Unheimliche Serie in NRWGeldautomaten gesprengt: War's wieder die Bomber-Bande?

Bomber-Bande

Der durch die Sprengung in der Nacht zum 12. April total zerstörte Geldautomat in Herzogenrath.

von Stefanie Monien (smo)

Aachen, Wesel, Steinhagen – In drei Städten in NRW sind in der Nacht zum Montag (12. April) Sprengstoff-Attacken auf Geldautomaten verübt worden. Von den Tätern in Herzogenrath bei Aachen, Wesel und Steinhagen fehlt bislang jede Spur.

  • Geldautomaten in Herzogenrath, Wesel-Büderich und Steinhagen gesprengt
  • Nach Sprengung von Bankomat in Büderich rückt Entschärfer vom LKA an
  • Täter in allen drei Fällen flüchtig – schlug berüchtigte Bande wieder zu?

Sprengung in Steinhagen: Anwohner hören lauten Knall

In Steinhagen bei Gütersloh sprengten bislang unbekannte Täter gegen 1.40 Uhr einen Geldautomat in der örtlichen Filiale der Kreissparkasse.

Kurze Zeit später gingen mehrere Notrufe bei der Polizei ein, in denen von einem lauten Knall berichtet wurde.

Als die ersten Polizeikräfte eintrafen, stellten die Beamten fest, dass der Tresor der Sprengung trotz eines erheblichen Schadens standhalten konnte.

Die Täter konnten somit kein Bargeld erbeuten – und seien laut Zeugenaussagen in einem Pkw geflüchtet.

Entschärfer des LKA rückt nach Sprengung in Weseler Straße an

Nur rund eine Stunde nach der Attacke auf den Geldautomaten in Steinhagen schlugen unbekannte Täter erneut zu. Diesmal in Wesel-Büderich, wo eine Zeugin gegen 2.45 Uhr einen lauten Knall hörte und daraufhin die Polizei rief.

Die Beamten stellten dann fest, dass der Automat an der Weseler Straße zwar beschädigt war, die Täter aber nicht an das Bargeld gelangt waren.

Da die Polizei vor Ort einen sprengstoffartigen Gegenstand fand, rückte ein Entschärfer des LKA an.

Eine sofort ausgelöste Fahndung nach den Geldautomatensprengern verlief negativ. Aus diesem Grund sucht die Polizei in Wesel jetzt Zeugen, die weitere Hinweise geben können.

Nach Sprengung in Herzogenrath türmen Täter auf Motorrad

In Herzogenrath bei Aachen schlugen die bislang unbekannten Täter um kurz nach 3 Uhr in der Nacht zum Montag zu. Ein Zeuge hatte laut Polizei in der Kirchstraße einen lauten Knall gehört.

Anschließend beobachtete der Zeuge, wie mehrere dunkel gekleidete Personen auf einem Motorrad in Richtung Birkenstraße flüchteten.

Eine sofort eingeleitete Fahndung verlief in der Nacht ohne Erfolg. Ob die Täter Geld erbeuten konnten, ist bislang noch unklar. Die Aachener Kripo wird bei der Spurensicherung durch ein Expertenteam des LKA unterstützt.

Serie von Automatensprengungen: Steckt 300-köpfige Bande dahinter?

Zuletzt hatte es in NRW am 17. März 2021 eine Serie von Sprengstoff-Attacken auf Geldautomaten gegeben: Jeweils in Mönchengladbach, Krefeld und Hagen hatten die Täter zugeschlagen.

Und die Zahl der Sprengungen von Geldautomaten nimmt zu: 2020 wurden in NRW laut Landeskriminalamt 176 Automaten gesprengt – im Durchschnitt knallte es beinahe jeden zweiten Tag.

Das LKA ging 2020 davon aus, dass viele der Explosionen auf das Konto einer etwa 300-köpfigen Szene marokkanischer Einwanderer aus Utrecht in den Niederlanden gehen. (smo)