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Mega-Plan für MallorcaCorona könnte Urlaubsinsel neues Verkehrsmittel bescheren

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Zwei Mädchen gehen am Dienstag (26. Januar) Strand von Magaluf auf Mallorca entlang. Die Corona-Krise könnte der Urlaubsinsel bald ein neues Verkehrsmittel bescheren.

Palma – Mallorca-Urlauber kennen das Problem: Einmal auf dem Flughafen der Insel angekommen, ist es gar nicht so einfach, von dort aus die letzten Kilometer bis zum Feriendomizil zu schaffen. Taxis sind teuer, der Bus fährt selten und ist mit fünf Euro für die kurze Fahrt auch nicht wirklich günstig. Die Regionalregierung arbeitet nun an einer Alternative.

  • Corona-Krise könnte Palma ein neues Verkehrsmittel bescheren
  • Millionen aus dem EU-Wiederaufbaufonds sollen in den Bau einer Straßenbahn auf Mallorca fließen
  • Baubeginn der Straßenbahn am Ballermann soll 2023 sein

Palma soll endlich eine Straßenbahn bekommen, die das Stadtzentrum mit dem Flughafen und der bei deutschen Touristen beliebten Playa de Palma verbindet.

Das Projekt ist nicht neu. Schon vor zehn Jahren gab es Pläne, die aber wegen eines Regierungswechsels und fehlender Finanzierung in der Schublade verschwanden. „Nun haben wir sie wieder hervorgekramt und überarbeitet“, sagt Jaume Mateu, verantwortlich für den öffentlichen Nahverkehr auf Mallorca.

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In einem ersten Schritt soll das Krankenhaus Son Espases mit der Plaça d'Espanya verbunden werden. Vorgesehen ist, dass die neue Straßenbahn die Trasse des Urlauber-Bummelzugs „Roter Blitz“ nutzt. Baubeginn soll 2023 sein.

Die als „Roter Blitz” bekannte Straßenbahn fährt durch Port de Soller. Die Coronakrise könnte Palma de Mallorca eine neue Straßenbahn bescheren. welche die Trasse des Urlauber-Bummelzugs nutzt.

Die als „Roter Blitz” bekannte Straßenbahn fährt durch Port de Soller. Die Coronakrise könnte Palma de Mallorca eine neue Straßenbahn bescheren. welche die Trasse des Urlauber-Bummelzugs nutzt.

In einem zweiten Schritt soll die Strecke zum Flughafen und weiterführend über die Playa bis nach Arenal führen. „Hier müssen wir noch ausarbeiten, ob das unterschiedliche Linien werden oder alles von einer Linie abgefahren wird“, sagt Mateu. Die Tram soll einen Häuserblock vom Strand entfernt durch das deutsche Urlaubergebiet fahren. Eine Haltestelle am Ballermann ist zwar noch nicht festgelegt, aber mehr als wahrscheinlich.

Mallorca: Busse bislang das meistgenutzte öffentliche Verkehrsmittel

„Mit 13 Millionen Fahrgästen jährlich sind die Busse zum Flughafen und an die Playa de Palma das meistgenutzte öffentliche Verkehrsmittel der Balearen“, erklärt der Verkehrsexperte. Daher erhofft sich die Regierung, dass die Straßenbahn dann auch wirklich genutzt wird. Das ist nämlich bei Palmas Metro, die bis zur Universität fährt, nicht der Fall. „Die ist für Mallorcas Verhältnisse ehrlich gesagt eine Nummer zu groß gewesen.“

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Ein Windsurfer genießt Mitte Januar am Strand von Arenal die Wellen. Millionen aus dem EU-Wiederaufbaufonds sollen in den Bau einer Straßenbahn auf Mallorca fließen.

Das Projekt soll zwischen 380 und 400 Millionen Euro kosten. Viel Geld für die Insel, die derzeit wegen Corona finanziell am Stock geht. Doch gerade die Pandemie ist es, die das bereits als Luftschloss verschriene Projekt möglich macht. Von den EU-Mitteln zur Bekämpfung der Krise erhofft sich Mallorca 300 Millionen Euro in den nächsten beiden Jahren. „Die Gelder sind für drei Dinge gedacht: Die sozialen Auswirkungen der Krise zu bekämpfen. Den Klimawandel zu stoppen. Und die Wirtschaft wieder anzukurbeln“, so Mateu. Ein großer Teil wird daher in die Straßenbahn investiert.

Mallorca: Noch müssen Touristen weiter Bus fahren

Ein weiterer möglicher Geldgeber ist Madrid. „Da die Balearen von den staatlichen Bahnlinien auf dem Festland nicht profitieren, stehen uns da noch Mittel zu“, sagt Mateu. Einem Abkommen mit der Zentralregierung von 2007 zufolge bekommen die Balearen zudem 431 Millionen Euro für den Straßenausbau.

Von diesem Betrag stehen noch 225 Millionen Euro aus. Hier ist es jedoch Verhandlungssache, ob die Gelder nur für neue Straßen oder auch für die Straßenbahn verwendet werden dürfen. In den kommenden Ferienzeiten müssen Touristen aber noch weiter Taxi oder Bus fahren. (dpa/mg)