Rattenplage in Wuppertal ausgelöstMuss die Vogelfutter-Frau jetzt in Psychiatrie?

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Eine offenbar verwirrte Frau hat im Wuppertaler Stadtteil Ronsdorf eine regelrechte Rattenplage ausgelöst. Die Seniorin ist wohl ziemlich kratzbürstig: Sie steht nun wegen Körperverletzung und Beleidigung vor Gericht.

von Jonas Meister (meis)Julia Todorinc (jto)

Wuppertal – Eine offenbar verwirrte Rentnerin hat im Wuppertaler Stadtteil Ronsdorf eine regelrechte Rattenplage ausgelöst. Nun ist klar: Am Montag(16. März) musste sich die Frau vor dem Amtsgericht verantworten.

  • Die Frau verteilt Säckeweise Vogelutter in Wuppertal-Ronsdorf
  • Dadurch entstand eine Rattenplage: Schulhof an der Ferdinand-Lasalle-Straße wurde gesperrt
  • Die Frau ist kein unbeschriebenes Blatt: Jetzt steht sie wegen Körperverletzung und Beleidigung vor Gericht

Weil sie die Menschen, die das Vogelfutter beseitigen wollten, beleidigt, bedroht und angegriffen haben soll, war Anklage gegen sie erhoben worden.

Der Amtsrichter habe während der Verhandlung Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit der Frau bekommen, sagte eine Gerichtssprecherin. Daher soll nun ein Psychiater als Gutachter untersuchen, ob die Frau schuldfähig ist, oder ob sie in einer geschlossenen Psychiatrie untergebracht werden muss.

Am Dienstag, 3. März 2020, sah die Stadt sich sogar gezwungen, den Pausenhof der Gemeinschaftsgrundschule an der Ferdinand-Lasalle-Straße zu sperren. Zuvor hatte die Frau dort Unmengen von Vogelfutter verstreut, das besagte Ratten angelockt hatte. Über den Fall berichtete zuerst der WDR.

Verwirrte Frau lockt Ratten mit Vogelfutter an: Auch Wuppertaler Kita betroffen

Gemeinsam mit Anwohnern versuche die Stadt daraufhin, die Situation zu kontrollieren. Auch die etwa 100 Kinder einer Kindertagesstätte durften wegen der Rattenplage nicht mehr draußen spielen. Das Infektionsrisiko war laut Stadt einfach viel zu hoch. Schließlich übertragen Ratten gefährliche Krankheiten... 

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Die 290 Kinder der benachbarten Grundschule waren ebenfalls betroffen und durften ihren Pausenhof nicht mehr betreten. Sie mussten in der Pause auf Spielplätze ausweichen.

Die Stadtverwaltung erklärte dem WDR, dass man mehrfach versucht hatte, die Frau davon abzuhalten, das Vogelfutter säckeweise in Ronsdorf auszustreuen. Leider vergeblich. (jto, jme, dpa)