Perverser Schlächter Fritz HaarmannSerienkiller tötete Opfer mit Biss in Adamsapfel

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Der Serienmörder Fritz Haarmann zerstückelte die Leichen mit dem Hackebeil.

von Maternus Hilger (hil)

Hannover – Man nannte ihn den Vampir, den Schlächter, den Kannibalen, den Werwolf von Hannover.

Serienkiller Fritz Haarmann, der in den 1920er-Jahren in der Stadt an der Leine mindestens 24 Jungen und Männer im Alter von zehn bis 22 Jahren bestialisch umgebracht hat, während oder nachdem er Sex mit ihnen hatte.

Der Fall des homosexuellen „Lustmörders“, der im Jahr 1879 in Hannover (Niedersachsen) geboren wurde, ist bis heute ein Grusel-Schocker erster Güte.

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Homosexualität war in Weimarer Republik ein Straftatbestand

Es waren unruhige Zeiten nach dem Ersten Weltkrieg. Arbeitslosigkeit, Armut und Hunger hatten viele Menschen entwurzelt. Besonders junge Menschen traf es hart.

Viele, darunter entflohene Heimkinder, vertrieben sich ihre Zeit am Hauptbahnhof – zum Beispiel als Kleinkriminelle.

Aber auch als Stricher, die ihren Körper anboten, um an ein bisschen Geld, Essen oder eine Schlafgelegenheit für die Nacht zu kommen. Eine schummrige Halbwelt – Homosexualität war in der Weimarer Republik ein Straftatbestand.

Fritz Haarmann suchte seine Opfer am Bahnhof

Hier holte sich Haarmann (damals 45) seine „Pupenjungs“, wie Strichjungen damals abfällig genannt wurden, nahm sie mit in seine Wohnung. Er tötete sie beim Sex mit einem Biss in den Adamsapfel, während er sie gleichzeitig würgte.

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Das Haus des Massenmörders Haarmann (über dem Restaurant). Hier brachte er mindestens 24 Männer um. 

Was mit den Opfern passierte, ließ selbst hartgesottene Ermittler erschauern. Mit Hackebeil und Kartoffelschälmesser zerstückelte und tranchierte er seine Opfer, weidete sie aus. Das dauerte oft tagelang. Haarmann selbst sagte später in Verhören zynisch, es sei „kein Vergnügen“ gewesen.

Fritz Haarmann: Leichenreste im Klo entsorgt

Die größeren sterblichen Überreste entsorgte er unter anderem in der Leine, die kleineren in Wasserklosetts. Nachbarn sagten später aus, sie hätten oft beobachtet, wie Haarmann mit Paketen und Säcken seine Wohnung verlassen habe.

Zudem, so der ungeheuerliche Vorwurf, soll er Fleisch seiner Opfer durch den Fleischwolf gedreht, zu Wurst oder Sülze verarbeitet und in Konservendosen verkauft oder selbst gegessen haben, was er allerdings nach seiner Festnahme bestritt.

Seit 1919 an Haarmanns Seite: Hans Grans, ein hübscher Kerl, 20 Jahre jünger als er, sein Dauergeliebter und Komplize bei kleinkriminellen Geschäften mit Altkleidern und Konserven auf dem Schwarzmarkt. Ihm krümmte Haarmann kein Haar.

Lesen Sie hier mehr über den Killer, der 300 Mädchen tötete, 14 Jahre im Knast saß und nun spurlos verschwunden ist.

Fritz Haarmann: Serienmörder war schon vorbestraft

Durchschnittlich einen Mord pro Monat beging Haarmann zwischen Februar 1923 und Juni 1924. Bereits 1896 war ihm wegen sexueller Übergriffe auf Kinder der Prozess gemacht worden.

Damals wurde ihm eine „krankhafte Störung der Geistestätigkeit“ attestiert und die Einweisung in eine Heilanstalt angeordnet worden, aus der er später aber floh.

Kommissar Zufall half, Franz Haarmann zu schnappen

Auch danach wurde er wegen Sittlichkeitsdelikten aktenkundig. Auf die Spur kam die Polizei Haarmann durch Zufall.

Im Sommer fischten Kinder vier Schädel aus der Leine. Weitere Schädel, Bein und Armknochen holten später Polizisten heraus – allesamt Überreste von mindestens 22 männlichen Jugendlichen.

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In diesen Ofen verbrannte Fritz Haarmann Leichenteile seiner Opfer. 

Bei Recherchen stieß man schnell auch auf Haarmann als Verdächtigen, nahm ihn im Juni 1924 fest. Um ihn mürbe zu machen, deponierten die Ermittler in seiner Zelle einen Sack Menschenknochen und vier Opferschädel, drapierten die Augenhöhlen mit rotem Papier, hinter denen Kerzen brannten.

Schließlich legte Haarmann ein Geständnis ab. Es könnten 16, 27 oder auch 30 Morde gewesen sein. „Was macht das schon?“, sagte er. Häufig aber verwies er auf Erinnerungslücken.

Fritz Haarmann 24-mal zum Tode verurteilt

Im Übrigen sei er unschuldig. Die „Pupenjungs“ hätten ihn dazu getrieben, ihn gegen seinen Willen so sexuell erregt, dass er seinen Tötungsrausch nicht mehr habe kontrollieren können.

Für die Ermittler reichte das Belastungsmaterial. Das Urteil fiel am 19. Dezember 1924. Der Killer wurde 24-mal zum Tode verurteilt. Freund Grans erhielt wegen Beihilfe zum Mord zwölf Jahre Zuchthaus.

Vollstreckt wurde das Urteil am 15. April 1925 durch das Fallbeil des Henkers. Gefragt vor seinem Ende, ob er noch was sagen wolle, meinte Haarmann: „Köppen und damit fertig.“

Fritz Haarmann als Ohrwurm

Vergessen wurde das Monster nie. Die Erinnerung blieb über Jahrzehnte frisch, in Dokus, Filmen (u.a. „Der „Totmacher“) und in einem Haarmann-Schlager.

Darin heißt es: „Warte, warte nur ein Weilchen, bald kommt Haarmann auch zu dir, mit dem kleinen Hackebeilchen, macht er Schabefleisch aus dir. Aus den Augen macht er Sülze, aus dem Hintern macht er Speck, aus den Därmen macht er Würste und den Rest, den schmeißt er weg.“