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Kitas rammelvollErzieher haben Angst – und sind wütend auf Eltern

Erzieherin

Ob Nordrhein-Westfalen oder Rheinland-Pfalz: Manch eine Kita-Gruppe ist trotz Corona-Lockdown voll belegt, Erzieher haben Angst vor Ansteckung. Das Symbolfoto zeigt eine Erzieherin, die mit Kindern spielt.

von Marion Steeger (MS)

Düsseldorf/Mainz – Bei vielen Kita-Mitarbeitern in Nordrhein-Westfalen liegen die Nerven in Corona-Zeiten blank. Denn trotz „eingeschränktem Pandemie-Betrieb“ und aller Appelle bringen viele Eltern ihre Pänz in den Kindergarten – oft, weil sie keine andere Möglichkeit haben.

  • Eingeschränkter Betrieb in Kitas
  • Erzieher haben Angst vor Corona-Infektion
  • Rheinland-Pfalz hat Zahlen im Blick

Ein Blick ein paar Kilometer weiter über die Landesgrenze nach Rheinland-Pfalz. Hier heißt es bei den Kitas „Regelbetrieb bei dringendem Bedarf". Eine Erzieherin hat dem EXPRESS geschildert, was das für sie und ihre Kollegen bedeutet. Welche Sorgen sie sich machen.

Kita-Erzieher in Angst: Mit Corona in der Gruppe angesteckt

Die Anspannung ist Elke Kruse (28, Name geändert) anzuhören: „Ich bin selbst im vergangenen Oktober an Corona erkrankt, habe mich in der Kita angesteckt. Bei mir ist es zum Glück glimpflich abgelaufen.“

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Doch sie kenne Kollegen, die teilweise sehr schwere Verläufe hatten. Und: „Es gibt eine Statistik, dass Erzieher am häufigsten erkranken.“ Elke Kruse macht sich vor allem große Sorgen um ältere Erzieher. „Da kann die Infektion ja auch schnell mal tödlich enden.“

Kita-Erzieher sind sauer: Appell an Eltern verpufft

Für Elke Kruse ist die Regelung der Politik unverständlich: „Dieser bloße Appell an die Eltern, die Kinder doch bitte nicht in die Kita zu bringen, hat überhaupt keine Wirkung. Bei mir in der Gruppe und auch bei Kollegen in anderen Kitas sind oft 30 Kinder. Das ist wie ganz normaler Regelbetrieb. Darüber bin ich unfassbar wütend.“

Ihr deutlicher Hinweis in Richtung Politik: „Ich darf bei mir zuhause laut Corona-Verordnung nur noch eine Person treffen – aber in der Kita habe ich täglich 50 Kontakte. Das ist doch absurd.“

Kita-Erzieher in Angst: Bildungsministerium nimmt Stellung

Auch, dass keine Masken, keine Schutzkleidung gestellt würden, empört die 28-Jährige. In Koblenz gebe es schon eine Petition von Erziehern, die Kita-Mitarbeiter besser zu schützen, die Vorgaben zu verschärfen. „Aber das wird von der Politik doch ohnehin alles ignoriert“, fügt sie resigniert hinzu. 

EXPRESS fragte beim Bildungsministerium des Landes Rheinland-Pfalz nach: Hat man dort die angespannte Situation in den Kitas im Blick?

Sprecherin Dr. Sabine Schmidt betont am Freitag (22. Januar): „Wir schauen uns das ganz genau an, erheben Daten. Ende vergangener Woche lag die Besuchsquote in den Kitas bei 36 Prozent bei geringerem Angebot.“

Kita-Erzieher in Angst: Rheinland-Pfalz hat Zahlen im Blick

Die Eltern seien „im Regelfall sehr sorgsam“. In Rheinland-Pfalz gebe es im Übrigen den „Kita-Tag der Spitzen“ mit Trägern, Land, Landesamt, Gewerkschaften und Landeselternausschuss. Dort habe man die Auswirkungen des „Regelbetriebs bei dringendem Bedarf“ in den Kitas im Land immer im Blick – auch die Zahlen der Erkrankungen von Erziehern. „Das ist ein gutes Verfahren, dort werden alle mitgenommen“, erklärt Schmidt. 

Für den 19. Januar kann die Sprecherin des Ministeriums für Bildung auch frische Zahlen für die Kitas nennen. Neun Kindergärten waren an diesem Tag komplett geschlossen, Teilschließungen gab es bei 18 Einrichtungen. 

Die Zahl der Infektionsfälle bei Kita-Mitarbeiterinnen spricht eine deutliche Sprache: Immerhin waren am 19. Januar genau 51 Mitarbeiter an Corona erkrankt. Außerdem 16 Kita-Kinder und 45 Angehörige. 

Zahlen, die Erzieherin Elke Kruse sicher nicht beruhigen werden ... (MS)