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Vizepräsident kommt aus NRWRazzien nach Verbot von rechtsextremer „Wolfsbrigade 44“

Razzia_Illustration_Polizei

Polizisten stehen bei einer Razzia im Januar 2017 vor einer Spielhalle. Nach dem Verbot der rechtsextremen Gruppierung fanden auch in NRW Razzien der Polizei statt.  

NRW – Die Bilder wirken martialisch: Ein Wehrmachtssoldat wirft eine Handgranate. In der Mitte der Aufnahme aus dem Zweiten Weltkrieg unterteilt eine Hakenkreuz-Raute den altdeutschen Schriftzug „Wolfsbrigade“.

Eine andere Propaganda-Collage zeigt einen Totenschädel mit Landsermütze über SS-Runen der Unterabteilung Sturmbrigade 44. Am frühen Dienstagmorgen hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) die bundesweit vernetzte, rechtsextreme Splittergruppe „Wolfsbrigade 44“ nebst ihrer Unterabteilung verboten.

Razzien nach Verbot von rechter Gruppierung „Wolfsbrigade 44“ 

Knapp 190 Beamte durchsuchten 25 Objekte in Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und NRW. Gegen fünf Uhr morgens erschienen Staatsschützer in Medebach bei einem Brigade-Mitglied. Ferner durchstöberten die Beamten die Wohnung des Vizepräsidenten und Schatzmeisters der Neo-Nazi-Vereinigung im sauerländischen Winterberg.

Gegen den Funktionär und fünf weitere Kombattanten ermittelt die Bundesanwaltschaft nach Informationen des Kölner Stadt-Anzeigers seit dem vergangenen Jahr wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. Seinerzeit führten die Strafverfolger eine Razzia durch, allerdings blieben alle Beschuldigte auf freiem Fuß.

Trotz weniger Mitglieder: Verbot von rechter Gruppierung durchgesetzt

Laut Mitteilung der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linkspartei aus dem Jahr 2019 wird einer der Tatverdächtigen als rechtsextremer Gefährder geführt.

Am späten Vormittag betonte NRW-Innenminister Herbert Reul mit Blick auf das Verbot, „der Staat hat klare Kante gegen Rechts gezeigt“. Zwar bestehe die Gruppierung nur aus elf Mitgliedern, allerdings „tragen diese Leute ihre nationalsozialistischen Gedanken ganz offen zur Schau.“

Reul: Mitglieder der „Wolfsbrigade 44“  seien waffenaffin 

So steht die Zahl 44 als Code für die Sturmbrigade des berüchtigten Waffen-SS-Kommandeurs Oskar Dirlewanger. Die Einheit verübte ungeheure Kriegsverbrechen und schlug den Warschauer Aufstand gegen die deutschen Besatzer 1944 brutal nieder.

Die braunen Kader der Wolfsbrigade seien waffenaffin, führte Reul aus. Häufig treffe man sich zu Schießübungen im Ausland und verfüge über Waffenarsenale. Zudem bestehen nach Angaben des CDU-Politikers „zahlreiche Verbindungen zu anderen rechtsextremen Organisationen“.

Schwerpunkt der Splittergruppe in Sachsen-Anhalt

Erklärtes Ziel der Neo-Nazi-Zelle ist nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft das „Wiederstarken eines freien Vaterlandes“ nach einem obskuren „germanischen Sittengesetz“. Offenbar träumten die Mitglieder der Radikalentruppe davon, das Dritte Reich mit Gewalt wieder zu errichten.

Schwerpunkt der Splittergruppe ist Sachsen-Anhalt. Geplante Durchsuchungen bei Hauptakteuren unter anderem in Köthen hatten die Verwaltungsgerichte allerdings untersagt. Die Richter befanden die Beweislage als zu dünn.