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Tipps zur AnwendungWie Sie den Corona-Selbsttest richtig durchführen

von Niklas Brühl (nb)

Berlin – Seit wenigen Tagen sind Corona-Selbsttests in Drogerien und weiteren Geschäften erhältlich. Doch wie funktioniert der Test? Worauf muss ich als Laie achten? Und wie zuverlässig sind die Tests eigentlich?

  • So funktioniert ein Corona-Selbsttest
  • Tipps und Tricks zur Anwendung
  • So valide sind die Tests aus Drogerien und Co.

Es gibt einige Dinge zu beachten, bevor und während man den Corona-Selbsttest durchführt.

Corona-Selbsttest: Auf die folgenden Punkte sollte man achten

Auch wenn in den Verpackungen präzise Anleitungen beiliegen, führen wir hier noch einmal wichtigsten Punkte auf:

  • Die Oberfläche, auf der die Test-Utensilien abgelegt werden, sollte genauso sauber sein wie die eigenen Hände, damit der Test nicht verunreinigt wird
  • Den Tupfer langsam und gerade in Richtung des Gehörgangbodens in die Nase einführen
  • Falls Widerstand oder Schmerzen auftreten, den Test nicht gewaltsam weiter in die Nase drücken – viel eher sollte dann das andere Nasenloch verwendet werden. Viele Menschen haben Biegungen in der Nasenscheidewand, sodass in beiden Nasenlöchern unterschiedlich viel Platz vorhanden ist
  • Falls es in beiden Nasenlöchern zu Komplikationen kommt, sollte vorher Nasenspray verwendet werden. Allerdings sollte man dann einige Minuten warten, bis der Test in die Nase eingeführt wird
  • Das Ergebnis bekommt man innerhalb von 15 Minuten angezeigt

Die Tipps zur Handhabung der Corona-Selbsttests gibt es auch nochmal zusammengefasst im obigen Video.

Alles zum Thema Corona

Einen Gratis-Schnelltest gibt es pro Woche

Kostengünstige Selbsttests und kostenlose Schnelltests sollen rasch überall verfügbar sein – so zumindest der Plan. Einen Antigen-Schnelltest pro Woche soll jeder Bürger gratis in Apotheken, Arztpraxen oder Testzentren machen lassen können, die Kosten dafür übernimmt der Bund.

Allerdings haben die Länder noch bis Anfang April 2021 Zeit für die Umsetzung dieser Maßnahme als Teil der nationalen Teststrategie. Dabei nimmt geschultes Personal mit Wattestäbchen teilweise tief in Nase und Rachen einen Abstrich.

Ist der Schnelltest positiv, folgt ein PCR-Test

Schlägt ein Test positiv an, könnte gleich vor Ort die nötige Probe für den zwingend notwendigen PCR-Test genommen werden. Antigen-Tests suchen in Abstrich-Proben nicht nach Erbgut wie ein PCR-Test, sondern nach Molekülen, die charakteristisch für das Virus sind.

Die Selbsttests aus Apotheken, Einzelhandel und Discountern sind dabei mit den Schnelltests identisch. Sie müssen aber zunächst selbst bezahlt werden.

Discounter und Drogerien bieten Testkits an

Aldi startete am Wochenende mit dem Verkauf von Testkits, bei Lidl konnten Online-Bestellungen aufgegeben werden, von Montag an ziehen weitere Geschäfte und Drogeriemärkte nach. Der Vorteil: Die Tests kann man zuhause machen.

Aldi_Corona_TestSchlange

Samstag (6. März), 7.45 Uhr: Vor der Aldi-Filiale in Nippes hat sich eine lange Schlange gebildet.

Das Wattestäbchen muss dabei nicht ganz so tief in die Nase geschoben werden wie bei den herkömmlichen Verfahren. Das Robert Koch-Institut (RKI) verweist auf Studien, wonach bei richtiger Anleitung die Probenentnahme durch Privatpersonen und daraus resultierende Ergebnisse vergleichbar war mit der Entnahme durch medizinisches Personal. Unsachgemäße Abstriche können die Aussagekraft des Tests stark einschränken.

Negativer Schnelltest als Eintrittskarte ins Restaurant?

Schnelltests werden bisher schon zum Beispiel vor dem Zutritt in Altenheime gemacht, in Kliniken und nach Infektionsfällen etwa in Schulen.

Selbsttests mit negativem Ergebnis könnten mittelfristig etwa für den Besuch im Außenbereich eines Restaurants reichen - vorausgesetzt, die regionale Coronalage ließe dies zu.

Der Sinn hinter den schnellen Tests: neue Corona-Fälle frühzeitig erkennen. Denn der Sars-CoV-2-Erreger hat eine Eigenschaft, die die Pandemie-Bekämpfung erschwert: Infizierte können das Virus auch an andere weitergeben, wenn sie (noch) keine Symptome der Krankheit Covid-19 zeigen. Vor solchen Fällen sollen die Tests schützen helfen.

Corona-Schnelltests: Es kommt auf zwei Faktoren an

Doch wie zuverlässig sind die Ergebnisse der Schnellanalysen? Studien zeigen, dass Antigen-Schnelltests prinzipiell weniger zuverlässig sind wie die für die offizielle Corona-Statistik berücksichtigten PCR-Tests.

Dabei sind zwei Werte bedeutend: die Sensitivität und die Spezifität. Die Spezifität gibt es, wie viele Nicht-Infizierte korrekt ein negatives Ergebnis erhalten. Die Sensitivität wiederum gibt den Anteil der mit dem Virus Infizierten an, die tatsächlich korrekt ein positives Testergebnis erhalten.

Schnelltests sind nicht fehlerfrei

Das Paul-Ehrlich-Institut hat Mindestanforderungen für Antigen-Tets festgelegt: Die Spezifität muss über 97 Prozent liegen, das heißt mindestens 97 von 100 Gesunden müssen als solche erkannt werden.

Die Sensitivität soll größer als 80 sein, das heißt mindestens 80 von 100 Infizierten muss der Test erkennen. Bei allen sieben Selbsttests (Stand 6.3.), die das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bislang zugelassen hat, liegt die Spezifität den Herstellerangaben zufolge bei mindestens 98 Prozent.

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Ab Montag (8. März) kann sich jeder Bürger einmal pro Woche kostenlos auf das Corona-Virus testen lassen. Das Symbolfoto entstand am 4. März.

Es kann demnach in einigen Fällen zu falsch-positiven Ergebnissen kommen - was sich dann durch die unabdingbare Prüfung durch einen genaueren PCR-Test herausstellt.

„Ein negativer Test schließt eine Infektion nicht aus“

Die Sensitivität liegt bei den bisher zugelassenen Selbsttests nach Herstellerangaben und BfArM-Stichproben bei gut 95 Prozent. Das Problem: Die Tests schlagen am besten bei einer hohen Viruslast an. Infizierte mit geringer Viruslast - etwa zu Beginn oder beim Abklingen der Erkrankung - werden möglicherweise nicht entdeckt.

Könnte das dazu führen, dass sich viele Infizierte in falscher Sicherheit wiegen und unbewusst andere Menschen anstecken? Ein Rechenbeispiel: Geht man davon aus, dass in einer Gruppe von 10.000 Getesteten 1000 tatsächlich das Coronavirus tragen, dann könnten mindestens 50 dieser Infizierten im Selbsttest fälschlicherweise ein negatives Ergebnis bekommen. Sie nähmen an, nicht infiziert zu sein - und stecken so womöglich weitere Menschen an.

„Ein negatives Ergebnis im Antigen-Test schließt eine Infektion nicht aus, insbesondere, wenn eine niedrige Viruslast vorliegt“, so das RKI. Auch bei korrekter Durchführung sei es „lediglich weniger wahrscheinlich“, ansteckend zu sein. Zudem sei die Aussagekraft zeitlich begrenzt - schon am nächsten Tag kann das Ergebnis anders sein.

Schnelltests könnten für Frust sorgen

Daher ist ein negatives Ergebnis kein Freifahrtschein, die Corona-Regeln zu missachten. Von den 9000 Nicht-Infizierten der Beispielgruppe wiederum erhielten bei einer Spezifität von 98 Prozent rund 180 ein falsches Positiv-Ergebnis.

Bis zum Ergebnis des PCR-Tests gehen sie dann davon aus, infiziert zu sein und andere anstecken zu können. Das kann für Frust sorgen. Fehler beim Gebrauch der Tests können diese Werte noch merklich beeinflussen. (dpa)