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Kontrolle gehe verlorenVirologen schlagen Alarm: Wir stehen vor großem Corona-Problem

von Sebastian Oldenborg (so)

Köln – Angesichts der aktuell stark steigenden Corona-Infektionszahlen und -Inzidenzwerte in Deutschland schlagen die Virologen nun Alarm.

In einer Stellungnahme vom 19. Oktober 2020 äußert die Gesellschaft für Virologie große Sorge, was die weitere Entwicklung des Coronavirus angeht. Die Experten warnen vor einer unkontrollierten Ausbreitung des Virus im Winter und den Folgen, die damit einhergehen könnten.

Corona in Deutschland: Gesellschaft für Virologie schlägt Alarm

„Während Deutschland bis vor kurzem eine moderate Inzidenz verzeichnete, ist auch hier mittlerweile der erneute Beginn einer exponentiellen Ausbreitung zu beobachten“, heißt es in der Stellungnahme.

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Besonders die Tatsache, dass damit auch wieder verstärkt höhere Altersgruppen von Infektionen betroffen seien, besorgt die Virologen. Sie schlagen Alarm:

Das würde vermutlich zu einer „raschen Überlastung der Gesundheitssysteme führen“. Das könnte in Deutschland schon bei unter 20.000 Neuinfektionen pro Tag der Fall sein, da wir hierzulande einen Mangel an Intensivpflegekräften hätten.

Corona in Deutschland: Virologen warnen vor gezielter Infektion für Herdenimmunität

Besonders ein Vorschlag beunruhigt die Gesellschaft für Virologie: dass sich große Bevölkerungsteile gezielt infizieren sollen, um eine Herdenimmunität herzustellen.

„Wir lehnen diese Strategie entschieden ab, obwohl wir selbstverständlich die enorme Belastung der Bevölkerung durch die einschneidenden Eindämmungsmaßnahmen anerkennen“, heißt es in dem Schreiben.

Die Experten seien überzeugt, dass die Schäden einer unkontrollierten Durchseuchung größer wären als die aktuell durch die Corona-Einschränkungen entstehenden.

Virologen in Deutschland warnen vor „eskalierender Zunahme an Todesopfern“

So würde diese Strategie zu einer „eskalierenden Zunahme an Todesopfern führen, da selbst bei strenger Isolierung der Ruheständler es noch weitere Risikogruppen gibt, die viel zu zahlreich, zu heterogen und zum Teil auch unerkannt sind, um aktiv abgeschirmt werden zu können“.

Als Risikogruppen zählen die Virologen an dieser Stelle Personen mit folgenden Eigenschaften auf: Übergewicht, Diabetes, Krebserkrankungen, Niereninsuffizienz, chronische Lungenerkrankungen, Lebererkrankungen, Schlaganfall, nach Transplantation oder während einer Schwangerschaft.

Zudem wisse man aktuell noch überhaupt nicht, wie lange eine durch eine Infektion erworbene Immunität halte.

Die Gesellschaft für Virologie ist ein gemeinnütziger Verein mit rund 1000 Mitgliedern. Er verfolgt das Ziel, Wissen auf dem Gebiet der virologischen Forschung auf allen Fachgebieten auszutauschen.

Auch bekannte Virologen wie Christian Drosten gehören dazu. Er hat die aktuelle Stellungnahme auch auf seinem eigenen Twitter-Account geteilt. (so)