Sind die Vorwürfe berechtigt?Jetzt äußert sich Joe Laschet zum Masken-Deal mit NRW

Johannes Laschet

NRW bezieht seine Masken von der Marke „van Laack“: Influencer Johannes „Joe“ Laschet (2. v. r.), Sohn von Ministerpräsident Armin Laschet, hier 2017 im Düsseldorfer Landtag, hat dafür den Kontakt zwischen dem „van Laack“-Inhaber und seinem Vater Armin Laschet hergestellt. Nun vermutet die SPD Influencer-Marketing.

Düsseldorf – NRW kauft seine Masken beim Label „van Laack“. Erstmal kein Problem, jedoch soll der Influencer-Sohn von Ministerpräsident Armin Laschet seine Finger im Spiel gehabt haben. Ist da ein Skandal im Anmarsch? Der Fall sorgte für Aufregung, jetzt äußert sich Joe Laschet. 

  • NRW kauft seine Masken der Marke „van Laack“
  • Influencer Joe Laschet, Sohn von Armin Laschet soll den Kontakt zum „van Laack“-Inhaber hergestellt haben
  • Laschets Sohn bestreitet, einen Vorteil oder Provision bekommen zu haben 

„Selbstverständlich habe ich keinen Cent, keinen Vorteil und keine Provision erhalten“, schrieb der Sohn von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) im sozialen Netzwerk Instagram.

„van Laack“-Masken: Joe Laschet äußert sich zu Vorwürfen

Bei der Suche nach Masken und Produzenten zu Beginn der Corona-Krise habe er seinem Vater den Kontakt eines „Inhabers weitergegeben, mit dem ich bekanntlich schon lange zusammen arbeite“, schrieb Joe Laschet - ohne den Namen van Laack zu erwähnen.

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In seiner Instagram-Story äußerte sich Joe Laschet zu dem umstrittenen Masken-Deal. 

„Zweck des ganzen war, dass Krankenhäuser, Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger fehlende Schutzkleidung bekommen konnten“, so der Mode-Influencer, der bei Instagram knapp 92 000 Abonnenten hat: „Es ging nicht um persönliche Vorteile, sondern um effektive Hilfe.“

„van Laack“-Masken: NRW-Polizei orderte 1,25 Millionen Stück

Van Laack-Inhaber Christian von Daniels hatte am Wochenende in der „Rheinischen Post“ publik gemacht, dass sein Werbe-Partner „Joe“ Laschet den Kontakt zum Ministerpräsidenten hergestellt hatte. Im Frühjahr hatte die Firma aus Mönchengladbach einen Auftrag des Landes über 38,5 Millionen Euro bekommen. Die NRW-Polizei orderte später zweimal 1,25 Millionen Masken für insgesamt vier Millionen Euro.

„Stern.de“ sagte Daniels, dass Influencer Laschet im abgelaufenen Geschäftsjahr 6358 Euro bei Van Laack verdient habe. Im Vorjahr seien es 4817,98 Euro gewesen. Die Kleidungsstücke, die Laschet bei Instagram zeigt, bekomme er leihweise.

„van Laack“-Masken: Laschet-Sohn arbeitet mit Inhaber zusammen – SPD skeptisch

Die SPD-Fraktion fragt nun im Titel ihrer Kleinen Anfrage: „Welchen Einfluss hatten die Geschäftsbeziehungen von Joe Laschet zum Modehersteller van Laack auf die Auftragsvergabe der Landesregierung?“

Die Opposition will von der Landesregierung eine Auflistung aller „van Laack“-Aufträge. Außerdem will die SPD wissen, welche anderen Bieter mit im Rennen waren – und ob es „Provisionen für Vermittlungstätigkeiten“ gegeben habe.

Johannes Laschet war bisher als modischer Ratgeber für seinen Vater bekannt. In einer WDR-Sendung sagte Armin Laschet, sein Sohn gebe ihm auch mal Tipps beim Schnitt von Anzügen, Hosen und Hemden.(dpa)