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Menschenmilch statt MuttermilchKliniken setzen jetzt auf ungewohnte Begriffe – warum?

Baby_Muttermilch

In England setzen einige Kliniken jetzt auf geschlechtsneutrale Begriffe – statt „Muttermilch” sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jetzt beispielsweise „Menschenmilch” sagen. Das Foto einer stillenden Person wurde 2010 in Brandenburg aufgenommen. 

von Julia Bauer (jba)

Sussex – In England setzen einige Kliniken jetzt auf geschlechtsneutrale Begriffe auf ihren Geburtsstationen – als Ersatz für „Mutter”, „Vater” und „Muttermilch”. Die Uni-Kliniken von Sussex und Brighton legen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nahe, neutrale Worte zu verwenden, etwa „Menschenmilch” statt Muttermilch.

  • England: Kliniken empfehlen geschlechtsneutrale Begriffe
  • Muttermilch etwa soll besser „Menschenmilch” genannt werden
  • Gegenwind ließ nicht lange auf sich warten

Damit wollen die Krankenhäuser der Vielfalt ihrer Patientinnen und Patienten gerecht werden. Da es auch transsexuelle Schwangere gibt, wurden nun neue Begriffe etabliert. 

Schließlich beginne Ausgrenzung bei der Sprache, so die Erklärung der Kliniken.

So sollen beispielsweise eher Worte wie „Person” statt „Frau”, „Geburtselternteil” (birthing parent) statt „Mutter” oder eben auch „Menschenmilch” oder „Milch des stillenden Elternteils” die Bezeichnung „Muttermilch” ersetzen.

England: Geschlechtsneutrale Begriffe für Eltern

Statt „Vater” sollte man eher „Elternteil” oder „Co-Elternteil” sagen. Die neue Sprache soll frei von Diskriminierung sein und auch in Geburtsvorbereitungskursen oder bei anderen Terminen, an denen beide Elternteile teilnehmen, verwendet werden.

Falls klar ist, dass es sich bei den Anwesenden ausschließlich um CIS-Frauen und CIS-Männer handelt, könne man aber bei den herkömmlichen Begriffen bleiben. Unter CIS versteht man die Übereinstimmung von Geschlechtsidentität und biologischem Geschlecht. Kurz: Menschen, die mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen auf die Welt kamen, fühlen und identifizieren sich auch als Frau.

Laut Bericht der „Metro” wolle man mit den neuen Begrifflichkeiten „die historische Ausgrenzung von trans- und nichtbinären Menschen auf den Geburtsstationen” beenden.

Muttermilch soll Menschenmilch genannt werden – Protest blieb nicht lange aus

Brighton ist übrigens britische „Trans-Hauptstadt“. Daher nicht verwunderlich, dass dort auch viele LGBT-Menschen Kinder bekommen. Dazu zählen zum Beispiel Transmänner – also Personen, die mit einem weiblichen Körper geboren worden sind, sich jedoch als Mann definieren, aber keine operative Geschlechtsanpassung vornehmen ließen.

Trotz der geschlechtsneutralen Begriffe soll aber auch weiterhin die übliche Sprache für (CIS-) Frauen verwendet werden, hieß es.

Und dennoch: Der Aufschrei blieb nicht lange aus. Die britische „Times” etwa kritisierte, dass die „Sprachpolizei” Frauen „ausradieren” wolle. (jba)