Hitlers GeburtshausUnglaublich, was jetzt aus dem Gebäude wird

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Adolf Hitlers Geburtshaus in Wien wird nun offiziell umgebaut. Dieser Entscheidung ging eine jahrelange Diskussion voraus. Das Foto des Hauses stammt vom 18. Juli 2018.

Wien – Das jahrelange Ringen um die Nutzung von Hitlers Geburtshaus in Braunau am Inn hat ein Ende. Es scheint fast unglaublich, was nun mit dem Bauwerk passieren soll.

Gedenkraum oder Mahnmal wird es in Hitlers Geburtshaus bewusst nicht geben

Das Gebäude wird zu einer Polizeistation umgebaut, teilte Österreichs Innenminister Karl Nehammer jetzt in Wien mit. Alle Änderungen an der Fassade durch die Nationalsozialisten sollen demnach entfernt werden.

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Einen Gedenkraum oder ein Mahnmal werde es ganz bewusst nicht geben, sagte Nehammer. „Österreich hat für diesen Weg der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte lange gebraucht. Aber wir sind jetzt auf einem richtigen Weg“, so der Minister

Hitlers Geburtshaus soll nicht zur Pilgerstätte von Neonazis werden

Der spätere Diktator Adolf Hitler (1889-1945) hatte lediglich seine ersten Lebensmonate in dem Gebäude verbracht.

Die anstehende Umgestaltung soll verhindern, dass das Areal zu einer Pilgerstätte für Neonazis wird. Ein Gedenkstein vor dem Haus soll vermutlich in ein Museum kommen. „Ziel ist es, keinen Gedenkraum zu schaffen, der an diese Geburt anknüpft“, so Hermann Feiner, zuständiger Sektionschef des Innenministeriums.

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Die Architektur des Hauses mit zwei Giebeln solle sehr schlicht und unauffällig werden.

Vorherige Besitzerin von Hitlers Geburtshaus erhält Entschädigung

Für die Kosten für die Sanierungs- und Umbauarbeiten, die 2023 beendet sein sollen, sind fünf Millionen Euro veranschlagt. Den europaweiten Wettbewerb gewann das österreichische Architekten-Büro „Marte.Marte“.

Lange war eine Behindertenwerkstätte der Lebenshilfe in dem Haus. Seit 2011 steht das Gebäude direkt an der Grenze zu Deutschland leer.

Die vorherige Eigentümerin wurde nach jahrelangen Streitigkeiten wegen notwendiger Sanierungen enteignet. Sie erhielt eine Entschädigung von rund 800 000 Euro. Seit 2017 ist die Alpenrepublik offizielle Besitzerin der Immobilie. (dpa)