Katastrophe in ItalienSeilbahn-Unglück: Überlebender Junge jetzt bei Bewusstsein

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Retter arbeiten am Wrack einer Gondel, die am 23. Mai in der Nähe des Gipfels der Stresa-Mottarone-Linie in der Region Piemont, Norditalien, abstürzt war. 14 Menschen sind bei dem Unglück gestorben, ein fünfjähriger Junge hat als Einziger überlebt.

Turin – Nach der Seilbahn-Katastrophe an Pfingstsonntag (23. Mai) geht es dem einzigen Überlebenden des Unglücks – einem fünfjährigen israelischen Jungen – endlich etwas besser.

  • Seilbahn-Unglück in Italien am 23. Mai
  • 14 Menschen starben bei dem Absturz – ein Junge hat überlebt
  • Die Notbremsen wurden manipuliert

Der Fünfjährige sei auf der Intensivstation inzwischen „wach und bei Bewusstsein“, teilte das Kinderkrankenhaus in Turin mit, wo er behandelt wird. Der kleine Eitan habe auch mit seiner Tante gesprochen.

Das Kind hatte bei dem Unfall in der norditalienischen Region Piemont seine Eltern und seinen Bruder verloren und war selbst schwer verletzt worden. Aus klinischer Sicht sei sein Zustand weiterhin ernst, hieß es weiter. Der Junge könnte aber in den kommenden Tagen die Intensivstation verlassen.

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Seilbahn-Unglück in Italien: Notbremsen wurden manipuliert

Die Seilbahn war am Pfingstsonntag auf dem Weg von Stresa am Lago Maggiore hinauf zum Monte Mottarone verunglückt. Nach bisherigem Ermittlungsstand riss kurz vor der Ankunft an der gut 1300 Meter über dem Meer gelegenen Bergstation aus bisher unbekannter Ursache das Zugseil. In dem Fall hätte eine Notbremse greifen müssen, was nicht geschah. Die Gondel raste mit hoher Geschwindigkeit in die Tiefe, überschlug sich und zerschellte schließlich.

Nach dem Unglück wurden der Chef der Seilbahngesellschaft und zwei weitere leitende Mitarbeiter festgenommen. Es besteht der Verdacht, dass die Notbremse außer Kraft gesetzt wurde, weil es zuvor Unregelmäßigkeiten beim Betrieb der Bahn gegeben haben soll.

Ein Motiv für eine Manipulation könnte Medienberichten zufolge gewesen sein, dass die Betreiber nach der langen Corona-Zwangspause die Seilbahn unbedingt am Laufen halten wollten. (dpa)