Unwetter in Köln und NRWBlitz trifft Arbeiter auf Rheinschiff – Tornado-Warnung für Freitag

Über Köln ist am Donnerstag ein schweres Gewittern hinweggezogen. Ab Freitag könnten zudem in NRW vereinzelt Tornados auftreten.

Nach dem sonnigen und trockenen Wetter in Nordrhein-Westfalen ist es am Donnerstag (19. Mai 2022) zu schweren Gewittern gekommen. Unter anderem zog das Unwetter auch über Köln hinweg.

Für Freitag (20. Mai) rechnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit weiteren heftigen Unwettern – vereinzelt können sogar Tornados auftreten. Eine entsprechende Unwetterwarnung gab der DWD am Donnerstagabend für Köln heraus. Sie gilt von Freitag (20. Mai 2022) 12 Uhr bis 21 Uhr. Gewarnt wird vor schweren Gewittern.

In Köln sorgten bereits am Donnerstag heftiger Regen, Orkanböen und Hagel für Dutzende Einsätze der Feuerwehr: Es gab vollgelaufene Keller, lose Dachziegel und Gerüste.

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Die Kölner Feuerwehr musste am Donnerstag zu zahlreichen unwetterbedingten Einsätzen im Stadtgebiet ausrücken. Dazu gehörten vorrangig abgebrochene Äste oder umgestürzte Bäume auf Straßen und Bahngleisen. In Köln-Longerich krachte ein Kran auf ein Haus. Verletzt wurde dabei niemand.

Bis zum Abend zählte die Kölner Feuerwehr 100 Einsätze. Glücklicherweise habe es aber keine Verletzten in der Domstadt gegeben.

Unwetter in NRW: Flugverkehr in Köln und Düsseldorf unterbrochen

Am Flughafen Köln/Bonn musste der Flugverkehr zwischen 16 und 17 Uhr wetterbedingt unterbrochen werden, wie ein Sprecher am Donnerstagabend gegenüber EXPRESS.de bekannt gab. Dadurch sei der Flugplan ziemlich durcheinander gekommen.

Auch der Flughafen in Düsseldorf stellte aus Sicherheitsgründen am Nachmittag für rund 30 Minuten seinen Betrieb ein. Ab etwa 15.45 Uhr konnte der Betrieb aber wieder planmäßig laufen, hieß es.

Starke Unwetter in Köln: Circus Roncalli sagt Nachmittagsshow ab

Zudem musste der Circus Roncalli in Köln die Nachmittagsveranstaltung auf dem Neumarkt absagen. Laut Roncalli-Sprecher Arnd Wedeking standen die Besucherinnen und Besucher für die erste Show des Tages bereits vor dem Zelt, sie mussten nach Hause geschickt werden, berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Die Show heute Abend um 20 Uhr darf stattfinden“, teilte der Zirkus über Facebook mit, nachdem sich die Wetterlage in Köln allmählich beruhig hat.

Bei einem Blitzeinschlag auf einem Frachtschiff in Duisburg wurde eine Person schwer verletzt. Es handle sich vermutlich um einen Beschäftigten auf dem Schiff, sagte ein Feuerwehrsprecher. Er habe sich während des schweren Unwetters auf dem Frachter aufgehalten. Der Blitz sei auf dem Deck eingeschlagen und habe den Mann dadurch schwer verletzt, so der Sprecher.

Unwetter in NRW: S-Bahn-Linie Köln-Düsseldorf gestört

Zwischen Düsseldorf und Leverkusen stürzte ein Baum auf die Nord-Süd-Hauptstrecke. Dort konnte ein Teil der Strecke schnell wieder freigegeben werden. Ebenfalls gibt es eine Störung der S-Bahn-Linie 6 zwischen Düsseldorf und Köln. Die Instandsetzung wird voraussichtlich noch länger dauern.

Wie die Deutsche Bahn mitteilte, musste zudem in den benachbarten Niederlanden der Bahnverkehr nach Deutschland wegen des Gewitters zeitweise eingestellt werden.

Wegen der Unwettergefahr hatte die Stadt Krefeld vorübergehend die in Leichtbauhallen im Forstwald untergebrachten Geflüchteten aus der Ukraine in eine Schule gebracht.

Der Düsseldorfer Wildpark und der Zoo Dortmund wurden wegen des angekündigten Unwetters am Nachmittag geschlossen. Die Tiere des Zoos seien vorsorglich in die Innengehege gebracht worden, teilte eine Sprecherin in Dortmund mit. Am Freitag soll entschieden werden, ob der Zoo wieder öffnen könne.

Unwetter in NRW: „Können nur kurzfristig vor einem Tornado warnen“

Am Freitag werde dann für Nordrhein-Westfalen eine Schwergewitterlage erwartet, hieß es beim DWD. An diesem Tag gebe es in NRW eine höhere Wahrscheinlichkeit für vereinzelte Tornados als gewöhnlich.

Ob, wo und wann die schlauchartigen Stürme über das Land fegen könnten, lasse sich noch nicht vorhersagen. „Wir können nur kurzfristig vor einem Tornado warnen, etwa fünf bis sechzig Minuten vorher“, so der Meteorologe. (dpa/mg/mt)