„Sieht leider nicht gut aus”Drosten mit ernüchternden Erkenntnissen zur Virus-Mutante

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Christian Drosten hat seine Meinung zur neuen Virus-Variante in Großbritannien offenbar geändert. Unser Foto zeigt ihn im Forschungsministerium bei einer Pressekonferenz zum Nationalen Forschungsbündnis der Universitätsmedizin im Kampf gegen Covid-19. 

Berlin – Es gibt neue Daten zu der Coronavirus-Mutation in Großbritannien – und die gefallen Christian Drosten offenbar gar nicht. 

„Das sieht leider nicht gut aus“, twitterte der Chef-Virologe der Berliner Charité in der Nacht zu Dienstag (22. Dezember) und verlinkte eine Quelle der britischen Regierung mit brandaktuellen Auswertungen der Virus-Mutante.

Virus-Mutation: Drosten zeigt sich nun doch besorgter

Obwohl Drosten sich besorgter zeigte als noch am Vortag, erklärte er anschließend: „Positiv ist, dass Fälle mit der Mutante bisher nur in Gebieten zunahmen, wo die Gesamtinzidenz hoch oder ansteigend war.“

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Das bedeutet: „Kontaktreduktion wirkt also auch gegen die Verbreitung der Mutante“, so Drosten. 

Die Virus-Mutation, die kürzlich in England identifiziert wurde, könnte um bis zu 70 Prozent ansteckender sein als das „normale“ Virus. Aktuell breitet sie sich rasch in Großbritannien aus. 

Noch am Vortag hatte Christian Drosten gesagt, er sei nicht übermäßig besorgt, befinde sich aber „genau wie jeder andere in einer etwas unklaren Informationslage“. Die öffentlichen Dokumente seien noch lückenhaft. 

Virus-Mutation laut WHO „nicht außer Kontrolle“

Christian Drosten appellierte an Bürger, sich von der Mutation, die offenbar schon seit September in England auftrete, nicht zu sehr aus der Ruhe bringen zu lassen. Auch die WHO hatte am Montag eindringlich appelliert, dass die Virus-Mutation „nicht außer Kontrolle“ sei. 

Um die Verbreitung der Virus-Mutante zu verhindern oder zumindest zu verlangsamen, haben am Wochenende zahlreiche Länder inner- und außerhalb von Europa den Flug- und Zugverkehr von und nach England eingestellt. 

Seit Sonntagabend (20. Dezember) hat auch Deutschland ein Einreisestopp für Passagiere aus dem Vereinigten Königreich umgesetzt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte die Regelung als Vorsichtsmaßnahme angeordnet.

Dass Mutationen auftreten, ist bei Viren nicht ungewöhnlich. In Deutschland ist die neue Variante des Virus bisher nicht festgestellt worden. (ta)