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Was für eine Corona-ÜberraschungWer hier falsch parkt, der traut seinen Augen nicht

Strafzettel_symbolbild

Ein Strafzettel klemmt in unserem Symbolbild an einem Auto in der Frankfurter Innenstadt. In Germersheim (Rheinland-Pfalz) hat ein Bürgermeister in diesem Jahr eine geniale Corona-Maßnahme mit besonderen Strafzetteln eingeführt.

von Martin Gätke (mg)

Germersheim – Normalerweise bekommt man schnell ein flaues Gefühl in der Magengegend, wenn man nach einem ausgedehnten Shopping-Bummel in der Innenstadt zurück zum Auto kommt und einen Zettel hinter dem Scheibenwischer vorfindet. Knöllchen!

Doch dieses schlechte Gefühl will der Bürgermeister einer rheinland-pfälzischen Kleinstadt zumindest für die Weihnachtszeit in diesem Jahr abschaffen – mit einer witzigen Idee. Den Anlass dafür bietet Corona.

Denn wer in Germersheim derzeit sein Auto falsch parkt, dem wird nicht nur das Bußgeld erlassen. Er wird zudem mit einem ziemlich besonderen „Strafzettel“ überrascht. Auf ihm steht eine Botschaft geschrieben, die sicherlich so manchem Autofahrer ein breites Lächeln ins Gesicht treibt: „Ho Ho Ho ... das war knapp“, steht darauf geschrieben.

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Und weiter: „Auch zur Weihnachtszeit gilt die Straßenverkehrsordnung (StVO). Sie haben bestimmt nur nicht daran gedacht und Ihr Kfz nicht entsprechend der StVO abgestellt. Heute sehen wir von einer Anzeige/Verwarngeld ab. Ihr Ordnungsamt wünscht eine Frohe Weihnacht und einen Guten Rutsch.“

So ein Gute-Laune-Knöllchen hat wohl noch niemand in der Hand gehalten. Kein Wunder, dass auf Twitter ein Bild des besonderen Strafzettels die Runde macht.

Bürgermeister zur Strafzettel-Aktion: „Wollten Gewerbetreibenden unter die Arme greifen”

Der örtliche Bürgermeister, Marcus Schaile (CDU), erklärt „Bild“, was es mit der Botschaft auf sich hat: „Die Aktion läuft bis Weihnachten und hat einen einfachen Grund“, erklärt er. „Wir wollten den Gewerbetreibenden, die wegen Corona riesige Schwierigkeiten haben, unter die Arme greifen.“ Und den Bewohnern wolle man es angenehmer machen, shoppen zu gehen. Statt die Weihnachtsgeschenke online zu ordern.

Heißt: Wer sich in die Stadt aufmacht, um bei seinen lokalen Läden einkaufen zu gehen und sie so zu unterstützen, der sollte nicht noch mit einem Strafzettel bestraft werden. Und sich ums Parken keine Gedanken machen. Was für eine starke Corona-Maßnahme!

Corona-Krise trifft Innenstädte und lokalen Handel besonders hart

Und die hat einen ernsten Hintergrund: Denn die Corona-Krise trifft die Innenstädte und lokalen Handel in diesem Jahr besonders hart. „Die Aussichten für das Weihnachtsgeschäft sind in diesem Corona-Jahr vor allem für viele innerstädtische Händler und dort insbesondere die Modehäuser beunruhigend schlecht“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands HDE, Stefan Genth, am vergangenen Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.

„Am Ende könnten ganze Stadtzentren verloren gehen.“ Hinzu kommt der Online-Boom, der den stationären Läden ohnehin zu schaffen macht.

Corona-Krise: Fast jeder zweite Händler sieht Existenz bedroht

Bei vielen Händlern in den Innenstädten geht die Angst um: Fast jeder zweite Befragte (45 Prozent) sieht seine unternehmerische Existenz wegen der Corona-Pandemie und den Gegenmaßnahmen bedroht. Fast zwei Drittel (62 Prozent) blicken pessimistisch auf den weiteren Verlauf des Weihnachtsgeschäftes.

Da bleibt zu hoffen, dass eine so pragmatische und witzige Lösung wie die des Germersheimer Bürgermeisters in diesem Jahr etwas helfen kann. (mg)