Tönnies-ZuliefererHorror-Video aus Schweine-Betrieb zeigt schockierende Zustände

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Auch bei einem Betrieb in Rheda-Wiedenbrück (hier ein Foto aus dem Juli 2020) wurden untragbare Zustände aufgedeckt.

Sustrum – Schweine, die dicht gedrängt in ihrem eigenen Kot stehen müssen. Viele der Tiere weisen zum Teil schwere Verletzungen auf, die nicht über Nacht entstanden sein können. Es sind Bilder, die kaum auszuhalten sind.

Die Videoaufnahmen wurden der Organisation „Deutsches Tierschutzbüro“ zugespielt. Den Erkenntnissen zufolge stammen sie aus einem Schweinemast-Betrieb im niedersächsischen Sustrum im Landkreis Emsland.

Einer der Hauptabnehmer ist laut Recherchen des Tierschutzbüros die Firma Tönnies aus Nordrhein-Westfalen.

Der Zustand der Schweine ist alarmierend. So sind unbehandelte, blutige Verletzungen, riesige Tumore und Abszesse zu sehen. Teilweise können die Tiere nur noch humpeln. „Viele der Tiere müssen dringend tierärztlich behandelt werden“ so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender vom Deutschen Tierschutzbüro.

Strafanzeige gegen Schweine-Mastbetrieb nach Horror-Video

Auch bei „Stern TV“ am Mittwochabend wurden die schockierenden Aufnahmen gezeigt. Die Sendung wirft in dem Zusammenhang die Frage auf, wie viel Tierleid der Konsument für sein Fleisch eigentlich tolerieren kann?

Gegen den Mastbetrieb wurde inzwischen Strafanzeige gestellt, noch bevor die Öffentlichkeit über den Fall informiert wurde. Es seien etliche Gesetzesverstöße festgestellt worden.

Der Betreiber habe den Anschuldigungen zufolge das Trinkwasser für die Tiere in den Nächten abgestellt. Dabei handelt es sich um eine verbotene Methode, durch die Tiere schneller fett werden, da sie so am nächsten Morgen schneller einen hochkalorischen Futterbrei aufnehmen.

Eklatante Missachtung gesetzlicher Vorgaben für Schweine-Betriebe

Auch bei der Stallhaltung sei es zu Missachtung der gesetzlichen Vorgaben gekommen. „Offenbar finden in dem Betrieb keine Kontrollen statt oder die Kontrolleure schauen einfach nicht richtig hin“, so Peifer.

Erst im Juli hat das Deutsche Tierschutzbüro Bildmaterial aus einem Tönnies- Zulieferbetrieb in Rheda-Wiedenbrück (NRW) veröffentlicht. Die Zustände in dem Betrieb waren so gravierend, dass einige der verletzten Tiere durch das Veterinäramt notgetötet werden mussten.

Tönnies selbst musste reagieren und hat die Zusammenarbeit vorerst beendet. Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft Bielefeld gegen den Betreiber. Auslöser dafür sind Strafanzeigen, die das Deutsche Tierschutzbüro und das zuständige Veterinäramt gestellt haben. (jv)