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„Gewinnen nicht viel“Kölner Lungenarzt warnt, was uns ohne sofortigen Lockdown droht

Intensivmediziner bei der Arbeit

Das Foto zeigt die Covid-19-Station im Städtischen Klinikum Dresden am 18. Januar 2021. Intensivmediziner fordern im März die Rückkehr in den Corona-Lockdown.

Berlin – Angesichts steigender Corona-Zahlen fordern Deutschlands Intensivärzte eine sofortige Rückkehr in den Lockdown.

  • Corona: Intensivärzte fordern Rückkehr in den Lockdown
  • Deutscher Intensivmediziner: „Starke dritte Welle verhindern“
  • Mediziner warnt vor Folge zu langer Corona-Lockerungen

„Von den Daten, die wir jetzt haben und sehen und mit dem Durchsetzen der britischen Mutante würden wir sehr stark dafür plädieren, jetzt sofort wieder in einen Lockdown zu gehen, um einfach eine starke dritte Welle zu verhindern“, sagte der wissenschaftliche Leiter des DIVI-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, am Montag im rbb-Sender Radioeins. DIVI ist die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin.

Intensivmediziner plädiert für strikte Durchsetzung von Corona-Notbremse

Karagiannidis sagte, er hoffe sehr, dass die Länder die beschlossene Notbremse eines Inzidenzwerts von 100 durchsetzen. Bund und Länder hatten eine Rückkehr in den Lockdown vereinbart, wenn in einer Region die Zahl der Neuinfektionen wieder die Marke von 100 pro 100.000 Einwohnern in 7 Tagen erreicht.

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„Ansonsten würden wir jetzt noch einmal 5000, 6000 Patienten auf der Intensivstation sehen“, sagte Karagiannidis. „Man sieht sehr deutlich, dass wir sehr schnell jetzt wieder in steigende Intensivzahlen geraten werden, sofern wir dem Virus jetzt die Möglichkeit dazu geben.“ Derzeit sind rund 2800 Covid-19-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung.

Corona: Mediziner warnt vor zu zaghafter Rückkehr in den Lockdown

„Wir gewinnen auch nicht viel, wenn wir jetzt die nächsten ein, zwei Wochen offen lassen, weil wir ganz schnell auf einem hohen Niveau ankommen und es auf dem hohen Niveau doppelt so schwierig sein wird, von den Zahlen wieder herunter zu kommen“, sagte Karagiannidis.

Wichtig sei es, nun die über 50- und über 60-Jährigen schnell zu impfen. Dann würden auch weniger Menschen mit Covid-19 schwer krank.

Die Belastung für das Personal auf den Intensivstationen sei bis heute ohne Unterbrechung sehr hoch und steige nun wieder weiter. Es gelte, sich in den Sommer zu retten, sagte Karagiannidis, der selbst Arzt an einer Kölner Lungenklinik ist.

Positiv sei es, wenn umfangreich auf Corona getestet werde. So könnten wahrscheinlich rund 50 bis 60 Prozent der Infektionsfälle entdeckt werden.

Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hatte am Wochenende Alarm geschlagen. Er forderte einen Schulstopp bis Ostern und warnte eindringlich davor, zu den Feiertagen zu verreisen. Lauterbach sagte klar: „Es darf keine lokalen Ausnahmen bei der Notbremse geben.“

Am Montag gab es 6604 registrierte Corona-Neuinfektionen. Das sind rund 1600 mehr als am Montag vor einer Woche. Der Inzidenzwert stieg von 79 auf 82,9. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 stieg um 47 auf 73.418. Dem bundesweiten Sieben-Tage-R-Wert zufolge stecken 100 Infizierte derzeit rechnerisch 119 weitere Menschen an. Das ging aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. (dpa)