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Mach's gut, kleiner EngelBaby Charlie ist tot

Charlie Gard

Das todkranke Baby Charlie Gard in einer Kinderklinik in London. Der Kleine wurde nur elf Monate alt.

von Susanne Scholz (susa)

London – Sein Schicksal bewegte die Welt. Jetzt hat er seine Ruhe gefunden: Charlie Gard ist tot – er starb eine Woche vor seinem ersten Geburtstag  (4. August) in einem Hospiz. Das teilten seine Eltern am Freitag über einen Sprecher mit.

Die Ärzte hatten zuvor die lebenserhaltenden Maschinen abgestellt.

„Unser schöner kleiner Junge ist von uns gegangen, wir sind so stolz auf dich, Charlie“, sagte seine Mutter der "Daily Mail".

Alles zum Thema USA

Monatelang hatten seine Eltern vor Gerichten um das Schicksal ihres elf Monate alten Sohnes gekämpft. Erst am Montag hatten sie ihren monatelangen Rechtsstreit mit dem Londoner Great-Ormond-Street-Krankenhaus aufgegeben.

Sie hatten gefordert, den elf Monate alten Jungen für eine experimentelle Therapie in die USA bringen zu dürfen.

Die Klinik hielt das für aussichtslos und bestand darauf, die Behandlung Charlies zu beenden und ihn in Würde sterben zu lassen.

Dem hatten sich die Eltern schließlich gefügt. „Unser Sohn musste monatelang im Krankenhaus ohne Behandlung liegen”, sagt der Vater unter Tränen im High Court. Jetzt müssten sie Charlie gehen lassen.

Mitochondriale DNA-Depletionssyndrom

Charlie litt an einer sehr seltenen genetischen Erkrankung. Das sogenannte mitochondriale DNA-Depletionssyndrom (MDDS) hatte seine Hirn- und Muskelfunktionen zerstört. Er konnte sich nicht mehr bewegen. Charlie war taub und hatte epileptische Anfälle.

Am Ende hatte Charlie nur noch mit Hilfe von Maschinen am Leben gehalten werden können. Er musste künstlich beatmet und ernährt werden. 

Charlie sollte in Würde sterben

Die Ärzte des Babys im Londoner Great-Ormond-Street-Krankenhaus hatten sich dafür ausgesprochen, dass der Junge in Würde sterben darf.

Seine Eltern wollten ihn dagegen für eine experimentelle Therapie in die USA bringen, die aber bei Charlies Erkrankung noch nie getestet worden war, nur bei ähnlichen Krankheiten mit milderen Verläufen. Der Neurologe Michio Hirano von der Columbia University in New York schätzte die Chancen, dass sich Charlies Zustand mit dieser Therapie verbessere, zunächst auf etwa zehn Prozent.

1,5 Millionen Euro an Spenden gesammelt

Die Eltern hatten für die Behandlung ihres Sohnes bereits rund 1,5 Millionen Euro an Spenden gesammelt, um den Krankentransport und die Behandlung finanzieren zu können.

Das Geld soll jetzt in eine Stiftung fließen, um Kindern mit ähnlichen Erkrankungen zu helfen.

Der Rechtsstreit durchlief alle Instanzen bis hin zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg. Bereits Ende Juni sollte Charlies Beatmung eingestellt werden, doch die Eltern erbaten Aufschub, um von ihrem Sohn Abschied zu nehmen.

Anfang Juli kündigte das Great-Ormond-Street-Hospital an, den Fall nochmals gerichtlich überprüfen zu lassen. Anlass waren Angaben von Experten, sie könnten neue Erkenntnisse zu der experimentellen Therapie vorlegen.

Der Fall hatte international sehr viele Menschen bewegt. Neben US-Präsident Donald Trump äußerte sich auch Papst Franziskus dazu.

(dpa/susa)