Drohanrufe und SpottBritin (49) klagt: „Ich werde beschimpft – mein Name ist schuld”

von Markus Krücken (krue)

Oldham – Es gibt Menschen, für die ist die Corona-Pandemie in doppelter Hinsicht ein Graus...

Hierzulande gab es laut Angaben der Gesellschaft für deutsche Sprache e.V. (GfdS) seit 2010 mehr als 20 Mädchen, die von ihren Eltern auf den Namen „Corona” getauft wurden. Auch in Köln wohnt Käthe Corona, die EXPRESS bereits besucht hat.

Der Britin Corona Newton wurde dieses inzwischen verhängnisvolle Schicksal vor 49 Jahren zuteil. Und die dreifache Mutter aus Oldham bei Manchester sieht sich im Lauf der letzten Monate laut eines aktuellen „BBC”-Artikels  zunehmend Anfeindungen ihrer Mitmenschen ausgesetzt.

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Über Bierwitze konnte Corona noch lachen

Dem Portal sagte die Beamtin nämlich jetzt, dass sie schon immer erlebt habe, dass Leute Späße über ihren Vornamen machten, vor allem wegen der bekannten namensgleichen mexikanischen Biermarke.

Doch der Ton sei durch die Pandemie inzwischen ein anderer geworden...

„Die Leute haben mich früher schon mal Guinness oder Budweiser genannt. Darüber konnte ich selbst auch immer lachen. Aber das jetzt frustriert, besonders wenn es aggressiv wird“, schildert sie.

Die Situation in ihrem Wohnort Oldham könnte prekärer kaum sein. Gilt die Stadt derzeit doch statistisch als Corona-Hotspot des Landes schlechthin.

Niemand nehme sie inzwischen überhaupt noch ernst, wenn sie ihren Vornamen angebe, sagt sie. Neulich auf dem Weg zum Zahnarzt habe sie einen Anruf erhalten. Ein Mann habe ihr in den Hörer gebrüllt: „Wie fühlt es sich an, der Welt zu schaden!?“ Andere würden sie gar nicht ernst nehmen, Tenor: „Als würde ich mit jemandem reden wollen, der wie ein Virus heißt...“

In Großbritannien gab es im Jahr 2019 nur drei Mädchen, die Corona getauft wurden, besagen nationale Statistiken. Corona Newton erinnert sich, wie sie selbst zu dem Vornamen kam: „Meine Eltern konnten sich nicht zwischen Sarah und Catherine entscheiden...“

Corona bringt Freisuff am Junggesellenabschied

Ein wahrlich seltener Name also. Auf ihrem Junggesellenabschied kurz vor dem Lockdown im März habe sie aber davon sogar mal profitiert: „Wir spielten ,Rate meinen Namen' mit Fremden und niemand kam drauf. Also mussten sie einen Shot nach dem anderen ausgeben.“

Wegen der Krise sei sowohl ihre Hochzeit dieses Jahr als auch die geplante große Feier zum 50. Geburtstag ins Wasser gefallen.

Aber sie kann doch noch schmunzeln über all das: „Wenigstens wird mich so schnell niemand mal vergessen...“

Das Mitleid von den Usern in den sozialen Netzwerken ist Corona ohnein sicher...