Wegen spezieller Corona-SchutzmaskeScharfe Kritik an Zahnarzt in Oberhausen

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Von der Ärztekammer gab es deutliche Kritik an den speziellen Schutzmasken, die der Arzt aus Oberhausen auch hier trägt.

Oberhausen – Zur Vorbeugung gegen Corona-Infektionen setzt ein Oberhausener Zahnarzt Vollatemschutzhauben ein, die eigentlich in Chemielaboren getragen werden.

  • Scharfe Kritik an Zahnarzt in Oberhausen
  • Der Zahnarzt nutzt Vollatemschutzhauben
  • Patienten hatten Angst vor Ansteckung

Die Schutzhauben sind mit einem Akku-betriebenen Filtersystem ausgestattet, das über einen Schlauch Luft direkt in die Haube leitet.

Corona-Schutz bei Oberhausener Zahnarzt: Scharfe Kritik der Zahnärztekammer Nordrhein

Von der Zahnärztekammer Nordrhein kam deutliche Kritik. Die Schutzhauben seien für den Einsatz in der Zahnarztpraxis nicht geeignet, da die vom Arzt ausgeatmete Luft nicht erneut gefiltert werde.

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Die Hauben schützten den Arzt, aber nicht den Patienten, sagte der Vize der Kammer, Thomas Heil.

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Ilker Sentürk (l), Zahnarzt, und Sultan Ekmen, Zahnmedizinische Fachangestellte in der Ausbildung, behandeln eine Patientin, während sie Vollschutzhauben tragen.

Standard je nach Behandlungsfall seien der Mund-Nasen-Schutz oder – überwiegend – FFP2-Masken.

Patienten hatten Angst vor Corona-Ansteckung

Über den Einsatz der auffällig orangenen Hauben hatten bereits mehrere Medien berichtet. Sie wollten mit den über 1000 Euro teuren Hauben Patienten und Mitarbeiter besser schützen, sagte die Frau des Zahnarztes, Sevgi Sentürk.

Zuvor hätten viele Patienten Termine aus Angst vor einer Ansteckung abgesagt. Nun seien sie sehr zufrieden.

Der Kammer-Vize verwies auf Richtlinien des Bundesinstitutes für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Demnach dürften bei gesichtsnaher Tätigkeit gebläseunterstützte Hauben nur genutzt werden, wenn auch die Ausatemluft des Arztes erneut gefiltert werde.

Das sei hier anscheinend nicht der Fall. (jv/dpa)