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„Die Gegenwart ist paradiesisch“Seniorinnen machen Deutschen harte Corona-Ansage

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Senioren mit Mundschutz sitzen in unserem Symbolbild im Sommer 2020 in einem Reisebus in Mecklenburg-Vorpommern: Leipziger Seniorinnen erklärten in einem Medienbericht, dass Corona im Vergleich zu den Kriegsjahren paradiesisch sei.

von Martin Gätke (mg)

Köln/Leipzig – Bald tobt die Corona-Pandemie seit einem Jahr in Deutschland, die Menschen hierzulande müssen derzeit zum zweiten Mal einen Lockdown bestehen.

Die Corona-Realität ist eine harte: Für Familien, die ihre Kinder und Homeoffice zusammenwürfeln müssen. Für Kinder, die unter fehlenden Kontakten leiden. Für Unternehmerinnen und Unternehmer, die unter fehlender Kundschaft leiden – und um ihre Existenz bangen. Ganz zu schweigen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften, Beschäftigten in Krankenhäusern und Altenpflegeheimen, die um viele Leben kämpfen.

Andere sind einfach nur noch genervt vom müden Corona-Alltag. Auch die Statistiken lassen uns angespannt zurück: Zuletzt meldete das RKI einen neuen Höchststand bei den Corona-Todesfällen.

Alles zum Thema Corona

Corona, eine Naturkatastrophe, so nannte es einmal Jens Spahn (CDU). Für Deutschland ist es nicht das erste Mal, eine Katastrophe bewältigen zu müssen. Manchmal lohnt sich deshalb auch ein Blick zurück, um zu sehen, wie unsere Eltern, Großeltern und Urgroßeltern solche schlimmen Zeiten überstanden haben.

Seniorin über Corona: „Im Vergleich zu Kriegsjahren ist Gegenwart paradiesisch“

Die Leipzigerin Marianna Zimmermann (85) jedenfalls findet: „Im Vergleich zu den Kriegsjahren ist die Gegenwart paradiesisch.“ In einem Gespräch mit der „Leipziger Volkszeitung” (Bezahlinhalt) haben ältere Damen ihre ganz eigenen Erfahrungen geschildert.

Zimmermann war ein zehnjähriges Mädchen, als der Krieg 1945 vorbei war. Ihre Meinung zum „Impfdesaster“, so wie manche es nennen: „Mein Enkel hat sich darum gekümmert und mir einen Termin für kommenden Montag besorgt.“

92-Jährige mit Corona-Vergleich zum Krieg: „Es geht vielen zu gut“

Eine 92-Jährige hatte zuvor in einem Brief an die Zeitung zudem das „ständige Jammern“ beklagt. Sie meint: „Es geht vielen zu gut.“

Krieg und Corona, ein schiefer Vergleich? In den sozialen Netzwerken jedenfalls wird die Meinung der Seniorinnen ganz unterschiedlich aufgefasst. „Abstruse Vergleiche mit vergangenen, völlig anders zu bewertenden Zeiten, ein altbewährtes Mittel in Krisenzeiten“, meint ein Nutzer bei Facebook. Ein anderer findet: „Die Behauptung, wir hätten jetzt eine vergleichbare Situation wie im Krieg, habe ich schon oft gehört. Für mich undenkbar, richtig. Aber Vergleiche sind erlaubt. Vergleichst du nie deine Kindheit mit der deiner Eltern oder Großeltern?“

Corona und der Zweite Weltkrieg? Hinkender Vergleich

Ein Nutzer erklärt, dass es auch darum gehe zu zeigen, dass in Deutschland – im Vergleich zum Deutschland der Kriegsjahre – die Verhältnisse ja sehr gut seien. „Um das ewige Jammern einzustellen.“ Auch im Vergleich zu anderen Ländern wie Tschechien oder die USA würde Deutschland ja derzeit noch gut dastehen.

Ein weiterer bekräftigt, dass beide Zeiten einfach nicht vergleichbar seien: Auch Corona sorge aber für schreckliche Bilder, wenn Menschen elendig auf Intensivstationen auf dem Bauch liegend sterben müssen. Derlei Szenen wurden schon beim Ausbruch der Pandemie aus Krankenhäusern in Norditalien gezeigt.

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg auf dem europäischen Kriegsschauplatz. Wann der Kampf gegen Corona endet, ist noch offen. Die Hoffnungen liegen auf den Impfstoffen, die nun die Pandemie beenden sollen. (mg)