CoronavirusWie die Drogerie dm panische Hamsterkäufe verhindern will

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Schluss mit lustig: Bei dm gibt es jetzt keine Hamsterkäufe mehr. Dafür sorgt eine neue Anweisung im Unternehmen. Unser Symbolbild wurde in Karlsruhe, dem Sitz des Unternehmens, im Jahr 2016 aufgenommen.

von Dorothea Köhler (dok)

Karlsruhe – Wer in diesen Tagen bei den Drogerie-Märkten der Kette dm einkauft, blickt oftmals in leere Regale: Doch dieses Problem will das Unternehmen jetzt regeln.

Panische Hamsterkäufe bei dm

Panische Hamsterkäufe (Reaktion auf irre Hamsterkäufe: In Essen lacht man über dieses Schild – hier lesen Sie mehr) sorgen derzeit für den Mangel im Einzelhandel. Viele haben Angst, sich mit dem Coronavirus anzustecken. Deswegen horten viele Menschen nun Artikel wie:

  • Seife
  • Flüssigseife
  • Hand-Desinfektion in Gelform
  • Desinfektionsmittel zum Sprühen
  • Hygiene-Tücher
  • Toilettenpapier

Doch damit soll jetzt endlich – zumindest bei dm – Schluss sein: „Wir bei dm möchten, dass alle unsere Kunden die jeweils gewünschten Produkten erhalten. Daher haben wir die Kollegen in den Märkten darüber informiert, bei derzeit sehr nachgefragten Artikeln darauf zu achten, diese nur in haushaltsüblichen Mengen herauszugeben“, schreibt Sebastian Bayer, dm-Geschäftsführer, auf EXPRESS-Anfrage am Freitag (6. März 2020).

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Das heißt, wer jetzt 20 Packungen flüssige Handseife oder Klopapier kaufen will, wird von der Kassiererin ausgebremst.

Haushaltsübliche Menge bei dm: Was bedeutet das?

Doch was bedeutet der Ausdruck „haushaltsübliche Menge“? Dafür gibt es in Deutschland tatsächlich bis heute keine gesetzlich geregelte Stückzahl – und zwar in keinem Produktsegment. Das bedeutet: Der Händler entscheidet, welche Mengen er pro Person oder Einkauf herausgibt. Wenn ein Kunde damit nicht einverstanden ist, kann er vor Gericht ziehen – das kommt immer wieder vor.

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In unserer Anfrage nannte die dm-Unternehmensführung keine konkreten Stückzahlen. Es ist aber davon auszugehen, dass Kunden pro Einkauf keine zehn Stück Seife auf einmal verkauft werden.

In einer Filiale in Köln (Rudolfplatz) hing nun bereits ein Schreiben an einem Regal. Darauf befand sich der Hinweis, dass Hygiene-Artikel und Desinfektionsmittel aktuell auf maximal drei Artikel pro Kunde beschränkt werden.

Wann gibt es wieder Desinfektionsmittel und Seife bei dm?

Wie geht der Drogerie-Riese nun mit dem Engpass im Sortiment um, der durch die Ausbreitung des Coronavirus entstanden ist? Die Versorgung der einzelnen Filialen hat nach Angaben von Bayer höchste Priorität. Er erklärt: „Wir haben bereits reagiert und Maßnahmen entlang der gesamten Lieferkette ergriffen, um unsere dm-Märkte wieder mit Waren zu versorgen.“

Die Wahrscheinlichkeit ist ergo groß, dass Kunden demnächst endlich wieder vor vollen Regalen und Displays stehen. (dok)