Italien geht ins Corona-RisikoInzidenz weit über 100, aber Lockdown wird entschärft

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In Italien dürfen viele Gastro-Betriebe ab Montag (1. Februar) wieder öffnen. Das Symbolfoto entstand am 18. Juli in Rom.

von Béla Csányi (bc)

Rom – Italien geht mit Beginn des Februars ins Corona-Risiko. Obwohl die Fallzahlen höher sind als etwa in Deutschland und die Inzidenz noch weit über 100 liegt, gibt es in vielen Teilen des Landes ab Montag (1. Februar) weitreichende Lockerungen.

  • Corona-Lockerungen in vielen Regionen in Italien
  • Italiens Corona-Zahlen weiter höher als in Deutschland
  • Corona-Zahlen im europäischen Vergleich im Überblick

Weil Italien im Herbst ein Corona-Ampelsystem eingeführt hatte, werden die Lockerungen bei bestimmten Entwicklungen automatisch ermöglicht oder auch wieder gekippt. Auf Grün steht die Corona-Ampel im Land aber noch lange nicht.

Italien: Corona-Inzidenzwert weiterhin deutlich über 100

11.249 Neuinfektionen vermeldete Italien auch am Sonntag, der Inzidenzwert von 143 verbietet eigentlich den Gedanken an Lockerungen. Dennoch dürfen in und um Rom sowie in vielen anderen Gebieten inzwischen wieder Bars und Restaurants öffnen.

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Das betrifft derzeit die Regionen Latium und Lombardei mit den Metropolen Rom und Mailand. Auch Venetien, Piemont, Emilia-Romagna, Abruzzen, Kalabrien, die Marken, das Friaul und das Aostatal sind betroffen. Die Ausgangssperre, die zwischen 22 Uhr und 5 Uhr gilt, bleibt allerdings weiter im ganzen Land bestehen.

Im europäischen Vergleich sind die Corona-Zahlen in Italien zwar verbessert, für Entwarnung ist es allerdings noch deutlich zu früh. Beispiele wie Spanien und Portugal mit Inzidenzwerten von weit über 800 zeigen, wie schnell die Zahlen auch wegen der immer stärker verbreiteten Virus-Mutationen wieder in die Höhe schießen könnten.

Italien: Corona-Lockerungen für Gastronomie in vielen Regionen

In vielen Regionen sind die Corona-Ampeln zum Wochenwechsel von Orange auf Gelb gesprungen. Ausschlaggebend sind dafür nicht nur die Infektionszahlen, sondern auch die Lage in den Krankenhäusern oder die Zahl der Todesfälle.

Die positiven Entwicklungen in vielen Landesteilen bedeuten für die Gastronomie wieder „grünes Licht“ – zumindest bis 18 Uhr. Ab dem frühen Abend ist dann wie gewohnt nur die Abholung und Lieferung von Speisen erlaubt.

Wie schnell die Entwicklungen wieder nach hinten losgehen könnten, zeigte die Tageszeitung „Corriere della Sera“. Auf Fotos und Video-Aufnahmen vom Wochenende waren überfüllte Innenstädte und öffentliche Orte zu sehen. Das Blatt warnte davor, dass bereits im Vorfeld der Lockerungen zu leichtfertig mit Verhaltensregeln wie Abstand und Maskenpflicht umgegangen sei. (bc)