Was ist das?Seltsames Teppich-Phänomen an deutscher Ostseeküste

Warnemünde_Pollen

Das Wasser am Ostseestrand vor Warnemünde am Donnerstag, 10. Juni. Ein gelb-grüner Teppich aus Kiefernpollen sorgt für farbliche Veränderungen am Strand. 

Warnemünde – Wer derzeit das Glück hat, an der deutsche Ostseeküste urklauben zu können, reibt sich beim Spaziergang am Strand vielleicht verwundert die Augen. Denn das Wasser hat keineswegs seine natürliche Farbe und Beschaffenheit. Was steckt hinter dem mysteriösen „Teppich-Phänomen“?

  • Seltsames „Teppich-Phänomen“ am Ostsee-Strand
  • Vereinzelte Küstenabschnitte der Ostsee betroffen
  • Leibniz-Instituts für Ostseeforschung  Warnemünde kennt Ursache

Die Ostsee ist gerade an manchen Küstenabschnitten ziemlich bunt. Es sind aber keine Bakterien oder Algen, die dort auf dem Wasser liegen. Vielmehr haben sich große Teppiche aus Kiefernpollen gebildet. Nach Angaben des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung in Warnemünde (IOW) war bereits vor zwei Tagen in Heiligendamm ein vergleichbares Phänomen aufgetaucht. Die Identität der Pollen sei bei Untersuchungen im Labor festgestellt worden.

Kiefernpollen bilden Teppich auf dem Wasser der Ostsee

Für diese Jahreszeit sei es ein normaler Vorgang, dass die Pollen in der Luft sind, sagte eine IOW-Sprecherin. Je nach Wetter und Windrichtung bildeten sich dann die Teppiche auf dem Wasser.

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Wichtig sei zu wissen, dass die Teppiche völlig ungefährlich sind, solange es sich um Pollen handele.

Anders sieht das bei einem Schleim aus, die das türkische Marmarameer bedroht. Dort hat eine Alge eine Schleimplage – auch Meeresrotz bezeichnet – ausgelöst. 

An Baden ist nicht zu denken. Die Fischerei kommt zum Erliegen. Negative Folgen hat der Schleim vor allem für Organismen, die auf dem Meeresboden leben. Kurzfristig kann der Schleim zwar mechanisch entfernt werden. Auf lange Sicht brauche es aber eine globale Klimapolitik zum Schutz der Meere. (dpa)