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Corona-DemoHier wird Attila Hildmann von der Polizei im Schwitzkasten abgeführt

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Die Polizei Berlin hat am 29. August 2020 auch Vegan-Koch Attila Hildmann bei der Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Berlin festgenommen.

von Sebastian Oldenborg (so)

Berlin – Eskalation bei der Corona-Demonstration in Berlin: Am Samstagabend hat eine Gruppe Menschen versucht, den Deutschen Reichstag zu stürmen.

Der wütende Mob warf aus der Menge mit Steinen und Flaschen gegen Polizeibeamte.

Der Polizei gelang es, die Gruppe am Betreten des Reichstagsgebäudes zu hindern. Die Personen seien allerdings in den abgesperrten Bereich am Platz der Republik vorgedrungen und besetzten kurzzeitig die Treppe des Reichstagsgebäudes, schrieb die Berliner Polizei auf Twitter.

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Den Beamten gelang es schließlich, die Demonstranten zurückzudrängen, allerdings nur unter Einsatz von Zwang mit dem Einsatz von Pfefferspray.

Im Anschluss an die Aktion entschloss sich die Berliner Polizei dazu, die Kundgebung auf dem Platz der Republik aufzulösen. Als Grund nannte sie die gewalttätigen Ausschreitungen.

Tausende Corona-Demonstranten an Berliner Siegessäule

Nach Auflösung der ersten Demonstration in Berlin-Mitte hatten sich am Samstagnachmittag viele tausend Menschen aus Protest gegen die Corona-Politik an der Siegessäule und an der Straße des 17. Juni versammelt.

Polizeisprecher Thilo Cablitz sprach von mehreren zehntausend Teilnehmern.

Die rund zwei Kilometer lange Strecke war mit Demonstranten gut gefüllt. Die Polizei rief die Menschen auf, nicht weiter hinzuzuströmen.

Bei Twitter schrieb sie: „Wir stellen fest, dass bei der Demo auf der Straße des 17. Juni die Abstände nicht ausreichend eingehalten werden. Wir fragen derzeit den Versammlungsleiter, ob er unter diesen Umständen seine Versammlung überhaupt beginnen möchte und raten vom weiteren Zuströmen ab.“

Initiator fordert Bundesregierung zum Rücktritt auf

Auf der Kundgebung an der Siegessäule forderte der Initiator Michael Ballweg von der Stuttgarter Initiative Querdenken, alle zum Schutz vor dem Virus erlassenen Gesetze unverzüglich aufzuheben.

Auch müsse die Bundesregierung geschlossen zurücktreten, sagte er unter großem Beifall. Zugleich dankte Ballweg der Berliner Polizei, weil diese die friedlichen Proteste ermöglicht habe.

Attila Hildmann bei Corona-Demo festgenommen

Am Rande kam es zu vereinzelten Zusammenstößen mit der Polizei, unter anderem vor der russischen Botschaft. Dort kam es auch zu einem Zwischenfall mit dem Vegan-Koch und Verschwörungstheoretiker Attila Hildmann.

Als Hildmann zum Megafon griff und eine Rede halten hielt, wurde er von mehreren Polizeibeamten festgenommen. Fotos zeigen, wie Hildmann in den Schwitzkasten genommen und anschließend abgeführt wird.

Der genaue Grund für die Festnahme war am Abend unklar. Im Video erfahren Sie nochmals einige Fakten zur Demonstration in Berlin:

Polizisten bei Corona-Demo in Berlin mit Steinen beworfen

Andernorts Beamte wurden mit Steinen und Flaschen beworfen, Straßen vorübergehend blockiert, Absperrungen unter anderem auf der Reichstagswiese durchbrochen und ein Baucontainer angezündet.

Mehrere Menschen wurden festgenommen, auch Pfefferspray kam zum Einsatz, wie die Polizei weiter mitteilte. Sie war mit rund 3000 Beamten im Einsatz. Ein Hubschrauber lieferte der Einsatzleitung Bilder aus der Luft.

Zwischenfälle nach Auflösung von Corona-Demo in Berlin

Nach der angeordneten Auflösung einer ersten Demo gegen die Corona-Politik mit mehreren Tausend Menschen in Berlin ist die Polizei zu verschiedenen Einsätzen im Stadtzentrum ausgerückt.

So legten sich am Samstag auf dem Schiffbauerdamm rund 40 Menschen Boxbandagen an, wie die Polizei berichtete. In der Universitätsstraße seien zudem Hindernisse auf die Fahrbahn gebracht worden. In der Friedrichstraße habe außerdem ein Baucontainer gebrannt, zudem habe es eine Festnahme nach einem Flaschenwurf gegeben.

Auf Videos war auch zu sehen, wie die Polizei Demonstranten wegtrug oder abdrängte, die auf der Straße sitzen blieben und nicht freiwillig gingen.

Reichsflaggen neben Regenbogenflaggen

Einordnen lassen sich die Teilnehmer nur schwer. Sowohl Familien als auch betrunkene Männergruppen sind zu sehen. Viele positionieren sich eindeutig als Impfgegner und Anhänger von Verschwörungstheorien.

Neben Deutschlandflaggen werden viele Reichsflaggen, aber auch unzählige Fahnen in Regenbogenfarben geschwungen. Auf einem Regenbogenplakat heißt es mit Bezug auf die Maskenpflicht: „Keine Maulkorbpflicht - gegen jede Art von Diskriminierung.“

Corona-Demo in Berlin aufgelöst

Die Corona-Demo am Brandenburger Tor in Berlin war zuvor am Samstagmittag aufgelöst worden. Das teilte der Einsatzleiter der Berliner Polizei mit. Grund ist, dass sich die Teilnehmer nicht an die Auflagen gehalten haben.

Obwohl mehrfach darauf hingewiesen worden war, dass die Menschen Abstand halten und später Masken aufsetzen sollten, hielt sich quasi kein Teilnehmer daran. Deshalb habe man leider keine andere Möglichkeit, als den Versammlungsleiter auf die Auflösung seiner Demonstration aufmerksam zu machen, teilte die Polizei mit.

Sie machte am Mittag folgende Durchsage:

18.000 Menschen – Reichsbürger, Verschwörungstheoretiker, Corona-Leugner und Normalos – waren zu diesem Zeitpunkt schon nach Berlin gekommen, um gegen die Corona-Politik der Bundesregierung zu protestieren.

Und das, obwohl die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den vergangenen Wochen stetig gestiegen war und den höchsten Stand seit dem Frühjahr erreicht hatte.

Corona-Demos in Berlin: Menschen missachten Hygieneregeln

Was uns auf der Demo erwarten würde, zeigte sich bereits am Freitagabend. Rund 1500 Demonstranten der Initiative Querdenken hatten sich am Brandenburger Tor versammelt und gegen die deutsche Corona-Politik protestiert.

Die angemeldete Kundgebung verlief laut Polizei friedlich, es habe aber mehrmals Appelle zum Abstandhalten geben müssen. Wie Fotos belegen, trug nahezu kein Teilnehmer einen Mund-Nasen-Schutz, um sich und andere vor einer Infektion zu schützen und somit die Ausbreitung des Virus zu verhindern bzw. zu verlangsamen.

Am Samstagmorgen bereitete sich die Berliner Polizei nun auf einen Großeinsatz vor. Am Brandenburger Tor standen am frühen Morgen bereits zahlreiche Polizeifahrzeuge, Absperrgitter wurden aufgestellt, Tausende Beamte sind im Einsatz.

Am Vormittag hatten sich zunächst rund 1000 Demo-Teilnehmer versammelt. Dabei handelte es sich wieder um ein buntes Sammelsurium von verschiedenen Gruppen: Einige hatten Deutschlandfahnen dabei, andere Flaggen im Stile der bei Rechtsextremen beliebten Reichskriegsflagge, wieder andere feierten auf Plakaten US-Präsident Donald Trump, outeten sich als Verschwörungstheoretiker, schossen gegen Bill Gates oder verglichen das Leben in Deutschland mit dem in der DDR. 

Corona-Demo in Berlin: Polizei macht wegen Verstößen neue Auflage

In Berlin-Mitte hatten sich bis zum Mittag dann fast 18.000 Menschen versammelt. Es gebe aber noch Zustrom zu einem geplanten Demonstrationszug, sagte eine Polizeisprecherin am Samstagmittag. 

Die Polizei teilte per Twitter zudem mit, dass die Demo-Teilnehmer mehrfach vergeblich aufgefordert wurden, die Mindestabstände zum Schutz vor Corona-Infektionen einzuhalten. Daher wurde vom Einsatzleiter das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes „zur Auflage“ gemacht. Nachdem auch das nicht eingehalten worden war, wurde die Demo aufgelöst.

Corona-Demo in Berlin: Gerichte kippen Verfügung der Polizei

Um die Großdemo am Samstag hatte es am Freitag noch einen heftigen Gerichtsstreit gegeben. Das Verwaltungsgericht der Stadt Berlin kippte am Freitag eine Verbotsverfügung der Polizei und stellte klar, dass eine am Samstag geplante Demonstration der Initiative Querdenken 711 aus Stuttgart mit Tausenden Teilnehmern aus ganz Deutschland unter Auflagen stattfinden kann.

Die Polizei legte Beschwerde vor dem Oberverwaltungsgericht ein. Dich das Oberverwaltungsgericht gab am frühen Samstagmorgen grünes Licht für die Demo, für die rund 22.000 Menschen angemeldet waren. Diese Entscheidung ist rechtskräftig.

Corona-Demo in Berlin: Polizei in Sorge wegen offener Gewaltbereitschaft

Als Grund für die Verbotsverfügung hatte die Polizei angeführt, dass durch die Ansammlung Zehntausender Menschen – oft ohne Maske und Abstand – ein zu hohes Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung entstehe. Das habe bereits die Demonstration gegen die Corona-Politik am 1. August in Berlin gezeigt, bei der die meisten Demonstranten bewusst Hygieneregeln ignoriert hätten.

Die Berliner Polizei zeigte sich zudem über die im Internet formulierte „offene Gewaltbereitschaft“ besorgt, wie Vizepräsident Marco Langner sagte. Es gebe auch viele Aufrufe von Rechtsextremisten zur Teilnahme an den Versammlungen. (so/jv mit dpa/afp)