorangriff. Das teilte Superintendent John Loveless von der British Transport Police in Huntingdon mit.

Premierminister Keir Starmer sprach von einem „schrecklichen Vorfall“, der „zutiefst beunruhigend“ sei. „Meine Gedanken sind bei allen Betroffenen, und mein Dank gilt den Rettungskräften für ihren Einsatz“, teilte der Regierungschef auf der Plattform X mit.

Rentner wird zum Helden

In dem Zug waren am Abend mehrere Menschen niedergestochen worden. Welche Tatwaffe verwendet wurde, ist noch unklar.

Als der Zug später in der englischen Ortschaft Huntingdon hielt, nahmen bewaffnete Einsatzkräfte zwei Personen fest. Zeugen sprachen Medienberichten zufolge von dramatischen Szenen.

Laut einem Bericht verhinderte ein älterer Mann, dass ein Angreifer ein Mädchen erstach. Er erlitt Schnittwunden am Kopf und Hals, erzählt ein Zeuge der BBC. Menschen haben ihm Jacken gegeben, um die Blutung zu stoppen.

Den Berichten zufolge versteckten sich verängstigte Passagiere in den Toiletten, um dem Angreifer zu entkommen – einige Zeugen behaupteten, dass Umstehende niedergetrampelt wurden, als andere zu fliehen versuchten. Eine Augenzeugin beschrieb die Szene gegenüber der „Sun“ im Zug als „grauenhaft“ und als „pures Chaos“ an Bord.

„Überall war Blut, es war ein schrecklicher Anblick, wirklich brutal. Es war wie in einem Film.“

Ein weiterer Passagier sagte der BBC, er habe Leute rufen hören: „Lauft, lauft, da ist ein Typ, der alle ersticht!“

Zunächst habe er geglaubt, es könne sich um einen Halloween-Streich handeln. Dann bemerkte er, dass seine Hand „mit Blut bedeckt“ war und auch „überall auf dem Sitz“, an den er sich gelehnt hatte, Blut war.

Innenministerin Mahmood „zutiefst bestürzt“

Huntingdon liegt in der Grafschaft Cambridgeshire rund hundert Kilometer nördlich von London. Laut Polizei war der Zug auf dem Weg von Doncaster in die britische Hauptstadt. Die Einsatzkräfte wurden demnach um 19.42 Uhr (Ortszeit) wegen der Attacke alarmiert. Ein Großaufgebot an Rettungs- und Polizeiwagen war im Einsatz. Der Bahnhof Huntingdon wurde nach Angaben des Streckenbetreibers National Rail gesperrt.

Die britische Innenministerin Shabana Mahmood teilte auf X mit, sie sei „zutiefst bestürzt“ über den Vorfall. Sie rief die Bevölkerung dazu auf, „in dieser frühen Phase Kommentare und Spekulationen zu vermeiden“. Neue Informationen zum Stand der Ermittlungen würden mitgeteilt, sobald es neue Erkenntnisse gebe. (dpa/mg)