Viele NotrufeLauter Knall und Druckwelle in Paris – Erklärung ist ungewöhnlich

Polizisten stehen vor dem Eiffelturm in Paris

In Paris sind die Menschen am Mittwoch durch einen lauten Knall aufgeschreckt worden. Dabei handelte es sich aber nicht um eine Explosion, sondern um ein Kampfflugzeug. Das Foto zeigt Polizisten vor dem Eiffelturm, nachdem es am 23. September 2020 eine Bombendrohung gegeben hatte.

Paris – Ein lauter Knall hat die Menschen im Großraum Paris aufgeschreckt und einen Moment lang für große Unruhe gesorgt. Kurz später stellte sich heraus, dass ein Kampfflugzeug am Mittwochmittag die Schallmauer durchbrochen hatte.

Der Knall war in mehreren Teilen der Hauptstadt und in den Vorstädten deutlich zu hören und auch zu spüren. Viele gingen zunächst von einer Explosion aus. Sogar an der Börse und beim Tennis-Turnier French Open, das derzeit in Paris stattfindet, machte sich der Knall bemerkbar.

Knall in Paris: Flugzeug war unerlaubt in Luftraum eingedrungen

Die französische Luftwaffe bestätigte der dpa, dass ein Rafale-Jet die Schallmauer durchgebrochen hatte. Das Flugzeug sei im Luftraum der Hauptstadtregion in einem Noteinsatz gewesen, da ein Zivilflugzeug die Funkverbindung verloren habe. Einzelheiten zu diesem Zivilflugzeug blieben zunächst offen.

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Der Kampfjet habe die Schallmauer dann kurz vor 12 Uhr mittags im Raum Paris durchbrochen. Der Sender Franceinfo berichtete, dass das andere Flugzeug unerlaubterweise in den Pariser Luftraum gelangt war.

In Paris hat der Knall für Aufregung gesorgt. Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete von einer Druckwelle im Süden von Paris, die seine Haustür kurzzeitig nach innen gedrückt habe. Die Polizei gab bereits wenige Minuten nach dem Geräusch Entwarnung: „Es gibt keine Explosion, es ist ein Kampfflugzeug, das die Schallmauer durchbrochen hat“, schrieb sie auf Twitter. Sie rief die Menschen in der Stadt auf, nicht die Notfallleitungen zu blockieren.

Der Knall unterbrach auch die Partie von Dominik Koepfer gegen den Schweizer Stan Wawrinka bei den French Open kurz. Die beiden Spieler standen für einen Moment irritiert auf dem Platz, als das Geräusch zu hören war. Die Szene weckte Erinnerungen an den Terror am Stade de France im November 2015. Damals waren während des Fußball-Freundschaftsspiels zwischen Deutschland und Frankreich Detonationen zu hören.

Die Angst vor dem Terror ist in Frankreich allgegenwärtig. Erst am Freitag hatte ein Angreifer zwei Menschen mit einem Hackmesser in der Nähe der ehemaligen Redaktionsräume des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ angegriffen und verletzt. (dpa)