+++ EILMELDUNG +++ Nächster Autobahn-Unfall Reisebus mit Schulklasse verunglückt auf A44 in NRW – mehr als 20 Verletzte

+++ EILMELDUNG +++ Nächster Autobahn-Unfall Reisebus mit Schulklasse verunglückt auf A44 in NRW – mehr als 20 Verletzte

Tagebau HambachForscher machen beunruhigende Entdeckung auf Satellitenfotos

Tagebau Hambach Morschenich

Forscher haben sich Satellitenfotos vom Hambacher Forst genauer angesehen (das Foto von 2018 zeigt arbeitende Maschinen bei Morschenich).

Hambach – Der Tagebau Hambach ist der größte, vielleicht auch der umstrittenste Tagebau im Rheinischen Braunkohlerevier. Er betrifft die Gemeinden Niederzier, den Kreis Düren, Elsdorf und den Rhein-Erft-Kreis.

  • Forscher haben Bodenbewegungen am Tagebau Hambach untersucht
  • Auf Satellitenfotos ist eine besorgniserregende Entwicklung zu erkennen
  • Die Experten warnen vor einer Instabilität der Tagebaue

Erst kürzlich musste sich der NRW-Landtag mit der Umsiedlung von fünf Dörfern beschäftigen. Die Maßnahme sorgt immer wieder für heftige Debatten.

Tagebau Hambach: Forscher machen beunruhigende Entdeckung auf Satellitenfotos

Jetzt haben allerdings Forscher eine beunruhigende Entdeckung auf Satellitenfotos gemacht.

Die Experten vom Deutschen Geoforschungszentrum (Helmholtz-Zentrum) in Potsdam haben dafür Satellitenbilder der vergangenen Jahrzehnte untersucht und deutliche Landabsenkungen entdeckt.

Demnach zeige sich in den Gruben bei Inden, Hambach und Garzweiler eine Senkungsrate von bis zu 50 Zentimetern pro Jahr. Zudem sei eine horizontale Verschiebung der Erdmassen von bis zu 12 Zentimetern pro Jahr zu erkennen, so die Forscher vom Helmholtz-Zentrum.

Radarverfahren für Untersuchung am Tagebau Hambach

Für ihre Untersuchung zogen die Wissenschaftler ein besonderes Radarverfahren hinzu, mit dem man Bodenverformungen ausmachen kann. Es findet sonst auch Anwendung bei Erdbeben oder Senkungen aufgrund der Übernutzung von unterirdischen Wasserspeichern.

„Durch eine Kombination der Ergebnisse dieser neuen Technologie mit anderen Messungen vor Ort und hochauflösender SAR-Systeme, wie dem deutschen TerraSAR-X, könne man das geotechnische Risiko von Tagebauen weitaus vollständiger als bisher bewerten“, so Professor Mahdi Motagh vom Helmholtz-Zentrum.

Experten warnen vor Instabilität des Bodens am Tagebau Hambach

Das Ergebnis der Studie ist hingegen alarmierend. Die Arbeit zeige, dass es in den Tagebaugebieten Hambach, Garzweiler und Inden deutliche Landabsenkungen gibt.

Die Experten warnen vor einer möglichen Instabilität der Böden in den Braunkohletagebauen. Das Abrutschen von Hängen stelle ein großes Risiko für Gebäude und Menschen dar.

Doch nicht nur die aktuellen Tagebaue, auch stillgelegte Gebiete haben die Wissenschaftler mit dem neuen Messverfahren untersucht. Auch dort sei ein beunruhigendes Szenario zu erkennen.

Auch Absenkungen an stillgelegten Tagebauen Fortuna-Garsdorf und Bergheim

Demnach weisen auch die ehemaligen Tagebaue Fortuna-Garsdorf und Bergheim im östlichen Teil der rheinischen Kohlereviere deutliche Senkungen auf, die bis zu zehn Zentimeter pro Jahr erreichen. Und das, obwohl deren Flächen bereits wieder für die Landwirtschaft genutzt werden.

Das Fazit der Geowissenschaftler fällt nicht gut aus. Die Sicherheit der Tagebaue sei durch die offengelegten kritischen Faktoren in Frage gestellt. Die kontinuierlichen Absenkungen stellen ein großes Risiko für Gebäude und Menschen dar, sind sich die Experten sicher. (jv)