+++ EILMELDUNG +++ Holzkohle-Grills in der Weidengasse Ausgequalmt – Stadt Köln greift jetzt hart durch

+++ EILMELDUNG +++ Holzkohle-Grills in der Weidengasse Ausgequalmt – Stadt Köln greift jetzt hart durch

Panik-AlarmSo unterscheiden sich Nosferatu-Spinne und die große Winkelspinne – was tun beim Biss?

Herbstzeit ist Spinnenzeit. Die achtbeinigen Tiere sind keine Insekten, sie gehören zur Tierart der Arachnida (Spinnentiere). In Deutschland kommt eine giftige Art immer häufiger vor, die Nosferatu-Spinne.

von Uwe Bödeker (ubo)

Die letzten Sonnenstunden im Spätsommer und Herbst will man natürlich gerne draußen genießen. Also Gummistiefel an und noch mal ab in den Garten oder auf den Spielplatz.

Doch plötzlich wird das Vergnügen durch einen lauten Schrei unterbrochen: „Igitt, eine dicke Spinne sitzt auf der Rutsche. Doch zu dieser Jahreszeit sind die kleinen Krabbler auch gerne in geschützter Umgebung, sie ziehen ein in Häuser und Wohnungen. Da können ängstliche Menschen schnell einen großen Schreck bekommen.

Nosferatu-Spinne in NRW auf dem Vormarsch

Vor allem im Herbst 2022, denn ein Name macht die Runde und sorgt bei vielen Menschen für Angst und Schrecken: Nosferatu-Spinne. Normalerweise war sie im Mittelmeerraum heimisch, doch in den letzten Jahren hat sie sich immer weiter mehr im Norden ausgebreitet. In Deutschland wurde sie erstmals 2005 gesichtet.

Sie kommt mit dem Güterverkehr oder in LKW, ist nun auch häufiger in Nordrhein-Westfalen gesehen worden. Die Nosferatu-Spinne ist zwar giftig, aber für den Menschen ungefährlich.

Der Naturschutzbund NABU klärt auf: „Zwar sind im Grundsatz fast alle Spinnen giftig und setzen ihr Gift bei der Jagd ein. Aber nur die allerwenigsten Spinnen können durch die menschliche Haut beißen, in Deutschland etwa die Kreuzspinnen, die Wasserspinne und der Ammendornfinger. Und seit neuestem auch die Nosferatu-Spinne.“

Weiter erklärt der NABU: „Das ist aber kein Grund zur Beunruhigung: Das Gift ist für Menschen nicht gefährlich. Ihr Biss wird als ungefähr so schmerzhaft wie ein leichter Wespenstich beschrieben. Zudem beißt sie nur zu, wenn sie gereizt wird.“

Noch gibt es andere Spinnen, die viel häufiger in Kellerräumen oder Gartenlauben vorkommen: die Hauswinkelspinne. Für den Menschen ist sie völlig harmlos, kann mit ihrem Biss nichts anrichten, der ist auch weniger schmerzhaft als der Biss einer Nosferatu-Spinne. Allerdings: ihr Ekel-Faktor ist erheblich, denn die Hauswinkelspinne wirkt ganz schön groß aufgrund ihrer langen Beine.

Doch wie unterscheide ich eine Nosferatu-Spinne nun von einer Hauswinkelspinne? EXPRESS.de klärt auf:

So erkennt man eine Nosferatu-Spinne:

  • Bezeichnung: Zoropsis Spinimana, auch Kräuseljagdspinne
  • Größe: mit ausgestreckten Beinen messen die Tiere zwischen fünf und sechs Zentimeter, nur der Körper ist bis zu zwei Zentimeter groß
  • Farbe: gelblich-weiß mit dunkler Zeichnung, schwarz geringelte Beine
  • Zeichnung auf dem Körper: Sie heißt Nosferatu, weil man auf dem Vorderkörper das Gesicht des Vampirs Nosferatu erkennen kann. Auf dem Hinterleib ist ein schwarzer Fleck.
  • Verhalten: läuft frei herum, kann sich an allen glatten Flächen halten

So erkennt man eine große Hauswinkelspinne:

  • Bezeichnung: Eratigena Atrica, auch Kellerspinne
  • Größe: der Körper wird nur 1,2 Zentimeter groß, aber die ausgestreckten Beine sind größer, so misst die Spinne bis zu acht Zentimeter
  • Farbe: eher dunkel, dichtbehaarter Körper, fleckige Beine
  • Zeichnung: vier seitliche Flecken am Körper, schwache Winkelzeichnung am Hinterleib
  • Verhalten: leben im Netz, männliche Tiere laufen herum, kann sich nicht so gut auf glatten Flächen halten

Nosferatu-Spinne oder Winkelspinne: Was tun bei einem Biss?

In ganz seltenen Fällen kann es von beiden Spinnenarten tatsächlich mal zu einem Biss kommen, dann bitte nicht in Panik verfallen. Es kann eine leichte lokale Rötung auftreten, bei der Nosferatu-Spinne kann diese sogar einige Tage anhalten. Was hilft: Kühlung oder kühlende Salben. Aber dabei die Wunde immer sauber halten.

Falls es zu einer Schwellung und ausgebreiteten Rötung kommt, könnte sich die Bisswunde bakteriell entzündet haben. Dann auf jeden Fall ab zum Arzt.

In seltenen Fällen sind auch allergische Reaktionen möglich wie Schwindel, Übelkeit oder Gleichgewichtsprobleme, Herzrasen und Kopfschmerzen. Auch in diesen Fällen sollte man einen Arzt aufsuchen. 

Bei allen Spinnen gilt aber: nicht töten, denn sie sind wichtig fürs Ökosystem. Wer sie nicht mag, sollte sie 50 Meter entfernt von Wohnung oder Haus aussetzen.

Und wer sie erst gar nicht in den eigenen vier Wänden haben will, sollte vorbeugen: Lavendel an Türen und Fenstern hält die Spinnen fern, Insektengitter bieten Schutz vor dem Eindringen, Haustüren mit Bürstenschutz am Boden abdichten, Lüftungsrohre mit feinem Gitter dicht machen. Durch die Wasserleitungen kommen Spinnen übrigens nicht.